Visionen aus der Vergangenheit

Freitag, 30. Oktober 2009

Teil 13

Die Tort(o)ur beginnt ~ Walfahrt zum Ostbahnkurti!

Mo.16.06.1997
10:30 Uhr Vormittag. Bin zu Hause. Habe mir freigenommen. Die Heizungsablesung ist auch schon da gewesen. Heuer ist es wieder weniger. War um ca. 01:30 Uhr zu Hause. Habe ein Taxi genommen. Bin so egoistisch gewesen und habe R. noch angerufen. Nach ca. achtmal läuten hat er abgehoben. Und mit mir geredet. Er konnte dabei sogar humorvoll reagieren. Ich frage mich im Nachhinein wieder mal, warum tut er das. Ich sollte nicht schon wieder fragen, sondern einfach froh darüber sein. Er sagt wieder mal, dass ich schwer in Ordnung bin. Will ihn erklären, dass es mir lieber ist, öfters Kontakt zu haben, weil mir das meiner Meinung mehr helfen. Kann. Er meint halt, Abstand ist besser. Ich will es nicht glauben. Will es testen. Er sagt auch wieder, dass er es nicht wert ist, mir das alles an zutun. Wenn er alles was er gesagt und getan hat, ehrlich war, und das glaube ich, ist er es tausendmal wert. Diese Woche hat er besonders viel Stress in der Firma. Trotzdem hat er gesagt, dass er anruft. Ich will aber nicht, dass er sich schuldig fühlt. Und auch nicht irgendwas aus Mitleid zu mir tut. Das Zweite (Mitleid) habe ich ihm auch gesagt. Außerdem sagte er noch, dass es heute saublöd war, weil jedes Mal, wenn ich angerufen habe, jemand bei ihm war. Er entschuldigt sich bei mir, obwohl ich so lästig bin. Ich hoffe, er hat kein schlechtes Gewissen. Übrigends die Tinte verblasst nicht, ich habe nur eine rosa Patrone rein gegeben. Habe S. einen Zettel geschrieben, dass er nach der letzten Stunde nach Hause gehen kann. Vielleicht gehen wir dann endlich wegen dem Computer schauen. Habe übrigends R. die Spiele für die Sony Play Station durchgesagt. Habe R. auch gefragt, wie er das bei seiner Trennung gemacht hat. Er wollte es für sich ausmachen und alleine fertig werden. Sein war an seiner Seite und hat vieles mit ihm unternommen. Zur Ablenkung zum Vergessen. Wenn ich so überlege, habe ich dafür eigentlich niemand. Reden kann man sowieso mit niemand darüber. Weil ich es alleine akzeptieren muss. Woher bekomme ich soviel Energie, um das aus zuhalten? Ich glaube, eigentlich nur von der Zeit die vorbeigehen wird. Und irgendwie auch von R., weil warum, er ist ein wahrer Freund. Er hat auch wieder gesagt, dass ich nicht irgendwelche Fehler bei mir suchen soll. Soll mir sagen, dass alles richtig, war, dann geht es leichter. Ganz einfach zu dem stehen, was man tut und getan hat.
Mo. 16.06.1997, 23:30 Uhr. War Nachmittag mit S. beim Köck einen Computer bestellen. Er fährt dann nach Hause. Gehe noch zum Turbo-Schuh, zum Schlingermarkt, C& A, McDonalds. Habe schon den ganzen Nachmittag mit Tusche herum gemalt. Am Abend versuche ich den OBK mit Bleistift zu zeichnen. Es gelingt mir so gut, dass ich total stolz auf mich bin und mich wahnsinnig darüber freue. Der Ehrgeiz packt mich und ich zeichne S. von einem Foto ab. Es gelingt genauso gut. Freue mich. Rufe R. an, um ihn zu fragen, ob er diese Woche Zeit hat, mit uns zum Köck zu fahren den Computer ab zu holen. Er hat leider keine Zeit. M. hat Mittwoch Zeit. Vielleicht frage ich morgen die Frau K. R. hat heute Nacht gesagt, dass er anruft. Bis jetzt kein läuten. Wahrscheinlich ist er voll im Stress. Oder er mach das wieder um mich vor ihn zu bewahren. Abstand. Mann kann eh´ nichts mehr ändern. Aber ganz will ich ihn nicht verlieren. Weil warum, er ist ganz was Wertvolles.
Mo.23.06.1997, fast 2 Uhr. Im Cd-Player liegt Kurti. Wer sonst. Bin vor ca. 45 Minuten nach Hause gekommen. Donauinselfest. OBK – live 2 Stunden. Live auf der Radio Wien Bühne. Ich bin ganz vorne gestanden. Echt Spitze. Könnte ich mir jeden Tag geben. Wahnsinn. Muss schauen, dass ich bei jedem Konzert an der Front stehe. Seit Di.17.06.1997 haben wir einen Computer. Deshalb habe ich seit Tagen nichts mehr hier eingetragen. Frau und Hr. K. haben das Kastl mit mir vom Köck abgeholt. Am Mi.18.06.1997 war M. + R. bei uns. R. hat den Computer kurz überprüft. Am Do.19.6.1997 war ich wieder im Fitnessstudio. Ich glaube, ich kann bei manchen Geräten schon das Gewicht erhöhen. Am Abend habe ich R. kurz eine Nachricht am Band hinterlassen. Toi, Toi, Toi für die Firmeneröffnung gewünscht. Er ruft mich dann an. Zwecks Treffen legt er sich absolut nicht fest. Nicht einmal, dass er anruft. Vielleicht Sonntag, sagt er. Am Fr.20.06.1997 war ich leicht übermüdet von den letzten Computerverseuchten Nächten. Lege mich ein bisschen nieder. Am Abend fahre ich auf die Donauinsel. Schaue mir Chris Rea an. Fahre dann ins Relax. Kurz mit S. geredet, wegen meines letzten Absturzes. Am Sa.21.06.1997 kurz in Floridsdorf und Kagran. S. fährt mit Freunden auf die Donauinsel. Verbringe wieder bis in die Morgenstunden vor dem Computer. Mache ganz tolle Plattencover für die Singles. Ein Logo für OBK habe ich auch gemacht. Heute, So.22.06.1997, besser gesagt gestern, habe ich bis Nachmittag geschlafen. Um ca. 18:30 Uhr fahre ich auf die Donauinsel. Kaufe mir ein Kebab und ein großes Bier. Ich schaffe es wiegesagt, bis ganz nach vorn. Fernsehen ist auch da. Gebe ein kurzes Interview. Besser gesagt, singe den 57er Chevy. Das Konzert war echt super, aber zu kurz. Nachher kommt wieder jemand mit Mikrofon und fragt mich, wie mir der Kurti gefallen hat. Na spitzenmäßig, was sonst. R. sehe ich leider nicht. Aber bei den vielen Menschen. Eigentlich ist es ganz gut, dass ich jetzt soviel tue. Weil, warum? Ich merke, sobald ich nur so da sitze, wie jetzt, wieder zum Denken anfange. Mein Herz schmerzt noch immer, bei dem Gedanken, dass R. nicht mehr mit mir zusammen ist. Ich liebe ihn über alles. Was solls. Schön langsam gehe ich jetzt ins Bett und träume von meinem Schatz. Ich hoffe, er denkt auch ein wenig an mich. Achja, ein Kurti-T-Shirt habe ich mir auch gekauft. Mia is wuascht, steht drauf. Nun gut.
So. 29.06.1997
Habe die ganze Woche abends vor dem Computer verbracht. Plattencovers gestaltet Videokassetten beschriftet. Ein super Poster von Kurti gemacht. Habe es schon auf gehängt. Sonst war nichts Besonderes los. Die Wäsche, die S. mitnimmt, habe ich auch beschriftet. Obwohl ich dauernd was mache, muss ich oft an R. denken. Er fehlt mir. Bin gespannt, ob er jemals wieder anruft. In den nächsten Wochen bin ich alleine. Wie ich mich kenne, werde ich es nicht aushalten und selbst anrufen. Ob es gut ist oder nicht, weis ich nicht. Ich weis nur, dass ich ihn wahnsinnig liebe. M. war am Mittwoch da. Bisschen geplaudert.
Do.03.07.1997
Montag, war es soweit. S. fährt ab. Treffpunkt 08:45 Uhr Westbahnhof obere Halle. Hunderte Kinder waren da. Aber wir haben dann doch die richtige Gruppe gefunden. Um 9:00 Uhr musste S. schon einsteigen. Es war urschwül, und die 28 Minuten bis zur Abfahrt wurden zur Ewigkeit. Zu guter letzt habe ich S. gar nicht mehr gesehen, weil die Sonne so geblendet hat. Vor der Abfahrt habe ich S. noch ein Taschenbuch gekauft. Habe auch gleich das Asterix auf wienerisch erstanden. Das hat der Kurti übersetzt. In der U-Bahn habe angefangen, es zu lesen. Habe mich zerwutzelt vor lachen. War gut zur Erheiterung. Weil warum, als der Zug los fuhr, war mir doch recht mulmig zumute. Montag und Dienstag habe ich abends nur computerisiert. Für S. habe ich das Austria-Emblem gebastelt und einen Brief geschrieben.
So.05.07.1997
Sitze im Schabanack. War grad bei T.T. im Garten. M+M, P. und Frau und P. waren auch da. Mittwoch habe ich mich mit H. im DZ getroffen. Viel gequatscht. Er will unbedingt wissen wo M. wohnt. Zuerst waren wir in der Sektbar. Nachher im Bier+Bier. Die Leute dort sind OBK Fans. M. habe ich auch getroffen. Sie hat sich Karten für das Jazzfest in der Stadthalle besorgt. Nach dem DZ waren H. und ich beim Würstelstand. Um ca. 00:00 Uhr war ich zu Hause. Donnerstagabend wieder vor dem Computer verbracht. Vorher habe ich noch im DZ Karten für die Stadthalle besorgt. Werde mit M. hingehen. Freitagnachmittag habe ich mir die Karte fürs OBK-Konzert geholt. Im Ronacher. Kurze Zeit habe ich wieder vor dem Computer verbracht. M. angerufen und Treffpunkt für Montag ausgemacht. Abends bin ich wieder mal (mit roten Haaren) losgezogen. Meinen Liebeskummer bekämpfen. R. ich liebe dich. Zuerst (wie immer) im Krah, dann im Relax. Am nach Hause weg hat mich dieser Sternzeichenbesessene Fußballer mit Schatzikomplex angequatscht. Samstag, war es wieder soweit. Brauerei Schwechat 20 Uhr – Kurti-Konzert. Ganz Vorne. Echt Wahnsinn. Fast 4 Stunden total gutes Gefühl. W. hat ein Loch in seinem Stoffschuh gehabt. Mit R. führte ich kurz ein Gespräch. Leider konnte ich nicht heraus finden, wo die Partie hingeht. Schade. War in einem Kaffee, Toast und Kaffee. Dann bin ich in der Etrichgasse gewandert. Um 01:50 Uhr ist er gekommen. Um ca. 03:15 Uhr war ich zu Hause. Bis heute um 13:15 Uhr geschlafen. T. ruft an. Hingefahren. Jetzt sitze ich da, nach einem ausgiebigen Blunzengröstl. Überlege, ob ich am Freitag ins Burgenland fahren soll. Sicher fahre ich. Konzert auf Burg Buchschachen. Im tiefsten Burgenland. Weiß noch nicht wie ich hinkomme. Werde das schon checken. Es ist wirklich seltsam, so alleine zu sein. Es hat viele Vorteile. Es tut aber auch zeitweise sehr weh. Überhaupt wenn man grad seine große Liebe (ist es!) verloren hat. Lass mich nicht ganz hängen R. Du bist doch mein Freund. S. hat schon eine Karte geschrieben. Es geht ihm gut. Regen hat er und wandern geht er. Werde ihn jetzt dann wieder einen Brief schreiben. Eine Woche ist schnell vergangen. Die nächsten werden genauso rennen. Jetzt ist es genau ein Monat her, dass ich R. gesehen habe. Umso länger es her ist, desto mehr merke ich, was ich verloren habe. Schlimm. Es war so ideal. Das Reden, Verstehen, aufeinander eingehen, das Vertrauliche und das Intime in jeder Hinsicht. Sellerie. Vielleicht treffen wir uns wieder, und es beginnt was Neues.

