Visionen aus der Vergangenheit

Sonntag, 3. Oktober 2010

Teil 54

So.01.04.2007

Bis dato hat sich aus meiner Sicht in meinem Gefühlsleben nichts geändert. Die Sehnsucht nach der Umarmung bis ans Ende meines Lebens ist derart manifestiert, dass daraus mittlerweile eine Hürde geworden ist. Warum sonst fühle ich jedes Wochenende so verdammt leer. Tausende Gedanken jagen durch meinen Kopf. Fast permanente Unzufriedenheit macht sich breit. Meist scheitert es an der finanziellen Seite. Aber sicherlich scheint auch ein „Knopf“ irgendwo in mir zu sein. Ein Knoten welcher alles einbremst. Anderen Mut zu zusprechen fällt mir nicht so schwer. Zu motivieren, Kraft und Glauben zu geben. Bei mir gelingt ………(leider unleserlich)….niemand. Fast flehend renne ich dem Wunsch nach Nähe herum. Dies führt offensichtlich zur Flucht der Anderen. Ich möchte das alles nicht mehr hinterfragen. Eigentlich will ich gutgelaunt sein, rausgehen und das Leben genießen. Es funktioniert nicht. Wenn ich daran denke, z.B. jetzt spazieren zu gehen, habe ich ganz einfach Angst irgendwo zu sitzen und nur zu heulen. Zusammen zu brechen, Dinge zu sehen, die ich derzeit einfach nicht habe oder …..(unleserlich)…

Mo.09.2007, Ostermontag

Ein um einen Tag verlängertes Wochenende geht zu Ende. Wieder einmal mit unterschiedlichsten Gefühlsschwankungen durchwachsen. Klammer mich an jegliche Positive Kleinigkeit die ich entdecke. Ein wenig versuche ich die freien Tage zu planen. So gut es halt geht und soweit sich mein kleiner Freundeskreis „einteilen“ lässt. Am Samstag, etwa 5 Uhr gab es ein kurzes aufeinander Treffen mit K., ein paar Tage zuvor im Internet kennengelernt. Aus welchen Grund auch immer, habe ich mich darauf….(unleserlich)….bzw. Kritik hat mir zumindest bestätigt, das sich meine Menschenkenntnis nicht geändert hat. Abgesehen davon, waren ja die Vorstellungen, seinerseits klar definiert worden. Eines wird mir dadurch bewusster, kein wirklich gangbarer Weg für mich. Oberflächliche Leute, die in keinster Weise ehrlich an meiner Person interessiert sind, widern mich an. Nicht weil ich von Allen geschätzt und geliebt werden möchte, sondern weil diese Menschen so verlogen sind. Feige, von Beginn an, einfach nein zu sagen. Aber offensichtlich….(unleserlich)….Frau, auch wenn nur mal kurz zu ficken. Ein erstaunliches Phänomen. Auch wenn es schon wohl immer so abgelaufen ist. Mag ja sein, dass ich wie die meisten Male, alles hautnah erleben möchte. Und mag ja sein, dass diese Aussage über den „Quickie“ auch ein Kompliment an meinen ehrlichen Charakter war. Vielleicht auch völlig egal. Momentan fühle ich mich gleichzeitig müde und unruhig. Eine seltsame Mischung. Gestern habe ich das erste Mal mit M.S. gechattet. Freute mich, doch das Gespräch geriet ins Stocken. Er wollte nichts Kopflastiges bereden. Weil ihm das Internet sowie das Fernsehen das Hirn aussaugt. Leere. Der Professor vermittelt nach wie vor, einen winzig kleinen Funken von Zugehörigkeit und Familienleben. Mag ja auch sein, dass ich mich derzeit ein wenig treiben lasse. Auch gut. Denke nicht, dass es ganz falsch ist. Es gibt auch Menschen, welche ich ganz tief in mir bewahre. Auch wenn ich O. nie persönlich kennen gelernt habe, er ist ein solcher. Vielleicht auch nur ein Stern in der Finsternis, um nicht völlig den Glauben zu verlieren.