Donnerstag, 29. Oktober 2009

Teil 12

Fr.13.06.1997
Eigentlich ist schon Samstag (00:20 Uhr). Mein Gefühlszustand ist derzeit eine Melange aus Zorn, Trauer, Enttäuschung, Sehnsucht. Weil, warum? Bis jetzt habe ich von R. nicht mehr gehört, geschweige denn gesehen. Ich glaube, dass was er in den letzten Monaten krampfhaft versucht hat zu erklären, heißt im Endeffekt nur das Eine – Schluss Aus Ende. Weis nicht wie lange ich brauche, bis ich es kapiert habe. Kurti singt gerade – I wüs garned wissen. Wahrscheinlich ist das die Antwort. Heute habe ich nichts Besonderes gemacht. Hackeln. Einkaufen. Video angesehen. CD gehört. Und innerlich gewartet, gehofft, gewollt, gewünscht, dass R. sich meldet. Mir kommt es wie eine Ewigkeit vor, seit Di.03.05.1997. Letztes Zusammensein beim OBK-Konzert. Orpheum 20 – 23 Uhr. Drei Stunden Freude, Spaß. Heute habe ich mir meinen Po im Spiegel angesehen. Fürchterlich. Hoffentlich wird er durchs sporteln ein bisschen schöner. R. hat vorige Woche, wie er das zweitemal von der Firma angerufen hat, gesagt, er stört mich eh jetzt nicht mehr. Jetzt oder für immer? Aus? Zu viele Fragen. Manchmal glaube ich, mein ganzes Leben ist ein riesiges Fragezeichen. Ob das so gut ist? Schon wieder. Aber bis jetzt habe ich auf die meisten Fragen wenig Antworten bekommen. Eines weis ich ganz sicher. I.L.D.R.!
So.15.06.1997
22:30 Uhr. Ich sitze im Falk. Das Wochenende war gefühlsmäßig ein Graus. Warten. Warten. Auf was?. Liebe S. kapier doch endlich, er will nicht soviel wie Du. Am Samstag habe ich um 11:30 Uhr nach ausgiebigen Schlaf und Frühstück R. angerufen. Eigentlich wollte ich nur wegen der Fotos von Paris fragen. Oder insgeheim eigentlich wahrscheinlich mehr. Auf alle Fälle lief das Band. Sagte nur kurz, dass er mich anrufen soll, wenn er Zeit hat. Bis heute Nachmittag um 16 Uhr habe ich eigentlich nur gewartet. Wahnsinn. Warum mache ich sowas an einem sonnigen Wochenende? Warum unternehme ich nicht was mit S. oder Freunden? Ich bin romanös infiziert. Muss irgendwie los kommen und damit Schluss machen. Auf irgendetwas zu hoffen oder zu glauben, dass nicht da ist. Irgendwie. Hunderttausend Dinge zu tun. Schlafen. Trainieren gehen, Schwimmen gehen. Wohnung renovieren. Unter Leute gehen. Versuche ich eh´ andauernd. So schnell die Liebe gekommen ist, so schnell geht sie nicht vorbei. Eigentlich will ich gar nicht, dass sie vorbei geht. Aber die Sucht nach R. muss sich in Grenzen halten. Sonst gehe ich daran noch zu Grunde. Gestern Abend habe ich Malbilder, die schon ewig herum liegen, hervor gekramt und angefangen sie aus zu malen. Das Dritte habe ich schon angefangen. Schauen echt gut aus. Vielleicht hänge ich sie irgendwo auf. Muss mir aber noch überlegen, wie das Ganze nicht ausbleicht. Vielleicht kann mir R. einen Tipp geben. Nachmittag habe ich die Telefonseelsorge angerufen. Ein bisschen hat es momentan gut getan. Vorher habe ich versucht vernünftig mit R. zu reden. Aber es war jemand bei ihm. Abends geht er mit T. und G. essen. Er meldet sich. Er war sehr ausweichend. Wahrscheinlich ist ihm nicht ganz wohl dabei ein Gespräch über etwas zu führen, wo er selbst nicht so genau darüber Bescheid weiß. Irgendwie ahnte ich schon, dass er sich sehr spät melden würde. Mir war´s um 22 Uhr zu blöd, und rief ihn an. P., G., T. sind bei ihm. Er kann nicht reden. Er ruft später an. Passt mir nicht. Ich gehe jetzt ins Falk. Soll anschließend anrufen. Ich sage, ich bleibe bis 2 Uhr. Das mache ich auch. Morgen muss ich eh´ nicht so zeitig raus. Zwischen 9 – 11 Uhr kommt die Heizungsablesung. S. ist jetzt wieder mit D. zusammen. Das ist gut so. Er braucht auch seine Freunde. Ich habe eigentlich fast keine. R. wäre einer. Oder ist einer, wenn ich es jetzt nicht verspiele mit meinem blöden Liebeskummer. Das nervt sicher. Oder er fühlt sich schuldig. Tut gewisse Dinge aus Mitleid. Das will ich nicht. Ich will, dass er ganz einfach nur akzeptiert, dass es Tatsache ist, dass ich ihn liebe. So wie ich jetzt akzeptieren muss, dass er mich wahrscheinlich nicht in so hohen Dosen braucht, wie ich ihn. Das man telefoniert und sich trifft ohne jedes Verlangen nach mehr. Mir fällt es schwer. Aber ich muss es schaffen. Sonst mache ich noch irgendeinen Blödsinn. Oder das Leben rennt wieder an mir vorbei. Wie in all den letzten Jahren. Sollte mich öfters kritisch im Spiegel betrachten. Glaube der Kummer steht mir schon ins Gesicht geschrieben. Auf alle Fälle bekomme ich dann (beim Stress) immer viele Wimmerl im Gesicht, und zwar keine kleine. Sollte mich eigentlich ganz streng fragen, was mir wirklich gut tut. Einiges habe ich schon angefangen. Das Training im Fitnessclub. Bin wahrscheinlich halt immer nur halb bei der Sache. Werde mich jetzt dann wirklich in der Fahrschule anmelden. Das ist auch etwas was ich unbedingt tun möchte. Motorrad fahren. S. darf schon hinten mitfahren. R. hat auch ein Motorrad. Werde dann am Beginn mit ihm herum düsen. Weiß zwar noch nicht ganz, wie ich das finanzieren soll, aber was soll´s. Irgendwie glaube ich, dass mich dass dann irgendwie unabhängiger macht. Freier. Manchmal fühle ich mich beim Radfahren schon so. Wie auf einem Pferd, in der Freiheit. Sperr ich mich eigentlich selbst ein? Indem ich Dinge haben möchte und erwarte, die eigentlich nur rein in meiner Phantasie bestehen. Es tut halt so verdammt weh, wenn man etwas hergibt (Besitz?) was man sich so sehnlichst immer gewünscht hat. Etwas das man unheimlich liebt. Wahrscheinlich ist S. in den letzten Monaten genauso gegangen. Hat seine Familie zerbrechen sehen. Seine Geborgenheit seine Sicherheit. Menschen die ganz alle für ihn da waren. Ja und jetzt hat er die Kraft gehabt und hat das alles gepackt. Glaube ich halt, bis jetzt. In der Schule hat er ordentlich an gegast. Das war sein Ziel. Was wird das Meine? Ein Leben ohne Abhängigkeit. Muss schwer erlernt werden, habe ich festgestellt. Ist anscheinend nicht so einfach, wie man sich oder viele Leute sich das vorstellen. Das Thema R. und Beziehung (Liebe) muss irgendwie eine andere Priorität in meinem Leben finden. Eines habe ich schon festgestellt, wenn ich zu Hause war, in letzter Zeit, und ich nichts zu tun hatte, viel mir jedes Mal die Decke auf den Kopf. Also muss ich raus. Was tun. Eine Art Trauer ablegen, sagen es war wunderschön, war alles o.k. so. Aber Fortsetzung gibt es keine. Aus welchen Grund auch immer. Vielleicht gibt es einmal eine Antwort oder auch nicht. Wie viele Fragen bekommt man eigentlich in seinem Leben wirklich beantwortet? Zufriedenstellend, so das man es akzeptieren kann. Wahrscheinlich die Wenigsten. Überhaupt die, über den Sinn gewisser Dinge. Mein größtes Problem habe ich auch damit, ob ich wirklich genug Selbstvertrauen für alles habe. Was mein Aussehen und Verhalten betrifft, glaube ich nicht immer. Es kommt wahnsinnig von meiner gefühlsmäßigen Stimmung ab. Wenn ich gewusst habe, dass jemand mich mag oder braucht, ging es mir besser. Wenn das Gefühl nicht mehr da war, ging und geht es mir schlecht. Das ist Abhängigkeit von etwas, dass man nicht erzwingen kann. Sollte das eigentlich aus den Erfahrungen der letzten Ehejahre selbst am besten wissen. Warum mache ich jetzt schon wieder den Selben Blödsinn? Weil meine Gefühle so stark sind, dass der Verstand aussetzt. Verstand und Gefühle, kriegt man das auf eine Reihe? Irgendwie trennen, sezieren? Oder einfach akzeptieren, hin nehmen. Habe die letzen Jahre wahrscheinlich viel zu viel für Andere getan. Habe immer irgendwie auf mich vergessen. Geglaubt, wenn ich für Andere was tu, geht´s mir gut. So wollte ich immer irgendwie Schulden begleichen, die ich gar nicht gemacht habe. Eigentlich masochistisch veranlagt, möchte man meinen. Wieder eine Frage die auftaucht. Warum tu ich mir das an? Antwort? Weiß nicht? Mir ist kalt. Hier zieht es. Bin satt. Habe gut gespeist. Gebackene Melanzanie mit viel Salat. Überlege gerade, wie spät es sein könnte und ob ich wirklich bis 2 Uhr da bleiben soll. Sidney Youngblood singt im Hintergrund: Sit and wait. So ist es. Warum besteht mein Leben eigentlich Großteils aus Warten? Oder nachrennen? Einem Kind versucht man schon mühsam bei zubringen, dass es nicht alles im Leben haben kann. Und ich als erwachsene Frau kapier das nicht. Oder will ich es nicht sehen? Mach die Augen auf. Wach auf aus deinen Träumen. Fall nicht in ein tiefes Loch, wo du nicht mehr rauskommst. Die Patrone in der Füllfeder ist aus. Da sieht man, was ich in letzter Zeit geschrieben habe. Wenn ich schon mit niemand darüber reden kann. Antworten auf meine Tausend Fragen muss ich mir sowieso alle selbst geben. Falls es welche gibt. Nächstes Wochenende bin ich auf alle Fälle auf der Donauinsel. 14. Donauinselfest. Am Freitag, ist der Kurti dort. Am Dienstag war seine dritte Matinee im Fernsehen. Der Videorecorder hat nicht funktioniert. Wollte dann manuell aufnehmen. Habe falsches Programm gewählt. Jetzt fehlt der Anfang. Habe mich fürchterlich geärgert. Im Dezember ist wahrscheinlich wieder eine im Funkhaus. Möchte dann endlich live dabei sein. Bis jetzt ist es mir nicht gelungen, Karten dafür zu bekommen. Und am 1.Juni, war ich noch in Paris. Sellerie. Was lernt man daraus? Man kann nicht alles auf einmal haben. Krampfhaft ein Glück festhalten zu wollen ist nicht gut. Für niemand. Es tut mir weh. Beiden Seiten. Apropos Seiten. Das Buch ist gleich aus. Mein Neues habe ich zu Hause. Was wäre jetzt das Richtige? Bis 2 Uhr hier zu hocken, oder nach Hause zu fahren? R. hat mir eigentlich schon heute allzu deutlich klar gemacht, dass er heute nicht darüber reden will. Nun was soll´s Kommen wird er eh´ nicht. Weil er keine Antworten auf meine Fragen hat. Entweder kommen sie von alleine oder gar nicht. Warten möchte ich auf jeden Fall, auf Garnichts mehr. Höchstens auf die Bim. Da dürfte die letzte bereits gefahren sein. Es ist bereits 1 Uhr. Habe bezahlt (ATS 170,--) Kaffee bestell. Mein neues Leben sollte schon längst begonnen haben. Weg mit der Trauer, dem Trübsal blasen. Jeder Tag ist wertvoll. Es könnte der Letzte sein. Habe ich schon irgendwann aufgeschrieben. Sollte das konsequenter durchziehen. Nix halt´ Di auf (OBK) Auf alle Fälle muss ich meine Energie fürs Leben wo anders suchen, als bei R. Wahrscheinlich muss sie von mir selbst kommen. Eine Art, Stehaufmännchen oder sowas. Eigenartiger Weise wünsche ich mehr, dass er was mir will (egal was) als umgekehrt. Muss nicht die Liebe sein. Kann ich eh´ nicht erzwingen. Kaffee getrunken. Zweiten Spritzer nicht. Es reicht. Bevor ich hier ein schlafe vor Erschöpfung und herum philosophieren. 1 Uhr.

Dienstag, 27. Oktober 2009

Teil 11

Mo.09.06.1997
Die blöde Kuh in der Firma hat schon wieder was zu Nörgeln gehabt. Beschwert sich bei Fr. G., dass mein Radio zu laut spielt. Ich bin ziemlich sauer. Bald darf man in der Bude nichts mehr tun. Egal. H. kommt auf Besuch. Die K. führen mich in die GFS. Fahre mit dem Rad ins Fitnessstudio. Trainiere ca. eine Stunde und gehe dann noch ins Solarium. Es beruhigt mich ein wenig. Vormittag habe ich kurz mit S. telefoniert. Treffen uns heute leider nicht. Fühle mich so leer. Ist es jetzt ganz zu Ende mit R.? Oder hat er keine Zeit? Wartet er auf meinen Anruf? Denkt er an mich? Wenn ja, was und wie? Ich will mit ihm zusammen sein. Glücklich sein. Warum kann das nicht in Erfüllung gehen? In der Früh habe ich die zweite Radio-Wien CD bestellt. Jetzt, nachdem es schon eine Woche her ist, dass ich von Paris zurück bin, kommt es mir wie ein Traum vor. Als ob alles sozusagen, eine Abschiedsgeschenksreise war. Gewollt oder ungewollt. Egal. Ich weiß auch nicht. R. sagt immer, ich soll nicht immer soviel grübeln. Was soll ich dagegen tun? Es geht halt nicht aus meinen Schädel. Besser gesagt, aus meinem Herzen. Ich will ja gar nicht, dass mich der Liebeskummer auffrisst. Versuche eh´ soviel wie möglich, um mich abzulenken. Alleine der Gedanke, dass ich seit Freitag nichts mehr von ihm gehört habe, macht mich ganz narrisch. R.I.L.D.
Di.10.06.1997
Super Sommerwetter. Den Tag in der Firma vergeudet. Wie man´s nimmt. Habe Fr.K. in der Malzabteilung besucht. Nach der Firma bin ich sofort ins GFS-Bad gegangen. Besser gesagt, geradelt. Von 17:30-18:45 Uhr war ich dort. Kaufe mir Kaffee und einen Apfelstrudel. Am Abend bügle ich und räume das alte Gewand aus dem Kasten. Jetzt ist es schon 22:15 Uhr und S. macht noch immer was für Mathe. Hoffe, er ist bald fertig. Um 23 Uhr kommt der Kurti im Fernsehen. Was R. jetzt wohl macht? Denke noch immer soviel an ihn. Schaue ihn mindestens dreimal am Tag per Foto in die Augen. Habe um 21 Uhr kurz M. angerufen. Sie wollte wissen, wie es in Paris war. Schön war´s. Frage mich wirklich, ob das die letzte Reise mit ihm war? Hoffe nicht.
Mi.11.06.1997
Bin nach der Firma wieder ins GFS-Bad geradelt. Kaffee getrunken, geschwommen, Kurti gehört. Um ca. 19 Uhr nach Hause gefahren. In der Firma hat T. angerufen. Hat mir erzählt, dass eine ihrer Katzen eine Fehlgeburt hatte. Die Schmutzwäsche dreht derzeit ein paar Runden in der Waschmaschine. Jerry Lee Lewis bluest aus der Anlage: Help me make it through the night – Gö du bleibst heut´ Nacht bei mir!? Diese Frage habe ich auch jeden Abend, wenn ich vor mich hin sinniere. An R. denke, ihn fühlen möchte. Aber leider ist er nicht so verliebt, wie ich. Oder?
Do.12.06.1997
Heute war ich wieder im Fitnessstudio. Mein Puls ging ca. auf 140. Habe ganz schön geschwitzt. Aber es ist zum Aushalten. Sollte mich vielleicht noch mehr anstrengen. Oder die Gewichte erhöhen. Auf alle Fälle macht es Spaß. S. hat heute einen Ausflug gemacht. Im Mitteilungsheft hat er Pistental geschrieben. Aber ich glaube, es ist das Piestingtal. In der Firma haben wir den PC das erste Mal eingeschaltet. P. hat im Zeichenprogramm ein lustiges Bild gemalt. H.H. hat es dann bunt ausgedruckt. S. werkt noch immer an Mathe herum (22:15Uhr). Morgen ist der letzte Prüfungstermin. In 2 Wochen ist Schulschluss. Ab 30.Juni ist dann S. auf Erholung. Bin gespannt, wie es mir dann ganz alleine geht. Obwohl er mir derzeit jeden Tag so einen Saustall hinterlässt. Täglich das Selbe. Habe heute natürlich wieder x-mal an R. gedacht. Er fehlt mir so. Warum, kann das mit uns nicht was werden? Bei unserem nächtlichen Gespräch am 25.5.1997, hat er gesagt, ich soll ihn Zeit geben. Für was? Ich weiß nicht. Weiß auch nicht, ob ich das nächste Mal (?) überhaupt über meine Gefühle reden soll. Auf alle Fälle möchte ich so bald wie möglich, möglichst lange in seiner Nähe sein. Es ist, wie schon mehrmals beschrieben, wie eine Sucht. Soll ich eine Entziehungskur machen oder soll ich mich reinfallen lassen?

Montag, 26. Oktober 2009

Teil 10

Paris ist eine Reise wert!

Sa.24.05.1997
Am Freitag ist der Arbeitstag sehr schnell vorbei gewesen. War einiges zu tun. Drucker spinnt wieder mal. Um 13:30 Uhr treffe ich mich mit S. in Floridsdorf. Fahren ins Raiumundtheater. Vorher haben wir noch Zeit ins Kaffehaus zu gehen. Die Vorstellung dauert bis 17 Uhr. Ein Mix aus verschiedenen Musicals zu Einem zusammen gestellt. In der Pause können wir vor dem Theater auf Bänken in der Sonne sitzen. Herrlich. M. kommt zu S. bis 20:30 Uhr. Um 22:30 Uhr fahre ich in die City. Das übliche Krah Krah und Relax. Im Relax hat B. (der Mann von der Bar) Dienst. Wir unterhalten uns ganz gut. Was leiwand ist, er hält mir die Besoffenen lästigen Männer vom Leib. Der Chef ist auch da. Der hat immer die beste Musik in der Anlage. Gute Stimmung. Warum ist R. nicht da? Wir könnten so eine Gaude haben. Um 6 Uhr bin ich zu Hause. Mache ein ausgiebiges Frühstück und lege mich dann bis Mittag nieder, bis S. von der Schule kommt. Nachmittag rufe ich kurz R. an, und frage ihn ob er mit uns in den Donaupark fährt. Er war schon mit J. da. Jetzt wäscht er seine Wäsche. Fleißig. Morgen werden wir uns sehen. Bin schon wieder ganz kribbelig.
Mo.26.05.1997
14:30 Uhr, Firma, Hubert jodelt sich im Radio weg. Ja, gestern hat er das auch bei R. live getan. Er hat sich die Live – CD gekauft. Echt super. Es war ein warmer, gemütlicher Nachmittag, ab 15:30 Uhr, Kaffee, Kuchen, Balkon gesessen. In der Au spazieren. Gitarre hat er auch wieder gespielt, mit seinen neuen Saiten. Klingt toll. Sein Gitarrenspiel ist für mich sowieso mehr als nur ein Hörgenuss. In mir regen sich dann alle möglichen angenehmen wohltuenden Gefühle, die es so schön machen, verliebt zu sein. Dies wurde einmal zu einem ausgiebigen Gespräch bis 00:30 Uhr. R. versucht mir zum x-ten-mal zu erklären wie er glaubt zu mir zu stehen. Jetzt hat er mir zum zweiten Mal von der schönsten Frau von Stadlau erzählt. Und das dies auch ein unerreichbarer Traum – Wunsch ist. So wie er für mich. Warum? Ich glaube es nicht. Er will auf Distanz (was immer er damit auch genau meint?) gehen. Ich soll ihm Zeit geben, einiges zu verarbeiten. Als ich ihn mehr anfasse, fragt er mich, ob er für mich ein Lustobjekt ist. Es ist alles so verworren. In Paris meint er, wird es sich nicht vermeiden lassen, meint er dass wir intim miteinander werden. Klingt irgendwie komisch. So als fühle er sich dazu verpflichtet. Irgendwas Gröberes geht in ihm vor. Jetzt heißt´s wieder einmal geduldig sein. Ich sage ihm auch, dass ich mir wünsche, dass er mich nicht gleich verstößt, wenn ich ihn zu nahe komme. Das erinnert mich an das erste Wochenende, wo er gesagt hat, dass ich ihn ganz deppert mache. Habe ihn gefragt, was das bedeutet. Das er schon so lange niemand so nahe an sich kommen hat lassen. Geistig und körperlich. Das ist es eben, wo ich glaube, dass er mich doch viel mehr mag, als er sich eingesteht. Er will auch Spaß mit mir, aber als Freund. Und nachher geht jeder nach Hause. Ich glaube, ich habe einige Dinge zu selbstverständlich gesehen. Mir fallen die Augen zu, ich bin so müde, ich glaube, ich gehe jetzt Heim. War ziemlich erschöpft und grantig. S. hat im Wohnzimmer und in seinem Zimmer den ur Saustall hinterlassen. Ich flippe aus. Wollte eigentlich ins Studio trainieren gehen. R. ruft ca. 22:00 Uhr an. Erzählt mir noch genaueres über den Ablauf der Parisreise. Heute, Di. 27.05.1997, ist das Kapitalsparbuch von S. abgelaufen. Erledige alles auf der Bank. Geld für Paris gewechselt. In der ist einiges los. Wir sind zu viert. Macht überhaupt nichts Vergeht die Zeit schneller. S. (Mausi) ruft mich an. Machen uns Telefonate für kommende Woche aus. Herr K. fährt mich bis zur Dopschstrasse. Er erzählt mir von seiner Parisreise. Gehe noch einkaufen. Zum Arzt den Krankenschein gebracht. Bei der Kinderärztin wegen S. Urlaub. Zu Hause, habe ich endlich die Paradeiser, die ich von Herrn T. bekommen habe, eingesetzt. Außerdem Wäsche gewaschen, Wohnung etwas zusammen geräumt. Den Koffer habe ich auch schon hergerichtet und einiges reingelegt. Auf der einen Seite freu ich mich auf die Reise. Auf der anderen Seite, weiß ich nicht was mich bezüglich R. Verhalten erwartet. Man wird ja sehen. Muss mich etwas entkrampfen. Hör mir gerade die neue Kurti-CD an. Damit am Dienstag einiges mit gesungen werden kann. O.k. gebe mich jetzt den Hörgenuss hin und dann meinen Träumen. R.I.L.D.
Fr.30.05.1997, in der Früh. Ich weiß nicht wie spät es ist. Aber die Sonne strahlt schon links beim Hotelfenster vorbei. Ich liege im Bett in der Rue St.Ferdinand in Paris. Gestern um 9:00 Uhr ist R. zu uns gekommen; wir haben etwas getratscht. Um 10:00 Uhr mit seinem Bus losgefahren. Er führt mich zu R. R. hat auch schon alles gepackt. Um 11:30 Uhr holen uns M. und S. ab. Wir stopfen unsere Koffer ins Auto und düsen los. Um 12:00 Uhr waren wir am Flughafen. Irgendwo dort gehen wir was trinken. S. und M. sind recht unterhaltsam. M. Lachen ist sehr ansteckend. Wie ein Kichern eines Teenagers. Um 13:50 Uhr fliegen wir mit AUA westwärts. Ich darf endlich beim Fenster sitzen. Und es ist endlich hell draußen. Super, alles sieht ganz toll aus, die Landschaft, Wolken. Zu Essen gibt es kaltes Rindfleisch. Um ca. 16:00 Uhr landen wir in Paris. Wir nehmen ein Taxi zum Hotel. Die S. sind im 2.Stock auf Zimmer 201 und R. und ich auf 301, genau über ihnen. Das Zimmer ist klein aber fein. Nachdem wir im Zimmer unser Gepäck abgeladen haben, gemma´s an. Wir gehen zum Arc de Triomphe. Der ist nicht weit von unserem Hotel entfernt. Zweimal um die Ecke. Da kann man raufgehen, bevor man Eintritt bezahlt hat; leider zweimal, R. zahlt für mich und ich kaufe auch noch eine Karte. Von da oben hat man einen tollen Ausblick auf die Stadt und den chaotischen Verkehr. Wir steigen die über zweihundert Stufen wendeltreppenmäßig hinab. Und setzen uns auf der Champs-Elysees in ein Lokal auf ein Getränk. Man sitzt dort der Straßenseite zugewandt und beobachtet das bunte Treiben. Es ist herrlich. Die Sonne scheint. Die Stimmung ist gut. Nach der Besichtigung der Touristen fahren wir mit der M2 (Metro) zum Sacre-Coeur. Dort oben hat man auch einen riesigen Ausblick auf Paris. In der Kirche ist es dunkel nur die bunten Fenster an den Seiten werden von der Sonne durchflutet. Die Kuppel ist irrsinnig hoch. R. schätzt sie auf 40 m (in Seillängen gemessen). Dann waren wir auf der Suche nach einem passablen Restaurant. Es wird ein riesiger Gastgarten (schaut aus, wie im Schweizerhaus). Das ist sehr gut und teuer. Irgendwo gehen wir noch was trinken und fahren mit der Metro retour. Wir kratzen unser Kleingeld für den Ticketautomaten zusammen. Eine Fahrt kostet pro Person 8 Fr. In einem pickfeinen Lokal gehen wir noch auf eine Espresso. Teuer und überhebliches Personal.
Mo.02.06.1997
Ce la vie. Paris vorbei. Schade, es war herrlich vier Tage Sonnenschein. Alles haben wir gesehen, was sich Touristen so ansehen in Paris. Am Freitag, war R. schon am Morgen ganz lieb. Er umarmt mich, küsst mich und wünscht mir einen schönen guten Morgen. Bei einer Metrostation sagt er Schätzchen zu mir. Bei einem Fetzengeschäft namens Jennyfer kaufe ich mir einen Rock und eine Bluse. Mittags machen wir eine Pause im Hotel. R. schläft mit mir. Ich bin total fertig. Ich glaube, jetzt bin ich endlich einmal gekommen. Nachmittag und abends sind wir dann wieder viel unterwegs. Weiß eigentlich gar nicht mehr ganz genau was wir an welchen Tag gesehen und gemacht haben. Es war schön, hat riesen Spaß gemacht. Das Wetter war echt sommerlich. Ich habe immer nur einen kurzen Rock und eine kurzärmelige Bluse angehabt. R. hat seine Sportschuhe an. Duften dann leicht im Hotelzimmer. Ist aber halb so schlimm. Meine Schuhe stehen auch immer beim offenen Fenster. An einem Abend (nach Spaziergang an der Seine) war ich leider wieder irgendwie depressiv. Außerdem habe ich mich ein bisschen von den Dreien etwas gerollt gefühlt. Blöd. Auf alle Fälle, hatten R. und ich wieder eine Diskussion im Hotelzimmer. Er war ziemlich sauer. Wollte Frieden schließen. Klappte nicht ganz. Habe ihn zwar gestreichelt und gevögelt, aber ich glaube, dass war für ihn auch nicht das Wahre. Sonntag, ging´s dann heimwärts. Wir haben uns ganz gut unterhalten. M. führt mich zu R. Trinke Kaffee bei ihm. Hören uns noch den Rest von der OBK-Matinee im Radio an. Um 15 Uhr fahre ich nach Hause. Habe R. noch gesagt, dass es Spaß macht mit ihm zu reisen. Zu Hause, räume ich auf, mache die Schmutzwäsche. S. ist bei der Oma (R.) Er kommt um 18 Uhr. Heute um 21 Uhr ruft R. von der Firma an. Freue mich riesig. Jetzt höre ich mir die Neueste vom Kurti an, damit ich morgen beim Konzert mitsingen kann. O.k., hau mich in die Falle. R.I.L.D. P.S: Vielleicht schreibe ich noch an den nächsten Tagen einige Eindrücke von Paris auf.
Mi.04.06.1997
Gestern war es soweit. OBK-Konzert im Orpheum. Von 20 Uhr bis 23 Uhr höchstes Niveau. Spitzenmäßig. Die neuesten Lieder und alle alten Hits hat er von sich gegeben. R. und P. kommen um ca. 19:30 Uhr. R. erzählt von seinem Ärger in der Firma. Fährt nicht nach Deutschland zur Messe. Vor dem Konzert kaufen wir uns noch ein paar T-Shirts. Bei dem Lied Gspenster (Blues) halte ich R. Er ist nicht ganz da. Kopfweh, müde. Einmal legt er auch den Arm um meine Schultern. Das Konzert war wirklich beeindruckend. R. und P. fahren nach Hause. Ich gehe noch kurz ins Falk auf einen schnellen Kaffee. Um ca. 00:45 bin ich zu Hause. Heute habe ich das T-Shirt schon angehabt. Gestern und heute habe ich beim Billa zwei Phönixpalmen um je ATS 89,-- erstanden. Stelle sie auf meinen Balkon. Macht sich gut. Befestige ein Brett am Balkon. Blumen eingesetzt. Aufgeräumt. R. ruft um 19:00 Uhr und 22:00 Uhr von der Firma an. Armer Junge. Muss soviel hackeln. Versuche ihn auf zu heitern. Frage ihn, ob er wieder mal in die Steiermark fährt. Außerdem möchte ich ihn irgendwie Freude machen, und irgendwas für ihn tun (Einkaufen, bügeln, Essen vorbeibringen oder sowas). S. hat auf die Mathe-Schularbeit ein Gut bekommen. Toll. Bin stolz auf ihn. Jetzt geht es ihn schon wesentlich besser, als vor ein paar Wochen. Nun ja, sollte auch schön langsam ins Bett gehen. Bin in Gedanken bei R.I.L.D.
Fr.06.06.1997
Fahre in die Firma. Die Straßenbahn pendelt vor sich hin. Gestern habe ich die Fotos von Paris bekommen. Ich glaube die Kamera gibt den Geist auf. Einige Bilder sind verschoben und übereinander fotografiert. Als würde der Transport nicht funktionieren. Aber im Großen und Ganzen sind sie ganz gut geworden. Eines davon ist besonders toll. R. im Kaffeehaus. Echt zum verlieben. Wenn ich es nicht schon wäre. Auf diesem Bild kann ich ihn immer in die Augen sehen. Mein Herz beginnt jedesmal zum galoppieren, wenn ich es anschaue. Er ist wirklich was Besonderes. Auf allen Ebenen. Gestern hat er leider nicht angerufen, aber bei dem Stress. Dafür ist ein Foto dabei, wo ich auch im Kaffeehaus zu sehn bin. Fürchterlich. Um X Jahre gealtert. Ich glaube, ich sollte mich ein wenig schonen und mehr schlafen. Vielleicht stimmt der Wetterbericht fürs Wochenende und es wird ein Badewetter. Dann radle ich auf die Insel faulenzen.
So.08.06.1997
Mit dem Sommerbad ist es doch nichts geworden. Das Wetter hat nicht ganz mitgespielt. Trotzdem war es ein lustiges Wochenende. Freitagabend habe ich R. um 23 Uhr angerufen. Er war spazieren und im Kaffeehaus. Mittags habe ich ihn kurz in der Straßenbahn bei der Unterführung in Stadlau gesehen. Mit Hut und geneigten Kopf ist er wie ein Mexikaner am Fenster gesessen. Wir telefonieren nicht lange, er ist müde und will fernsehen. Am Wochenende geht er Klettern und hat seine J. Erzähle ihm von dem tollen Foto, und das vom Verlieben. Ich glaube, er hat dann einen seufzenden Lacher von sich gegeben. Samstag, Vormittag war ich in Kagran. Nachmittag fahre ich mit S. auf die Mariahilferstraße. Wegen der Basketballsammelkarten. S. fährt nach Hause. Ich gehe noch bis 17 Uhr shoppen. Abends rufe ich T.T. an. Besuche sie im Garten. O.H., M. + M sind auch da. Es gibt gutes Essen und es wird recht lustig. M + M. kommen dann auch bis ca. 2 Uhr zu mir auf einen Kaffee. M. schläft bei S. Sonntag stehe ich um 9 Uhr auf. Frühstücke gerade, als H. anruft. Er holt mich ab, und wir fahren nach Kleinhaugsdorf. Im Duty-free-Shop kaufe ich Zigaretten und Cognac und Whisky. Wir gehen dann noch was Essen. Wir unterhalten uns ganz gut. Er will immer was von M. wissen. Auf die steht er sichs nämlich. Um 17 Uhr bin ich wieder zu Hause. Bin saumüde. Es tut mir schon weh, dass ich dieses Wochenende nicht mit R. verbringen konnte. Ich hoffe, ich sehe ihn bald wieder. Sehnsucht! Es fällt mir nicht leicht, nicht an ihn zu denken. Ich bin wirklich gespannt, wie das so weitergeht. Morgen, ist es genau sieben Monate her, dass wir eine ganze Nacht irgendwie bemerkt haben, dass wir viel gemeinsam haben. Dazwischen ist mehr passiert, als je in den letzten Jahren. Auf alle Fälle wünsche ich mir nichts mehr, als das wir zusammen sein können. Heute habe ich leider nicht Trost und Rat gehört. Dafür habe ich gestern eine Flaco Jimenez CD bei Virgin erstanden. Da ist das Titellied von Kurtis Sendung drauf. Ich zittere wie irre, weil soeben zwei Burschen beim Balkon geklopft haben, und nach B., dem Nachbarn gefragt haben. Bin so erschrocken. Jetzt bin ich wirklich schon erledigt. Nur Eines könnte mich jetzt noch aufbauen. R.I.L.D. Gute Nacht.