Di.17.04.2007

Heute Nachmittag um 16 Uhr von der Klausur aus Emmersdorf retour gekommen. Es waren erholsame Stunden mit guten Gesprächen und enorm viel Wellness. Ein kleiner Brief von F.J. ist eingetroffen. Fein. Freut mich. T. aus Armenien hat eine E-Mail gesandt. Klingt ganz positiv, denke ich mal. Naja, und da war noch das Geburtstagsfest von P. am Samstag. Gutes Essen, gute Getränke und ein paar gute Gespräche. Der Professor ist mit mir nach Bruck/L. gefahren. Er hat dann bei mir genächtigt. Die Heimfahrt war durch die Erzählungen von P. Mundharmonikalehrerin ein Hochgenuss. Sehr spannendes und tolles wusste sie uns zu erzählen. Verstärkt ist der Kontakt zu S. Wobei sich dieser ausschließlich per SMS und Messenger abspielt. Jedoch ist dieser wohl auch einer dieser Kommunikationen, die „vorüber“ gehen. Auch wenn ich ihn schon an die vier Jahre kenne. Eigentlich haben sich doch viele Freunde über die vergangenen Jahre angesammelt. Vielleicht ist eine kleine Statistik angebracht:

FJ - Zug
T – Internet
G – Internet
H – Internet
M – Internet
A – Internet (2005)
S – Internet (2004)
P – OLH (1999)
KM – Ferrari (2003)

Eigentlich schon eine erstaunliche Liste. Unterschiedliche Intensität, was die Anzahl der Treffen betrifft, jedoch regelmäßig. Und ich denke, das ist schon sehr wesentlich für mich.

Donnerstag, 5. August 2010

Teil 53

Mi.25.06.2006

Eigentlich wollte ich am 20.10. schreiben, aber die Feder streikte. An diesen Abend wartete ich auf O. Diesen habe ich über den LS-Chat kurzfristig kennen gelernt. Witzigerweise arbeitet er beim AMS. Die Welt ist ein Dorf. Er kam kurz vor Mitternacht. Er ging ein paar Stunden später. Wie allzu oft, kann ich nicht wirklich abschätzen, ob es noch ein Treffen gibt. Mal sehen. Donnerstag zuvor gab es ein Blinde Date mit H. im von mir so geliebten Falk. War ein recht nettes Treffen. Auch hier zeichnet sich nicht wirklich Zukünftiges ab. Samstagnachmittag besuchte ich H. u. I. im 16.Bezirk. Da gibt es vorwiegend Gespräche meiner Künstlerkarriere. Na und anschließend fuhr ich noch in den Breitenleerhof. T. trat mit ihrer Damenband auf. Ein netter amüsanter Abend Dort traf ich auch M. Telefonnummern ausgetauscht. Gestern Abend gab es dann zum Geburtstag von T. ein Treffen. DZ, Soho-Bar – Karaoke. Echt lustig, gute Stimmung, Wasserpfeife. Um 2 Uhr lag ich dann im Bett. Dafür durfte ich heute bis 16.30 arbeiten. Ich rief P. kurz an, um nach zu fragen, wie es so geht. Überraschung pur. A. ist wieder retour von Indien und ist verheiratet. Das freut mich wirklich. Derzeit ist im Großen und Ganzen alles sehr harmonisch. Ich fühle mich gut und bin fas im Freizeitstress. T. erzählte mir gestern kurz von einem kurzen Aufeinandertreffen mit R. Sie meint er fuhr in die GFS. Hat mich ein wenig überrascht. Naja mal sehen, würde ihn wirklich gerne wieder treffen.

So.29.10..2006

Ein Wochenende mit einer Stunde mehr. Ein stürmisches, draußen zieht jetzt offensichtlich der kalte Herbst Einzug. Gestern, nach einer Anreise im Dunkeln auf kurvenreicher Strecke nach Hipples, ein paar angenehme Stunden bei R. Geburtstag. Abgesehen von dem umfangreichen Freundeskreis, durfte ich I. kennen lernen. In diesem Umfeld wirklich netter und fröhlicher Menschen fühlte ich mich sehr wohl.

Do.02.11.2006

9 Uhr früh, zweiter freier Tag. Gut so. Etwas Abstand zur Werkstatt. Innerhalb des ‚Teams wird die Anspannung immer größer. Dienstagabend war ich so fertig, dass ich P. angerufen habe. Wie immer ein sehr langes Gespräch. Sonst versuche ich neue Kontakte auf zu bauen. Hinsichtlich Vermarktung meiner Kreativität m. H.u.I. Da soll es bald Gespräche geben. Im Internet ein wenig wieder mit „Suchinserat“ unterwegs. Ein Treffen gab es mit H. Mit den ich nächste Woche vielleicht ins Davis gehe. Heute in Treffen mit R. geplant.