Teil 9

Was habe ich bloß damals nicht gesehen? Jedoch, ich war und bin nie "böse" auf IHN gewesen! Nur dankbar!

So.11.05.1997, ca. 23 Uhr; R. ruft mich an! Ich habe schon geschlafen. Das macht nichts Habe sofort Herzklopfen bekommen. Er sagt ich soll eine dritte Karte für OBK besorgen; für P. Er fragt mich wie es mir geht. Ich, wie soll es einem Mädel mit gebrochenen Herzen schon gehen. Wir reden nur kurz über unsere jetzige Beziehung. Er meint, die Zeit heilt alle Wunden. Ha; Wie soll das vergehen, dass ich ihn liebe? Er fragt auch immer, ob ich böse auf ihn bin. Wieso sollte ich. Habe ihn noch gebeten im CD-Telefonbuch was raus zu suchen.

Mo. 12.05.1997
War auf der Bank. Habe erfahren, dass R. (das Arschloch) am 21.03.1997, das Prämiensparen für S. eingestellt hat. Habe das Buch aufgelöst, und zahle damit alle Rechnungen. War kurz beim Arzt. Abschreiben. Gehe morgen wieder hakeln. Dann war ich mit dem Rad beim Hofer (Koffer gekauft), Holland Blumen Mark – Balkonpflanzen kaufen. Ich find es super mit dem Fahrrad so herum zu düsen. Ein Motorrad wäre mir noch lieber. S. hat um 12:45 angerufen und einige Schultermine durch gegeben. Außerdem hat er mir gesagt, dass in der Firma niemand abgehoben hat. Heute hatte er in der Schule ein Tischtennis-Matsch mit Lehrern. Toll! Heute hat er das Buch für das Referat weiter gelesen. Ist dabei wieder eingeschlafen. Hoffentlich reich es für morgen. Habe mir noch die Adressen von den Fahrschulen im 21. Und 22. Bezirk raus gesucht. Werde morgen anrufen. Im Fitnesscenter habe ich wegen dem Fitnesscheck auch schon angerufen. Rufen mich morgen im Büro an. Wieder einmal schon spät. Werde ins Bett gehen Gute Nacht. R.I.L.D.
Di.13.05.1997
Bin wieder arbeiten. Alles beim Alten. Außer, dass der Chef immer mehr in der Firma umrührt. Fr.K. wurde vor die Alternative gestellt: Einvernehmliche Kündigung oder Versetzung in eine andere Abteilung. Hoffentlich, denkt er bald an mich. Ich habe da nichts mehr verloren. Habe am Jugendamt angerufen, weil die Alimente noch nicht auf dem Konto sind. Bin heute mit dem Fahrrad in die Firma gefahren. Brauche nur 30 Minuten. Super. Hin und zurück sind es insgesamt 16 km. Die vom Fitnesscenter haben nicht angerufen. Werde einmal selbst hingehen. Die Fahrschulen habe ich auch angerufen. Es scheint so, als würde die in Stadlau am günstigsten sein. Wäre ideal. S. ruft Nachmittag in der Firma an. Es ist ihm fad. Ich sag ihm, er soll bei der Bewegung des Schulschiffes helfen (Scherz). Samy (Kater) hat heute das Urchaos in der Wohnung verursacht. Der spinnt auch manchmal. Heute bin auch ich relativ schlecht drauf. Bin irgendwie zornig. Mache mir dauernd Gedanken über meine romanöse Infektion. Fragen, Fragen, gibt es irgendwann befriedigende Antworten? Warum kann ich das nicht alles so akzeptieren wie es ist? Wahrscheinlich, weil ich total verliebt bin, und es so weht tut. Jammer, Jammer. Aus! Er ist halt auch nur ein Mann. Aber für mich halt der Mann. Jetzt, in diesen Moment spielen sie, STS „Gö, du bleibst heut´ Nacht bei mir“. Ich könnte heulen. Das habe ich R. am 26.12.1997 über Radio Wien geschenkt. Ist auch eins der Musikstücke, die mir momentan das Herz zerreißen. Wird das irgendwann ein Ende haben, der Schmerz?
Mi.14.05.1997
Höre mir gerade österreichische Interpreten-CD an, Heli Deinboek singt: „ Nimm Dein Korb und geh“ Ich glaube das Lied muss R. auch in letzter Zeit gehört haben. Sehr passend! Textmäßig. Jetzt kommt gleich „Tschotscholosa“ – Besser. Bin heute wieder mit dem Rad in die Firma gefahren. Habe R. neues Auto beim AGM stehen gesehen. In der Firma ist es so fad. Nach dem Essen am Abend, bin ich mit dem Fahrrad zum Fitnessstudio gefahren. War im Solarium. Habe mir gleich einen 10er Block genommen. Außerdem habe ich mich für Freitag bei S. zu einem Fitnesscheck angemeldet. Freue mich schon. Vielleicht schaffe ich es dann so zu trainieren, um so einen Arsch, wie auf Seite 37 beschrieben zu kriegen. Wäre toll. Man wird sehen und daran arbeiten. Hart arbeiten. Der Theesink Hans bluest mir gerade ins Ohr und gleichzeitig ins Herz. Auch wieder mal so einer der mich mit R. verbindet. Emotionsmäßig. Bin jetzt müde. Gute Nacht. R.I.L.D.
Fr.16.05.1997
Also gestern habe ich mal schon eine Erfahrung gemacht. Trinke nie Tequila vor Sonnenuntergang. Weil, warum? Um 16:15 Uhr traf ich mich mit einer Schulfreundin aus der Berufsschule. S.P. oder B., wie sie jetzt heißt. Am Telefon, hatte sie absolut keine Ahnung wer ich bin. Aber am Stephansplatz ist ihr dann ein Lichtlein aufgegangen. Zuerst gingen wir in die Reiss-Bar auf ein Glas Wiedersehensfreudebegrüßungs-Sekt. Nachher waren wir Essen. So ein Ami-Restaurant. Dort tranken wir unseren ersten Tequila. Wir plauderten hauptsächlich über die Männer. Sie war auch schon einmal verheiratet. Lebt jetzt seit kurzer Zeit mit C. und Sohn R. (12 Jahre) zusammen. Auf 35 m²! Aber zufrieden. Nach dem Essen schlug ich vor ins Relax zu gehen. Wir hatten eine Patzengaudi. Sie sammelt Platten. Super. Alte Schulerinnerungen haben wir natürlich auch bequatscht. Gleichzeitig fragten wir uns, warum ich sie gerade jetzt wieder hervor gekramt hatte. Genau konnte ich es ihr auch nicht sagen. Aber es war wie in alten Zeiten. Ich weiß wirklich nicht mehr wie viele Tequilas ich gesoffen hatte, auf alle Fälle ist C. mit seinem Sohn auch dann gekommen und einige spendiert. Einen Obdachlosen namens R. hat er auch auf ein Bier eingeladen. Ich glaube irgendwann gegen 22 Uhr ist mir urschlecht und schwindlich geworden. Ich musste aufs Klo speiben. Draußen hat S. (das nette Mädel) gefragt, ob es mir eh gut geht. Wie ich dann rausgekommen bin, hat S. meine Tasche gepackt, und mich mit S. zum Taxi geleitet. Ich war fast total hinüber. Habe aber nichts vergessen. C. ist vorher schon gefahren, war auch nicht besonders drauf. Ist übrigends auch ein OBK-Fan. Auf alle Fälle ist mir im Taxi urschlecht gewesen und ich wollte nur ins Bett. 23 Uhr geschafft, alles im Schlafzimmer fallen gelassen und sofort eingeschlafen. Fr. 16.05.1997 um punkt 6 Uhr auf gestanden, zwar nicht voll fit, aber gut drauf. S. macht heute mit der Schule einen Ausflug ins Waldviertel. Haben sie gewonnen, bei einem Wettbewerb. Um 13:01 Uhr pünktlich von der Firma abgehauen. Mit Fr. R bis ins DZ gefahren. Die fährt demnächst mit dem Rad nach Nizza. Toll. Würde mich auch reizen. Im DZ habe ich ein paar geile Fetzen gekauft. Unter anderem auch einen Bikini. Wahnsinn. Habe schon seit ca. 13 Jahren keinen mehr getragen. Um 15 Uhr war ich dann im Fitnessstudio bei S., den Check machen. Pulsfrequenz gemessen. Fettmessung. 16,8 % !? Alle Übungen und Geräte hat sie mir auch erklärt. Na ich bin gespannt. Aber ich freue mich schon, meinen Body zu trainieren. Geplant ist zweimal in der Woche. Fahre mit dem Fahrrad hin. Gutes Aufwärmtraining. 00:00 Uhr Telefon. R. ruft an. Freue mich wahnsinnig. Viel gelacht. Baden gehen oder so. Ich hoffe, wir sehen uns. Er fragt mich, wie es mir geht. Ehrlich er ist so…romanös! Ich liebe ihn. Ich sage ihm, dass ich weiß, dass ich nur ihn will und liebe. Er meint, reden wir in einem Jahr weiter. Nun ja. Ist ja schon eine kleine Chance. Auf alle Fälle bin ich urglücklich ihn als besten wirklich allerbesten Freund zu haben. Es tut so gut. Zum Abschluss des Telefonates habe ich ihm die üblichen flächendeckenden Küsse geschickt, er hat nämlich gesagt, dass er mit seinem nackten Allerwertesten am Boden sitzt. Hey, Wahnsinn. Anfassen wollen! Jetzt werde ich urgut schlafen und von ihm träumen. Von dem was ich immer wollte. Je`taime R.!
P.S: Wir beide wissen es.
Das es da ist.
Das Gefühl zueinander
Füreinander – 100% Liebe
Er braucht halt nur etwas Zeit. Egal, habe schon Jahre vergeudet. Jetzt genieße ich nur mehr. Ehrlich.
S0.18.05.1997
Heute geht es mir gut. Weil ich habe mit R. wieder lockerer reden können. Am Samstag war ich mit dem Rad und S. mit den Rollerskatern beim Media-Markt. Ein paar CDs gekauft. Plattenspieler angesehen. Hoppla, jetzt habe ich ganz vergessen, dass ich in der Früh mit dem Rad unterwegs war. Ja, um ca. 5 Uhr bin ich aufgewacht, und konnte nicht mehr schlafen. Bin dann zum Ströck frühstücken gefahren. Um 7 Uhr habe ich bei R. ein Post it bei der Sprechanlage angeklebt. Drauf stand: „Einen wunderschönen Guten Morgen“ S. Mittags hat R. angerufen, dass es zu heiß zum Baden ist, sein Bruder ist bei ihm. Um 19:15 Uhr treffen wir uns in Kagran und fahren in die City. Krah Krah – 2 Budweiser. Karger Gesprächsaustausch. Es herrscht irgendwie gedrückte Stimmung. Keiner weiß so recht was er sagen soll. Ich hätte so viele Fragen. Aber ich trau mich nicht. Im Relax sagt R. wieder einmal:“ Tu was du willst“ Wie kann ich, wenn er es nicht zulässt? Draußen umarmen wir uns, und er meint wieder, ich solle mir das nicht antun. Was? Beim Schwedenplatz spendiert er ein Eis. In Kagran gibt es wieder Unklarheit, ob ich mit fahren soll oder nicht. Ich fahre mit. Beim ihm trinke ich Kaffee. Wollte dann gehen. Er ist saumüde. Hört zu, versucht mir wieder alles zu erklären. Ich bin irgendwie verzweifelt. Ich schlafe bei ihm. Um 7 Uhr stehen wir auf. Frühstück. Wenig geredet. 8 Uhr gefahren. Um ca. 10:30 Uhr bin ich mit dem Fahrrad auf die Donauinsel gefahren. R. liegt immer beim Wasserschilift. Die wenigen Worte, die wir wechselten waren erdrückend. Den OBK haben wir beide über Walkman angehört. Als er dann gehen will, fasse ich mir ein Herz und sage ihm, dass es schade und traurig ist, dass wir als Freunde uns so wenig zu sagen haben. Er ladet mich zu sich auf einen köstlichen Salat ein. Unser Gespräch geht wieder nur sehr schleppend voran. Auf alle Fälle ist jetzt ganz klar, dass er auch zu Anfang gedacht hatte, dass es mit uns das Richtige sein würde, und das er aber jetzt nicht mehr daran glaubt. Ich versuche ihm zu erklären, wie wichtig er mir als Freund ist. Und außerdem versuche ich ihm zu erklären, wie wichtig mir Sex mit ihm ist. Das verwirrt ihn. Er akzeptiert es. Ich glaube, ganz versteht er es nicht. Aber ich will es so. Ich weiß nicht, ob das unsere Freundschaft irgendwie stört. Er wird geil. Ich habe leider die Regel. Ihn egal, er will mich streicheln. Ich will nicht wieder eine Sauerei machen. Mein Tampon habe ich die ganze Zeit noch drinnen. Das ist wahrscheinlich auch der Grund, warum ich wieder mal nicht komme. Ich geniere mich. R. scheint das überhaupt nicht zu stören. Er versucht es dann auch noch zu entfernen. Das mache ich aber doch lieber selbst. Wir schlafen miteinander. Er mein nachher, dass das unfair war, dass ich ihn so geil gemacht habe. Ich glaube, er zweifelt daran, dass es gut war. Mir tut es gut. Ich mag das. Ich brauche das, von ihm. Er geht duschen, bespannt seine Gitarre neu. Um ca. 18 Uhr schmeißt er mich sozusagen raus. Heute geht er mit T. Auf Tour. Hoffentlich hat er viel Spaß. Um 19:30 Uhr ruft er kurz an, und sagt mir, dass in der Nina Hagen CD-Hülle die CD fehlt. Er sagt noch, dass T. ihn bis jetzt hängen gelassen hat. Ich wünsche ihn noch einen schönen Abend. Mir ist jetzt irgendwie ein kleiner Kieselstein von meinem gebrochenen Herz gefallen. Ich möchte wieder Spaß und Freude mit R. haben. Nicht gequält mit tausend Fragen. Einfach Lust am Leben. Ich habe ihn auch gesagt, dass ich sowieso nicht mit irgendeinen Anderen ins Bett gehen könnte.
Mo.19.05.1997
22:30 Uhr. OBK singt „ Reiss die zsam“. Passend wie immer. Ich zittere am ganzen Körper. Meine Gedanken sind total wirr. Mir tut alles weh. Hauptsächlich mein Herz. R. ich brauche dich so.! Heute habe ich bis fast 15 Uhr ganz tief und fest geschlafen. Nach einem ausgiebigen Frühstück habe ich beschlossen mit S. Minigolf spielen zu gehen. Wir waren im Donaupark. S. hat gewonnen. Anschließend sind wir zum Schnitzelwirt was Essen und Trinken gegangen. Ich dachte, jetzt wäre es schön mit R. etwas zu plauschen. Habe ihn leider nicht erreicht. Um 20 Uhr haben wir dann noch miteinander telefoniert. Er hat mir die Daten für Paris durchgesagt. 8 Tage noch. Paris wir kommen. Er erzählt mir noch von seiner Nachttour und das er heute beim Hanslteich war. Schade, dass ich ihn heute nicht mehr sehen kann. Schade ist milde ausgedrückt. Unerträglich. Reiss di zsam. Es kommt der Tag…x! Bis dahin, schlaflose, verheulte Nächte. Schmerzen. Ganz fest in mir drin habe ich ihn für immer in meinem Herz. Es ist wie eine Sucht. Jeden Tag ein bisschen ärger. Ich hoffe, ich verliere dabei nicht mein Hirn. Ich glaube, ich hab es schon verloren. Es reagiert nur mein Körper und meine Gefühle. Mein größtes Problem ist leider meine Eifersucht. Das hat sicher auch was mit meiner Angst zu tun. Meiner Angst, alleine zu sein. Oder mit Vertrauen. Fällt mir schwer, was in den letzten Jahren passiert ist, alles umsonst geglaubt. Jetzt hatte ich die Chance zu vertrauen. Habe alles bekommen. 150%. Und trotzdem. Bin so blöd. Muss meine Angst und mein Misstrauen abbauen. Ich kann nicht mehr schreiben. Ich zittere so. Ist eh schon 23 Uhr. Hau mich in die Hapfn. Träume und denke an R. und freue mich aufs nächste Mal. Gute Nacht. I.L.D.R.
Di.20.05.1997
Fader Tag in der Firma , wie immer. S. hat heute noch schulfrei. Er fährt ins DZ. mittags trifft er sich mit M. und D. Sie gehen in die Pizzeria. Um 16:30 Uhr treffen wir uns in Floridsdorf. Fahren zum Köck. Sony Play Station gekauft (Kompromiss für Computer) Um 18 Uhr waren wir zu Hause. Ich war ziemlich geschlaucht. Die blöde Warterei beim Köck, die Füße tun mir weh. Auf der Bank ist auch noch kein Geld von R. Außerdem hat mir M. den Kaffee und die Zigaretten übers Gewand und über mein Tagebuch geleert. R. hat um 15:30 Uhr in der Firma angerufen, und mir erzählt, dass er vom 04.06. – 06.06.1997 nach Deutschland fahren muss. OBK umgebucht auf Di.03.06.1997. R. ruft um 19:30 zu Hause nochmals an. Versuche lustig zu sein, geht aber total in die Hose und bin echt ätzend. Tut mir leid. Bin schon wieder so unverschämt und frage ihn, ob wir uns sehen können. Er macht sich einen Faulenzerabend. Sollte ich auch tun. Aber ich kann so schwer abschalten. Weiß jetzt schon, dass ich die Nacht nicht durch schlafen werde. Vollmond. Falls R. auch nicht schlafen kann, sage ich ihn, kann er ruhig anrufen. Das geht echt nicht so weiter. Ich muss endlich Frieden mit mir finden. Höre mir gerade die CD, die R. mir aus Amerika mitgebracht hat, an. Wunderschön. O.k., das reicht. Ab ins Bett. Schlaf gut R.I.L.D.
Do.22.05.1997
OBK, liegt im CD Player. My Life! Gestern war ich das erste Mal im Fitnessstudio. Toll, ganz meines. Heute habe ich einen Muskelkater. Habe gestern um 22 Uhr R. angerufen, und mich für mein forsches Auftreten am Telefon entschuldigt. R. hat gesagt, dass es gut ist, dass ich selbst drauf gekommen bin. Über Firma, CD, CD, Studio, Kletterzeitung, banales geredet. Könnte stundenlang mit ihm reden. Heute bin ich so erschöpft. War in der Nacht von ca. 02:00 Uhr bis 04:00 Uhr auf. Nachtkastllade ausgemistet. Eigentlich war heute m. T.T. und M. ausgemacht in die Villa zu fahren. Fällt ins Wasser. Probieren einige CDs auf der Sony-Playstation ab zu spielen . Hört sich gut an. Mache die meisten Dinge, anscheinend nur, um mich von meinem Liebeskummer ab zu lenken. Am liebsten würde ich jetzt in R. Armen am Boden auf Polstern kuscheln. Nur fühlen, berühren, spüren in die Augen sehen und wissen, es ist gut so. Gedanken an ihn machen mich high. Abhängig von einem Unikat von einem Menschen. Hau mich jetzt ins Vollmond beleuchtete Bett. Wache und denke an R.I.L.D.

Sonntag, 25. Oktober 2009

Teil 8

Was bin ich froh, dass mein Sohn und ich das Geschehene (fast) unbeschadet überstanden haben!

So.11.05.1997

Am Do. 08.05.1997 bin ich abends in die Stadt gefahren. Zuerst im Krah Krah. Dort habe ich mir ein Bier und ein Schmalzbrot gekauft. Nachher war ich im Relax. Dort hat mich ein Steirer angequatscht, weil ich mir die Janis Joplin bestellt habe. Es folgt das übliche Bla bla vom Leben genießen usw. Nachher war ich noch beim Würstlstandl am Hohen Markt bei einer Currywurst. Beim Nachtbus habe ich noch eine Partie Deutscher Studenten kennengelernt. War noch bis zur ersten Bim im Falk Kaffee trinken. Um 6 Uhr war ich zu Hause. Am Fr.09.05.1997 hat R. versucht mich paarmal an zurufen. Nachmittag war ich kurz einkaufen. Sollte eigentlich mit Fr. K. ins Kabarett gehen. Habe abgesagt. Um ca. 16:30 Uhr m. R. bei DZ getroffen. Beim Cosmos. Kurz umgeschaut. Er war sehr reserviert. Wir waren beim Höger Essen. Bei der Unterführung habe ich ihn gefragt, ob er alleine nach Hause fährt. Ich glaube mit sehr viel Widerwillen hat er gesagt, dass ich mitfahren soll. Bei ihm haben wir die Kurti-CD angehört. Dabei ist mir fast das Herz zersprungen. Weil wie gesagt, alles was er darauf singt, wie die Faust aufs Auge passt. Anschließend wollte ich eigentlich gehen. Weil unser nebeneinander Schweigen furchtbar weh getan hat. Ich habe zu ihm gesagt, dass es unheimlich weh tut, und das Kurti eh´ schon alles gesagt hat. Er hat mich ganz fest in den Arm genommen, haben versucht noch einmal alles zu besprochen. Aber es ist alles schon ein bisschen zerredet. Wir haben dann im Büro miteinander geschlafen. Es war gut. Aber ich glaube keiner konnte es so recht genießen. R. wollte dann meine neuen Liedtexte sehen. Versuchte eine Melodie zu machen. Er war sehr locker gelöst irgendwie erleichtert. Irgendwie schön, aber irgendwie hat es mich verunsichert. Er hat bei der Straßenbahn gesagt, dass er mich irgendwann raus schmeißt. Jetzt schien er es überhaupt nicht mehr eilig zu haben. Ich bin dann von mir aus gegangen. Beim Weggehen hat er mein rotes Nachthemd das schon seit einiger Zeit im Bad hängt, mit gegeben. Das war wie ein Schlusspunkt. Es tut weh. Furchtbar weh. Aber man kann einen anderen Menschen nicht zum Lieben zwingen. Trotzdem glaube ich noch immer daran, dass er nur feig ist, mehr zu zulassen. Weil er eben seine Erfahrungen schon gemacht. Hat. Aber ich habe mir fest vorgenommen, nicht mehr soviel nach dem Wieso und Warum nach zudenken. Weil, warum, sonst werde ich noch wahnsinnig. Es tut sowieso schon so weh. Gewisse Situationen, Orte und überhaupt Musik spezieller Art bringen mich zum Zerreißen. Sehnsucht, Verlangen, Fühlen, einfach wohl fühlen, bei einem wunderbaren Menschen, der einem alles geben könnte, wovon man schon immer geträumt hat. Ich glaube, ich weiß es nicht aber fühle es irrsinnig stark, ich werde ihn immer lieben. Paris – Reise und OBK-Konzert sind auf alle Fälle noch vor gesehen. Wie das wird? Keine Fragen mehr. Einfach, tun, fühlen. Am Fr.09.05.1997 war es auf alle Fälle genau 6 Monate her, wie wir uns kennengelernt haben. Und ein Jahr schreibe ich schon Lebensweisheiten in dieses Buch. Bin neugierig, ob irgendwann was rauskommt.
Am Sa.10.05.1997 war ich des Nächtens wieder unterwegs. Krah Krah, Relax, Alcazar, Falk. Das übliche. Ich glaube, ich schreibe einmal ein eigens Buch über die Leute in der Nacht. Um 6 Uhr war ich zu Hause. Nachmittag war ich mit M. und den Kindern radfahren. Wunderbares Wetter. Fürs erste Mal waren es immerhin 17 km. Nicht schlecht. R. ruft kurz an, und sagt, dass Onkel K. gestorben ist. Ich lege gleich auf. Ich habe das Gefühl, dass es S. ein bisschen besser geht. So wird es sein, wie es immer war. Die Zeit heilt alle Wunden. Ich bin sehr müde. Hoffe immer wieder, so blöd bin ich, dass das Telefon läutet, und er anruft und was Nettes sagt. Aus Gute Nacht! ILDR. P.S. Vielleicht habe ich ganz einfach nur Angst, wieder alleine mit meinen Sorgen da zu sein. Obwohl ich das die letzten Jahre sowieso war.

Samstag, 24. Oktober 2009

Teil 7

Alles drehte sich im Kreis. Und ich habe es nicht gemerkt.

Sa. 26.04.1997

Diese Woche habe ich wieder zu Arbeiten begonnen. Alles beim Alten. Wie immer. Ich glaube, wenn man ein ganzes Jahr weg wäre, wär´s genauso. Am Do. 24.04.1997 war Fr. K. vom Haus kurz da, und hat mich gefragt, ob ich mit ihr am 09.05.1997 ins Orpheum gehe. Habe zugesagt. Am Abend war ich dann noch von 21 – 23 Uhr bei M. tratschen. Am 25.04.1997 hatte ich in der Schule ein Gespräch mit Fr. Prof. B. Wegen S. schulischen Leistungen. Um ca. 17 Uhr ruft mich R. an. Zuerst dachte ich, er will nur plaudern, aber er hat mich wieder einmal mit seinen romanösen Charme eingeladen. J. ist bei ihm, sie ist ein bisschen krank. Der Abend und die Nacht waren wieder einmal unbeschreiblich überwältigend. Zu einem haben wir wieder sehr viel über uns gesprochen. Zum anderen hatten wir für meine Begriffe überdimensionalen Sex. Es ist das verspielte, zärtliche Entdecken von Gefühlen und Erregungen die unbeschreiblich sind. Diesmal habe ich nachher echt nicht mehr gewusst ob ich wach bin oder das alles nur träume. Ich war echt nur mehr einen klitzekleinen Punkt von einem Kommen entfernt. Es war echt Wahnsinn. Sowas habe ich wirklich noch nie erlebt. Unsere nächtliche Gefühlsreise führt auch über den Weg von ganz innigen offenen Gesprächen. R. hat wieder bedauert, dass er mich halt nicht so liebt, wie ich ihn. Ich weiß nicht, was da bei ihm noch fehlt. Vielleicht kenne ich dieses Etwas auch noch nicht. Obwohl ich mir das ganz einfach nicht vorstellen kann. Er hat mir auch gesagt, dass er mich schon einmal anrufen wollte, um mir zu sagen, dass es Aus ist. Oder besser gesagt, dass wir uns nicht mehr sehen. Das verwirrt mich. Ich kann das nicht verstehen. Vielleicht sollte ich darüber wirklich nicht soviel nachdenken. Ganz einfach das Jetzt genießen lernen. So wie ich es schon so lange mache. Nachmittag, Sa. 26.04.1997 haben wir unseren geplanten Videofilm besprochen. Soll ganz was Tolles werden. Vielleicht fällt mir noch was dazu ein. Dieses Gespräch hat dazu geführt, das wir uns dabei etwas erhitzt hatten, und die Leidenschaftsflamme zu brennen begann. Lösung zu löschen oder vorerst das ganze zu einem gehörigen Feuer zu bringen, war ein neues geiles Spielchen im Badezimmer zu treiben. Bald haben wir alle Stellen in seiner Wohnung eingeweiht. Auch diesmal war es wirklich nur das ganz kleine bisschen, ich glaube ein Millimeter zum Orgasmus. Egal, es war berauschend. Vielleicht habe ich mein Hirn noch immer nicht ganz abgedreht dabei. R. macht wirklich nur alles Vorstellbare (und unvorstellbare für mich bisher) das es endlich soweit ist. Ich glaube, er wünscht sich das noch mehr als ich. Aber ich weiß, dass es jetzt dann irgendwann nach 162 Tagen passiert. Es geht mir blendend. Ich vorhin ein Vollbad genommen und im Radio Wien spielen sie eine gute Scheibe nach der Anderen, so als hätte ich sie alle selbst aufgelegt. R. ist jetzt mit Freunden im Audimax beim Hader. Er unterhält sich sicher gut. Ich bin schon wieder so blöd, und will schon wieder, dass er da ist. Ich will ihn nicht einsperren. Ich will ihn nicht besitzen. Ich will ihn zu nichts drängen. Aber das lässt er sowieso nicht zu. Trotzdem wünsche ich nichts mehr, als das ich ihn nie verliere. Kitschig? Kindisch? Unreif? Jetzt ist es auf alle Fälle unbeschreiblich schön bei und mit ihm. Es gibt noch viele andere Dinge in meinem Leben, die sehr wichtig sind. Doch wenn ich mich gefühlsmäßig wohl fühle, und weiß, dass jemand da ist, ist alles viel einfacher. Nundenn, Alte, ab in die Falle. Süße Träume.
Di.29.04.1997
Am So.27.4.1997 bin ich um ca. 13:30 Uhr zur Oma gefahren. Sie hatte ihren 83. Geburtstag. Blumen habe ich ihr unterwegs besorgt. R. war auch da. T.T. und K. sind auch gekommen. K. geht mir auf die Nerven. Habe versucht R. zu erreichen. Zu Hause – 0, Kaffeehaus – Ja. Fahre rüber. Seine Stimmung war etwas gedämpft. Meine auch. J. hat sich beklagt, dass er zu wenig Zeit für sie hat. Verständlich. Bei ihm zu Hause habe ich dann Kopfweh bekommen. Vom vielen Nachdenken, denke ich. Wir sprachen wieder mal über den Sinn unserer Beziehung. Ich war ziemlich sauer und reagierte auf manches ziemlich negativ. Mit meiner Aussage, das eh´ alles egal ist, habe ich ihn wütend gemacht. Er hat gesagt, dass er so eine Situation schon x-mal erlebt hat, und dann wieder alleine dasteht. Trotzdem wird er sich nicht ändern und bei der Wahrheit bleiben. Recht so. Manchmal tut´s halt so weh. Aber sicher nicht so, wie tausende Lügen, die ich in den letzten Jahren ertragen musste. Vielleicht ist es sogar ganz gut, dass er nicht so blind in mich verliebt, wie ich in ihn, ist. Weil seine Freundschaft, ehrliche aufrichtige Art, wahrscheinlich viel mehr wert ist. Auf alle Fälle, werde ich in Zukunft versuchen, nicht alles so extrem zu hinterfragen. Manchmal ist es ganz einfach so, wie es halt ist. Ich weiß oft selbst nicht so recht, warum ich so grantig und nachdenklich bin. So gut wie jetzt ist es mir in jeder Beziehung schon ewig nicht gegangen. Ich genieße jede Sekunde mit ihm. Doch kaum bin ich auf den Weg wo anders hin, werde ich schon wieder traurig und er fehlt mir. Jeden Abend will ich ihn sehen, oder zumindest telefonieren. Zuviel. Ich bin abhängig. Süchtig. Nach all dem was er tut. Was eigentlich schön ist, dass er sagt, alles was er tut, tut er um sich Gutes zu tun. Das ist eigentlich ein riesengroßes Kompliment für mich. Weil, warum? Es muss doch einiges von mir kommen, das ihm gut tut. Mo, Di. habe ich geputzt, WZ, KÜ, gebügelt. Jedesmal die Musik volle Power aufgedreht. Heute, habe ich bei Oma angerufen, um R. zu fragen, ob sie Samstag, Zeit hat. Oma hat mir erzählt, das R. am Sonntag bei ihr war. Er hat sie ziemlich lange voll gequatscht. Irgendwie, habe ich mich darüber wieder einmal geärgert. Der soll doch endlich Frieden geben. Soll aus meinem Leben vollkommen verschwinden. O.k., das wär´s wieder. Ich freue mich schon auf Freitag (Andy Baum Konzert) und Samstag (Oldie-Night). Nundenn gute Night. R.I.L.D.