Mi.31.01.2007

Wieder einmal Cafe Falk. Ein Treffen ist geplant. C. meinte vor kurzen, es wird Zeit für mich, wieder mal Sex zu haben. Naja, wo sie Recht hat, hat sie Recht. Jedoch sind mir die üblichen Spielchen einfach zu blöd geworden. Entweder gab’s zu hohe Erwartungen oder Enttäuschungen. Meist offensichtlich durch mein Tempo angetrieben.

Mittwoch, 23. Juni 2010

Teil 52

Di.09.09.2006

Früher Nachmittag, Terrasse, Brandlhof Saalfelden. Die Sonne wärmt mich. In der 85 m² großen Suite wird soeben sauber gemacht. Hier gibt es wieder einmal fast alles, was das Herz begehrt. Höchster Standard. Vor mir erheben sich die Berge. Ein wirklich herrlicher Anblick. Gestern Abend war Disko angesagt. Habe viel getanzt. Es hat mir wieder nach langer Zeit viel Spaß gemacht. Meine Mitbewohner in der Suite dachten alle, ich sei betrunken. Aber eigentlich war ich ganz einfach nur sehr gut drauf. Es ist meist so wie immer, das die Reaktionen auf mich so ausfallen. Man kennt mich in vielerlei Hinsicht nicht wirklich. Aber eigentlich ist mir das egal. Für mich nichts Neues. Erstaunlich wie simpel oft die Beobachtungen der anderen sind. Meist nur an der Oberfläche. Die Tiefe gibt es nur bei ganz wenigen Menschen. Der Grund für diese, ist oft auch sehr unterschiedlich. Einerseits sind die Varianten vielfältig. Andererseits trichtern sie sich in ganz wenige Verhaltensmuster. Die Disco war ein gutes Beispiel dafür. Überall dort wo Menschen, mehr oder weniger wissen, dass sie beobachtet werden, da fängt das Schauspiel an. Ob nun das Ganze unbewusst oder gespielt getan wird, spielt nicht wirklich eine große Rolle. Die Ziele sind fast immer die gleichen. Auf- und Gefallen. Beeindrucken.

Do.14.09.2006

Gestern Nachmittag gab es eine Klausur in der Neustiftgasse. Diese war recht locker und entspannt. Anschließend Esse bei Schilling. Mühsam wie immer, die Fressgeschichten von H. Aber egal. Georgie hat seit einigen Tagen offensichtlich eine Verletzung am rechten vorderen Bein. Er humpelt. Außerdem hat einen kreisrunden Fleck auf der Brust, wo das Fell ausgefallen ist. Diese Woche habe ich wieder mal eine unendlich lange E-Mail verfasst und gesendet. Seine Post war, wie meist nicht sehr aufschlussreich. Für mich ist eine Distanzierung unbedingt nötig. Es ist wieder mal die Zeit gekommen, um einige Entscheidungen zu treffen. Privat wie auch im Job. Ob ich dafür die nötige Energie aufbringe, weiß ich nicht, aber ich hoffe es. Dazu brauche ich viel Schlaf, gute Gespräche, angenehme Menschen um mich. Ruhe zum Nachdenken, Lösungen für die finanziellen Probleme finden. Natürlich auch halbwegs regelmäßig Sex. Vor allem erscheint es für mich wichtig, respektiert und einer gewissen Weise, Zuneigung zu fühlen.

Sa.16.09.2006

Heute habe ich bis 14:30 Uhr geschlafen. Sonst auch den ganzen Tag herum gegnotzt. Etwas unmotiviert ein wenig betrübt. Sicherlich ein wenig die Nachwehen von den voran gegangenen Erlebnissen im Urlaub, sowie auch dem Wochenende im Brandlhof. Eine Rolle spielt natürlich auch das jetzt immer kälter werdende Wetter, sowie die Korrespondenz zwischen G. und mir. Jedoch denke ich, es ist die richtige Entscheidung. Mein Wunsch und meine Sehnsucht, jemand zu „haben“ sind zurzeit enorm groß.