Do.01.05.1997
Gestern hatte ich in der Früh schon Ameisen im Arsch. Habe um 07:30 R. aufs Band gesprochen, um am Abend irgendwas zu unternehmen. Um 17:30 hat er angerufen. S. ist nach Floridsdorf gefahren und hat sich Rollerskates gekauft. Um 19 Uhr bin ich dann nach Kagran gefahren. R. getroffen. Wir fahren in die City. Zuerst waren wir im Krah Krah auf je zwei Budweiser. R. war ziemlich geschlaucht. In der Firma gibt´s einige Troubles. Nachdem er etwas Dampf abgelassen hat, war er dann gut drauf. Anschließend waren wir im Relax auf ein Bier und Tequila. Unseren Hunger haben wir am Hohen Markt bei einer Currywurst gestillt. Dann sind wir noch ins Stamperl gegangen. Dort haben wir Gäste vom Jedermann getroffen. Einer von ihnen hat uns Sangria spendiert. Um 00:30 Uhr sind wir noch ins Jedermann gefahren. Die restliche Nacht war wieder mal erregend. Um 8 Uhr bin ich aufgewacht und konnte nicht mehr einschlafen. Habe angefangen, Frühstück zu machen. Wir haben uns nachher das Video von Bernhadiner und Katz angesehen. Danach haben wir wieder miteinander geschlafen. Ich glaube, ich hatte einen Orgasmus. Auf alle Fälle war ich den ganzen Nachmittag immer noch geil. R. hat Gitarre gespielt. Das turnt mich auch immer so an. Aber irgendwie war eine eigenartige lasche Stimmung. S. hat öfters angerufen. Er hat gesagt, dass ihn R. geärgert hat. Das hat mich natürlich auch nicht gerade aufgebaut. Kurz bin ich sogar ein bisschen eingenickt. R. hat an diesen Tag, auch öfters gesagt, was für ein komischer Tag das ist. Vielleicht waren wir ganz einfach nur müde. Bei der Nachttour hat er mir wieder einmal gesagt, dass ich noch meine Erfahrungen machen soll. Es ist 21:45 und R. ruft an, und will mit mir über S. reden. Um 22:30 Uhr war er da. Ich war so blöd und habe ihn wieder rein gelassen. Lauter blöde Sachen habe ich mir wieder anhören können. Angefangen dabei, dass er sich umbringt bis zu dem das er R. erschießen will oder wollte. Um 2 Uhr ist er dann endlich gegangen. War wieder mal saublöd von mir an zunehmen, dass irgendwas Gescheites kommt. Ich frage mich wirklich, ob es noch gut ist, S. mit ihm noch zusammen zu lassen. Am Freitag, 02.05.1997 bin ich um 16:30 Uhr zu R. gefahren. Die Straßenbahn hat beim Bauhaus eine Panne gehabt. War gut so. Habe dann auf dem Fußweg ein Plakat vom OBK gesehen. Neue CD-Konzert. Super! Mit viel Umsteigen und einem kurzen Wanderweg war ich dann bei R. Ich habe ihm dann von der Aktion m. R. erzählt. Er hat sich wieder über mich geärgert. Wir saßen auf dem Balkon und es war endlich warm. Später ist dann sein Bruder gekommen und wir sind ins Metropol gefahren. Eigentlich haben wir angenommen, dass Andy Baum ein Konzert gibt. Stattdessen waren noch zwei Countrygruppen aufgetreten. Andy Baum hat irrsinnig gut gesungen und Gitarre gespielt. Das Konzert war kurz vor 00:00 Uhr aus. Wir fuhren zum DZ-Würstelstandl. Dieser Abend war eigentlich nicht so hervorragend, wie ich mir das vorgestellt hatte. Auf der Hernalser Hauptstraße wollte ich R. die Hand geben. Er hat sich ziemlich geziert. Außerdem hat er mich ziemlich forsch gefragt, was das jetzt werden soll. Nach dem Imbiss beim DZ, hat P. gefragt, wo wir hinfahren; ich habe gesagt, dass es mir Wurscht ist. R. hat dann gesagt: „ Fahr sie nach Hause“. Das hat mir überhaupt nicht gefallen. Am Samstag war ich Vormittag mit dem Fahrrad unterwegs. Beim Hofer, Wagramerstrasse und Kagraner Platz. Um 12 Uhr war ich zu Hause. R. war schon da. Nachmittag habe ich auf den Anruf von H. gewartet. Um 17:30 Uhr habe ich sie dann erreicht. Um 18:30 haben wir uns in Kagran getroffen und sind zu R. gefahren. Dort haben wir ziemlich viel über alte Zeiten geplaudert. Um 20:30 Uhr sind wir dann ins Jedermann gegangen. M. ist auch dann gekommen. Der Abend war eine Hochschaubahn der Gefühle. Auf der einen Seite wollte ich Spaß auf der anderen Seite war R. etwas reserviert. Die Leute im Kaffeehaus waren eigentlich auch nicht besonders gut drauf. Ich habe dann auch ein schweres Tief gehabt, wo ich dem Heulen Nahe, raus gegangen bin. R. u. M. sind dann auch rausgekommen. Er war sehr wütend auf mich. Ich weiß selbst nicht warum, was los mit mir ist. Wahrscheinlich weil ich noch immer nicht genau weiß, was er von mir will. Und um 2 Uhr sind die Bullen gekommen. Sperrstunde. G. hat R. beim bezahlen beschießen. Das war die negative Krönung des Abends. Sex gab es an diesen Wochenende absolut 0. Schlimm für mich. Samstag, Nachmittag hatte ich sowieso das Gefühl überflüssig zu sein. Ich habe mich nicht getäuscht. Weil, warum? Am Sonntag um ca. 19:30 Uhr habe ich R. angerufen. Wir haben bis 23 Uhr geredet. Er war wirklich schlecht drauf. Wir haben unsere Beziehung von vorn bis hinten durch diskutiert. R. fühlt sich gefangen und sagt, dass er in letzter Zeit sein Leben nicht mehr so gelebt hat, wie er will. Ich bin nicht seine Traumfrau, also will er gar keine nähere Beziehung eingehen. Er sagt auch aber immer wieder, dass er nicht genau weiß, was er will. Ich glaube, er hat wirklich Angst. Angst vor Verantwortung. Angst vor zu viel Nähe. Angst vor Freiheitsentzug. Das war eigentlich das, was ich von Anfang an vermeiden wollte. Mich zu viel in sein Leben einmischen. Ihn zu irgendwas zu drängen. Trotzdem glaube ich, dass er mich vielleicht mehr als nur mag, wie er sagt. Mehr als nur Freundschaft gespickt mit Sex. Es sind Gefühle da. Er wollte von mir einen Vorschlag, wie das weiter gehen soll. Eifersucht soll nicht im Spiel sein. Das heißt vollstes Vertrauen. Dadurch, dass ich schon paarmal wegen anderer Mädels ausgeflippt bin, habe ich wahrscheinlich einiges kaputt gemacht. Vorerst lege ich unser Gespräch so aus, dass es in dem Sinn keine Beziehung mehr gibt, was immer das zu bedeuten hat. Freundschaft soll bleiben. Ich soll nicht böse sein, wenn es aus ist. Jeder soll alles tun können. Alles bedeutet wirklich Alles bedeutet wirklich Alles. Er fühlt sich mir gegenüber über so stark moralisch verpflichtet, so das er darunter sehr leidet. Weil das seinen Lebensstil sehr einschränkt. Weil er sich sowieso einmal anderwärtig verlieben wird, ist es eigentlich egal ob wir weiterhin zusammen kleben oder jeder wirklich versucht das Beste für sich raus zu picken. Das bedeutet, Zusammensein ohne moralische Verpflichtung. Er will nur mehr das tun, was er immer getan hat. Das Leben genießen. Alles, ich glaube er wird auch ewig was suchen, was er glaubt was noch besser oder das Beste ist. Er stellt halt auf jeder Ebene die höchsten Ansprüche. Wie das alles aussehen wird in der Praxis weiß ich nicht. Wahrscheinlich für mich irrsinnig viel mit unerfüllter Sehnsucht nach seiner Nähe. Obwohl ich ja eigentlich auch nie vor hatte sofort eine neue Partnerschaft ein zugehen, muss ich diese Art von Beziehung oder was immer es sein soll, erst erfahren. Aber ich will nicht denselben Fehler machen, wie in den letzten Jahren. Trotzdem glaube ich, im Innersten ganz fest daran, dass R. zu mir gehört. Auf welcher Ebene auch immer. Beim Sex wird´s auf alle Fälle für mich ein Problem werden. Weil ich wahnsinnig geil auf ihn bin. Verständlich, solche sexuellen Erlebnisse und Gefühle hatte ich bisher nicht. Manchmal glaube ich könnte meine Geilheit mit Anderen befriedigen, aber das habe ich bisher absolut nicht gewollt. Meistens endet das mit „Do it yourself“ Schlimm. Am Ende des Telefonates (ca. 23 Uhr) war ich wieder so kribbelig. R. hat mich ganz lieb gefragt, ob ich eh noch mit ihn nach Paris fahren will. Außerdem hatte er auch ein kribbeln im Bauch. Ob gut oder schlecht, konnte er nicht beantworten. Klingt aber gut. Ich muss warten lernen. Warten auf seine Anrufe. Warten auf ein Treffen mit ihm. Warten auf seine Klarheit mir gegenüber. Weil ich ganz sicher glaube ist er nicht, ob ich doch nicht die richtige Frau für ihn bin. Ob wir uns dann noch alles erzählen könne, wenn jeder das tut, was er will, weiß ich nicht. Ich hoffe, schon. Manches wird für mich wahrscheinlich nicht ganz so einfach werden. Aber so offen und ehrlich zu leben muss man erst lernen. Aber ist halt nicht ganz so toll. Aber sicher besser wie die ganzen Lügen und vorgeschobenen Aktionen der letzten Jahre. R. hat am 20.4.1997 beim Kainz in meinem Tagebuch gelesen. Wie und was er sich dabei gedacht hat, weiß ich nicht. Vielleicht frage ich ihn einmal. Was er auch noch beim Telefonat gesagt hat, war, dass er es nicht mag sich für gewisse Dinge rechtfertigen müssen. Was das bedeuten soll, weiß ich auch nicht ganz genau. Aber das ist es wahrscheinlich, was so ein Zigeunerleben, welches er führen will, wichtig. Eigentlich will ich auch so leben. Aber es ist nicht so leicht, wie ich mir gedacht habe. Er hat von Anfang an, versucht, mich zu meiner eigenen Person zu finden. Ich glaube, wenn ich das schaffe, wird alles einfacher. Seitdem ich ihn gesagt habe, dass ich ihn liebe, ist es für ihn zu einem Problem geworden. Dadurch dass ich mich seiner Meinung nicht verliebt benommen habe und ihn nicht angesteckt habe, ist es für ihn irrsinnig zu viel geworden. Durch meine Ängste, depressiven Ausbrüche und gewisse Forderungen habe ich ihn wahrscheinlich in eine gewisse Ecke gedrängt, in die er nicht wollte. Das erste Mal hat er mir auch gesagt, dass er schon anfangs geglaubt hat, dass er mich mehr als irrsinnig mag. Er sagt zwar, dass ich nichts getan hätte, was seine Einstellung zu mir von Anfang bis jetzt geändert hat, aber es ist sicher einiges geschehen, was ich falsch gemacht habe. Außerdem hat er gesagt, dass er irgendwie das ganze in eine gewisse Richtung (echte Beziehung?) gelenkt hat und das taugt ihn jetzt nicht mehr. Hoffentlich geht alles gut. Und ich hoffe, dass ich das alles verkrafte. Weil, warum? Ich liebe R. wirklich. Mo.05.05.1997, 14:30 Uhr.

Donnerstag, 22. Oktober 2009

Teil 6

Heute verstehe ich so vieles, was ich damals absolut nicht kapiert habe; das ist ein schönes Gefühl!

Di.22.04.1997
Vergangenes Wochenende war ich Sa.19.04.1997 mit M. des Nächtens unterwegs. Zuerst in der Stadt im Bettelstudent. Anschließend ab 20 Uhr in der Villa Wahnsinn in der Lobau. Ich schlug ihr noch vor, bei R. anzurufen; um seine Bilder zu bewundern. Sie wollte nicht. Die Villa hat nicht umsonst ihren Namen. Zu viele Leute, zu laute Musik. Kein Platz zu kommunizieren. Um ca. 2 Uhr sind wir noch in die Stadt gefahren um unseren Hunger zu befriedigen. Um 3 Uhr landeten wir im Tritsch-Tratsch bei einer Gulaschsuppe. Um 4 Uhr waren wir zu Hause. S. hat bei M. geschlafen. Er ist wieder gesund und geht seit Mo. 21.4.1997 wieder in die Schule. Am So.20.04.1997 ruft R. um ca. 12:30 Uhr an. Ich fahre rüber. Ich hatte angenommen, J. sei bei ihm. Aber er war alleine. Und seit 2 Nächten unterwegs gewesen. Dazwischen hat er mich versucht telefonisch zu erreichen. Schade. Wir haben sehr viel geredet. Und ich fühlte mich wieder einmal urwohl bei ihm. Eigenartigerweise muss ich in solch überglücklichen Situationen manchmal heulen. Ich weiß, auch nicht ganz genau warum. Vielleicht, weil ich Angst habe, ihn zu verlieren oder ich weiß auch nicht genau…Auf alle Fälle haben wir wieder mal unsere Beziehung besprochen. Resümee – Ich bin total irre in ihn verliebt. Nachher waren wir beim Kainz Essen. Im Jedermann haben wir uns noch unser Stammgetränk – er Cola-Rot mit Eiswürfel – ich Roter Gspritzter ohne Eis, genehmigt. Um 21 Uhr ca. bin ich nach Hause gefahren. In unserem Gespräch habe ich R. auch gefragt, was er eigentlich will. Er konnte das nur sehr umständlich damit beantworten, dass er das was er von mir kriegt, will und nimmt. Ich möchte das anders beantworten:
Ich will deine D irekte Art spüren
Ich will deine I ntelligenz mit meiner kombinieren
Ich will deinen C harme genießen
Ich will deinen H umor mit dir teilen
Ich will deine R omanöse Art
Ich will die O BK Vorliebe hören
Ich will deinen M ut zum Leben lernen
Ich will die A ussprache mit dir
Ich will deine N ähe fühlen

Eines habe ich auch nicht ganz kapier. Er hat gesagt, er weiß wie man Leute manipuliert, weil er ja in der Werbung tätig ist. Aber er wendet das privat natürlich nicht so an. Oder vielleicht unbewusst schon? Außerdem hat er gemeint, er kennt mich schon auswendig. Verstehe ich auch nicht ganz. Jetzt bin ich schon zu müde um weiter zuschreiben. Bis zum nächsten Mal.

Mittwoch, 21. Oktober 2009

Teil 5

Betrachte meinen damaligen Gefühlszustand, heute als äußerst befremdend! ;-)

Mo. 31.3.1997
Jetzt habe ich mehr als eine Woche Urlaub hinter mir, und es ist mehr geschehen als in manch anderen längeren Zeiträumen. Am Fr. 21.03.1997 bin ich Nachmittag zu R. gefahren. Wir haben uns den Bluesfilm „Crossroads“ angesehen. Ein emotional starker Film. Beim zusehen, dachte ich mir das vielleicht was „passiert“. Doch R. hatte Kopfweh; wahrscheinlich wegen der Amerikareise, die er am Sa. 22.03.1997 antritt. Ich packte meinen Kram und wir gingen zum Kainz essen. Nach Speis und Trank ging es ihm wesentlich besser. Er fragte mich auf seine charmante und unwiderstehliche Art, ob ich noch ein Stündchen Zeit hätte. Für ein kleines Dessert. Bei R. habe ich kurz mit S. telefoniert. Er schläft bei M. Es wird eine riesige Nachspeise! Am Samstag bin ich dann in der Früh nach Hause gefahren. Sein Flieger geht irgendwann um die Mittagszeit. Vormittag war ich dann bei M. plauschen.

Mo. 14.4.1997

Nachmittag habe ich dann beschlossen, die Wohnung zu renovieren. Hauptsächlich die Sachen von R. in den Keller zu schleppen. Am Sa. 22.03.1997 habe ich das Wohnzimmer komplett umgestellt und die Tapete von der Wand gerissen. Um 6 Uhr früh bin ich ins Bett gegangen. Mo. 24.03.1997 habe ich dann Farbe besorgt. Wieder nachts gearbeitet und vorerst den Plafond vom Wohnzimmer gestrichen. Dienstag, 25.03.1997, mein 35. Geburtstag. R. ruft um 11:45 Uhr von Amerika an, und gratuliert mir zum Geburtstag. Bei ihm ist es erst 4 Uhr früh. Ich habe mich so wahnsinnig gefreut. Mit der Riesenfreude und einem urguten angenehmen Gefühl konnte ich mit voller Energie weiter arbeiten. So habe ich es geschafft, das Wohnzimmer um 01:30 Uhr fertig aus zu malen. Es war nun ganz hell, sonnig gelb und wirkte riesengroß. An den nächsten Tagen, habe ich dann geputzt, Kästen, Fenster, Türen, Türrahmen. Die gesamten Gläser in der Vitrine gewaschen. Als Belohnung, habe ich am Sa. 29.03.1997 eine kleine F. im Hopf organisiert. Um 19 Uhr beginnt ein ganz lustiges und ausgiebiges Treffen. Gekommen sind: H., M., M., D., T., W., C., M., M., H. . H. ist meine älteste Freundin, die ich noch aus der Sandkiste im 2. Bezirk kenne. Ich hatte eine riesen Freude sie wieder zu sehen. Aber am allermeisten habe ich mich gefreut, als ich einen schwarzen Hut, mit langen Haaren, schwarzer Lederjacke, enge Jeans von hinten entdeckt habe. R. ist nach 25 stündiger Reise gekommen. Es war ein herrliches Gefühl und ich war überglücklich. Obwohl er Jetlag geschädigt war, war er wie fast immer, voll drauf. M. hatte an diesen Abend, die Wahnsinnsidee. Sie hat S. mitgenommen. Um ca. 1 Uhr sind wir dann mit dem Taxi zu R. Sofort ins Bett und…schlafen. Ab Mo. 31.03.1997, habe ich dann meine Renovierung fortgesetzt. Das Vorzimmer war dran. Am Donnerstag, 03.04.1997 ist S. auf den Schulschikurs nach Obertauern gefahren. Abends hatte ich ein kurzes Gespräch m. R. Er ist zu erschöpft. So ein Trottel namens C. hat mich telefonisch sexuell belästigt. Außerdem hat R. mich auch noch telefonisch gequält. Um 22:30 Uhr, war es mir zu blöd und ich bin ins Krah-Krah gefahren. Nach kürzester Zeit (so wie immer) haben mich dann auch schon zwei Herren angequatscht. Was sie wollten, war klar. Ich wollte mich nur unterhalten. Im Stehachterl und im Häfen waren wir auch noch kurz. Dort habe ich dann die Zwei verloren. Jetzt hatte ich einen riesen Gusto auf einen Kaffee. Außerdem musste ich ganz dringend aufs Klo. Auf der Suche nach Kaffe und WC, hat mit ein Student ein kurzes Stück begleitet. Mit auch sehr eindeutigen Angeboten von ihm, habe ich mich höflich verabschiedet. Um ca. 03:00 Uhr bin ich dann im Alcazar gelandet. Endlich Kaffe und ein Klo. Es waren nur mehr 2 Leute in der Bar. Obendrauf schlossen die auch schon. Nun hatte ich Hunger. Es schüttete. Vom Alcazar in der Bösendorferstrasse bis zum Kai wurde ich waschelnass. Ein Würstelstandl hatte noch offen. Ich verspeiste eine Heiße. Dann fuhr ich mit dem Nachtbus zum Falk. Dort hat mich wieder so ein komischer Typ auf eine Nummer eingeladen. Nein, danke. Um 06:00 Uhr war ich dann zu Hause. Am Freitag 04.04.1997 war ich dann bei R. J. war bei ihm. Das Wetter war das ganze Wochenende so schlecht, dass wir nur in der Wohnung bleiben konnten. Am Sa. 05.04.1997 hat mir R. wieder eine Riesenfreude gemacht. Er hat alte Singles aus dem Keller geholt, und für mich aufgenommen. Echt super. Am Sa. 06.04.1997 waren wir in der Pizzeria beim SMZ was Essen. R. hat um 17 Uhr seine J. zu seiner Mutter gebracht. Ich blieb da, und versuchte den OBK auf Kassette zu bekommen. Am Mo. 07.04.1997 bin ich in der Früh nach Hause gefahren. Vormittag, war ich im EKZ einkaufen. Mittags bin ich dann zur Oma gefahren. Am Nachhauseweg, entschloss ich mich dann spontan für einen Friseurbesuch.
Di. 15.04.1997
Abends habe ich dann mit R. ein Date im Kaffehaus ausgemacht. Zwecks Besichtigung der neuen Frisur. Am Di. 08.04.1997 war ich den ganzen Tag unterwegs. In Floridsdorf, auf der Bank. Im Metropol habe ich die Karten für das Andy Baum Konzert abgeholt. Abends wollte ich wieder zu R. fahren, aber, leider er war nicht bereit. Zu müde. War ziemlich enttäuscht. Aber an sein eigenständiges Leben muss ich mich erst gewöhnen. Mi. 09.04.1997 ist S. vom Schikurs zurück gekommen. Er hat etwas Farbe im Gesicht bekommen. Schifahren kann er natürlich auch schon. Leider ging es ihm gesundheitlich nicht sehr gut. Er hat gebrochen und schwindlich war ihm auch. Do. 10.04.1997 waren wir bei der Kinderärztin. Herztöne unregelmäßig. Fr. 11.04.1997 EKG gemacht. Am Sa 12.04.1997 ruft R. an und sagt ich soll mich zusammen packen und rüberkommen. Ferngesehen (Nöstlinger-Film) Computer angesehen. R. hat Kopfweh. Und ist sonst auch nicht besonders drauf. Mir wäre es das erste Mal fast lieber gewesen, ich wäre zu Hause geblieben. So.13.04.1997 war es dann wesentlich besser. Frühstück 5 Sterne Hotel mäßig. Anschließend haben wir beschlossen, meine bereits gestutzten Haare zu rasieren. Ganz vorsichtig, aber radikal. Echt geil. Ich führte ihm dann meine grüne Short vor. Das hat ihm den Rest gegeben. Nein doch nicht. Er hat vorher noch seinen grauen engen Body mit vielen Knöpfen angezogen. Sexy. Den hat er schon lange nicht angehabt. Wir landeten in der Ecke der Couch. Dort haben wir unsere sexuellen Spannungen auf und abgebaut. Zwischen 13 und 14 Uhr Pflichtprogramm auf 89,9 Radio Wien. Kurt Ostbahn „Trost und Rat“. Um 15 Uhr kommen die G. und P. (R. Bruder) Um 17 Uhr sind wir ins UCI gefahren. M. hat S. von zu Hause abgeholt. Wir waren Essen, Kaffee trinken. Nachher im Kino. Katastrophenfilm: „Dante´s Peak“. R. und P. waren dann noch auf einen Kaffee bis 00.00 Uhr bei mir. Hat mich gefreut. Heute (Di.15.04.1997) war ich mit S. wieder bei der Ärztin. Ganz o.k. ist er noch nicht. Vorhin habe ich gerade mit Frau G. telefoniert. In der Firma wird alles immer mieser. Vielleicht habe ich Glück und komme dort bald weg. Ich brauche was Neues. Überhaupt und außerdem. R. hat soeben wegen S. angerufen. Nun gut. Das war´s. Abwarten, was weiter so passiert.

Dienstag, 20. Oktober 2009

Teil 4

Mei, woa i drauf ;-)

So., 23.02.1997

21:45 Uhr, Ostbahn-Kurti singt im Radio. Passend. Heute sind es genau 100 Tage, dass ich mit R. zusammen bin. Und heute habe ich im Schönbrunner Tierpark, kur vor dem Eingang bei den ersten frühlingshaften sanften Sonnenstrahlen, gesagt, dass ich ihn liebe. Ich wollte es gestern schon sagen, aber ich war zu feig. Außerdem nach langem intensivem hingebungsvollem leidenschaftlichem Sex, habe ich es nicht für so passend gefunden. Es war Vollmond und ich habe kaum geschlafen. Aber an das habe ich mich in letzter Zeit schon gewöhnt. Früher waren schlaflose Nächte eine total fremde Sache für mich. Jetzt habe ich soviel zum Denken, dass es fast nicht mehr möglich ist, ab zuschalten. Das kann ich eigentlich nur bei R. Ich hoffe, dass er nicht an der Intensivität die er mir widmend zu Grunde geht. Aber ich glaube, der hält schon einiges aus. Zumindest lässt er sich´s nicht immer anmerken, wenn es ihm schlecht geht, oder wenn er sich über irgendetwas den Kopf zerbricht. R. hätte diese Woche Besuchswochenende. Leider hält er sich nicht sehr daran, und verbringt mehr Zeit damit, mich zu beobachten und zu verfolgen. Jetzt habe ich soeben ein eineinhalb stündiges Gespräch mit R. beendet. Sehr intensiv (wie alles) aber wir haben uns drauf geeinigt, dass alles (unsere Beziehung) unter vier Augen, also persönlich miteinander zu besprechen. Es ist wieder einmal sehr spät. Morgen ist wieder ein Arbeitstag. Nundenn, Gute Nacht!

Mo.10.03.1997

Heute habe ich mich mit R. um 19 Uhr im Jedermann getroffen. Ich weiß nicht, aber er wirkte etwas abwesend und zerstört auf mich. Irgendwie mach ich mir Sorgen um ihn. Am Samstag hatte er plötzlich höllische Schmerzen im linken Fuß. Ursache – unbekannt. Das Wochenende war lang. Außerdem hatte heute seinen ersten Tag in der neuen Firma, die nicht einmal besteht. Obendrein trug er seine neuen Stiefel, die noch etwas hart sind. Mir ist gestern beim Frühstück seine nachdenkliche Mine aufgefallen. Vielleicht ist er aber auch nur irrsinnig erschöpft und müde. Heute, bei der Hinfahrt ins Cafe, war ich irrsinnig nervös und habe direkt Herzklopfen gehabt. Als ob ich zu meinem ersten Date zu ihm fahre. Es war richtig kribbelig. Ich liebe ihn. Ganz viel und innig. Am Samstag, lagen wir auf einer Wiese im Prater unter einem Baum. Er hat seinen Kopf auf meinen Bauch gelegt. Wir haben sehr viel über Kindererziehung und Haushalt geredet. Die langen Gespräche über alles Mögliche, finde ich immer wahnsinnig befriedigend. Ich höre ihm gerne zu, obwohl ich auch sehr viel quatsche. Aber ich denke, er hört auch gern zu (wie am 09.11.1996) sonst auch. Heute hat er mir den Reiseplan für seinen Amerika-Trip gezeigt. Abflug Sa.22.03.1997 – Ankunft 29.03.1997. Verdammt, da habe ich gerade Urlaub. Außerdem hätte ich gerne, an einen der beiden Samstage eine Party geschmissen. Was solls, wird nachgeholt. Bin derzeit eh´ pleite. Momentan durchfährt mich wieder einmal das Wahnsinnsgefühl von Wärme und Schmerz, voll Sehnsucht nach seiner Nähe. Nur eine Berührung, ein Kuss, ein Blick, wie schön wäre das jetzt in der Sekunde. Naja, jetzt habe ich wenigstens ein Foto. Vom Faschingsdienstag im Kaffeehaus, heute von der T. bekommen. Aber live wäre er mir jetzt lieber. Überhaupt, jetzt wo ich mir um ihn Sorgen mache. Etwas Wärme, Trost, Kuscheln, Gefühle, Zärtlichkeit usw. austauschen. Jetzt ist es 23:15 Uhr und nicht einmal 3 Stunden her, dass ich ihn geküsst und berührt habe. Schlimm, und er fehlt mir schon. Manchmal verstehe ich mich selbst nicht. Ob es ihm auch manchmal so geht? Udo Lindenberg singt gerade: „ich muss dich wiedersehen“. Ich glaube, ich gehe jetzt ins Bett, sonst muss ich heulen. Eigentlich wollte ich noch OBK im Cafe Rosi anhören, aber das packe ich sowieso nicht. Nicht jetzt. Das wäre zu heavy (Zitat R.) Es reicht, der Körper schreit nach Schlaf. Heute träume ich sicher von ihm. Ich werde es genießen. Und positive Gedanken an ihn senden. Damit er nicht soviel grübelt, (so wie ich – einer reicht) und damit er sich besser fühlt und gut schlafen kann. Gute Nacht. Küsse. Ich liebe Dich! 23:30 Uhr.

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Marla Glen
This Is Marla Glen


Rp 5, Wolfgang Puschnig, Willi Resetarits, Roland Guggenbichler, Karl Sayer, Emil Kristof
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Ost, Various, Kurt & die Kombo Ostbahn
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Meine Kommentare

Wohl bekomms ;-)
Möge es gut gelingen und gut munden. Wie hoch sind...
steppenhund - 6. Apr, 11:29
Miau! :-))
Miau! :-))
steppenhund - 13. Dez, 02:42
Schöne Weisheit;
"über jedem Himmel gibt es einen Himmel" und Märchen...
steppenhund - 11. Jul, 22:57
Angenehme
Nachtstunden!
steppenhund - 17. Jun, 00:40
Weltsprache...
ist wohl auch Musik! Die Komminikation zwischen Menschen,...
steppenhund - 28. Mai, 02:51

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Zuletzt aktualisiert: 8. Aug, 04:40

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