01.10.2006


Fr.06.10.2006

Ein Wochenende bricht wieder an. Eines von vielen. Schön langsam wird es jetzt wieder kühler. Obwohl es tagsüber noch sehr sonnig ist und bis an die 20 Grad hat. Die Tage vergehen so schnell, Woche für Woche vergeht. Seit gut einem Monat habe ich von G. nicht wirklich Post bekommen. Eine kurze und stressig wirkende E-Mail. Aus welchen Grund auch immer. Ich denke, es ist seine Entscheidung und somit auch meine. In regelmäßigen Abständen melden sich der Professor und P. Ab und an per SMS, M. Am Montag war ich mit T.T. bei Haas. Anschließend, bei mir Kaffee und Kuchen. Dienstag fuhr ich ins DZ, die Saiten für meine Gitarre bespannen. Auf dem Weg zum Auto, traf ich T. und ihre Tochter C. Diese hat mich auch erkannt und angesprochen. Wir haben einige Zeit geplaudert und Telefonnummern ausgetauscht. Sie hat mir auch Unterricht zum Gitarre spielen angeboten. Mittwoch mit M. mit Georgie beim Tierarzt. Er hat an der rechten Schulter Arthritis. Donnerstag mit Werkstatt-Team, kegeln. War ganz unterhaltsam. Oftmals nehme ich mir vor, mehr unterwegs zu sein. Vielleicht tanzen gehen, Ausstellungen besuchen oder sonst irgendwohin. Doch dann bin ich Freitagnachmittag froh, endlich ausschlafen zu können. Meist erledige ich einige Hausarbeiten und sehe Fernsehen. Nicht gerade zielführend, jemand kennen zu lernen. Abends fort zugehen kann manchmal ganz nett sein. Aber meist befürchte ich, dass sich das übliche Prozedere abspielt. Irgendwo herum sitzen. Leute beobachten, jede Menge rauchen, Getränke konsumieren, die ich vielleicht gar nicht wirklich mag, in dieses Buch schreiben…Um dann, entweder eventuell einen ONS zu haben oder alleine nach Hause zu fahren. Das Aufeinandertreffen von Mann und Frau hat in der Nacht eben ihre eigenen Spielregeln. Ob man die brechen kann; ich habe es teilweise versucht. Eine mühevolle Angelegenheit mit wenig positivem Erfolg. Viele Dinge scheitern jedoch auch am Finanziellen.

Sa.15.10.2006

Trost und Rat im Radio!
„…für alle, die etwas später frühstücken!“ Wie wahr. Weil, warum? Nach einer Nacht, die erst um 7 Uhr früh endete eine weise Entscheidung. Hatte ja schon vor langem einmal beschlossen, allein ins P. zu gehen. Das habe ich nun gestern auch getan. Hat sich gelohnt, um es zusammenfassend zu interpretieren. Ab etwa 21 Uhr da und ca. um 6:00 Uhr nach Hause gefahren.

Dienstag, 15. Juni 2010

Teil 51

Sa.02.09.2006

Nun ist schon September. Ein paar Tage in Wien. Bei der Ankunft pünktlich um 22:35 Uhr in Schwechat hatte es 13 Grad. S. u. M. haben mich ganz lieb empfangen.

Mittwochabend zu G. gefahren. Es war nett, und mein Eindruck, dass er „anders“ für mich empfindet, war wieder da. Nachfragen hilft ja nicht viel, die Antworten sind und bleiben karg. Natürlich zählen vordergründig Taten, jedoch brauche ich auch dazu Worte.

Donnerstagabend trafen sich die SK in der Bachusschänke in Stammersdorf. Grundsätzlich immer dieselben Gesprächsthemen. Besonders überrascht war ich von der Begrüßung R. Umarmung und Küsschen. Fand ich sehr nett.

Freitag kam der Professor um ca. 18 Uhr zu mir. Wir fuhren nach Seisenegg bei Amstetten. Unterwegs haben wir bei einer Tankstelle eine Scheinwerferlampe ausgewechselt. Abgesehen von dieser kleinen Aktion, hatten wir viel Spaß in der Caribik. 4000 m² Wohlfühlzone.

Mo.04.09.2006

Gestern ist G. wieder nach Rumänien gefahren. Habe ein „Abschiedsschreiben“ verfasst. Jedoch noch nicht abgeschickt. Vielleicht dient es mir auch momentan nur zur Akzeptanz der Situation. Für mich ist ja nicht das erste Mal klar, Abstand zu bekommen. Sonst versuche ich den restlichen Urlaub zu genießen. Etwas verrückte Phantasien und Träume begleiten mich derzeit. Sex mit R. Ob legitim oder nicht; Gedanken sind frei. Da er ja aus seinem großen Bedarf an diesem Grundbedürfnis kein Geheimnis macht, irgendwie nicht ganz verwunderlich für mich. Männer, die so darüber reden, und es auch eingestehen sind tatsächlich potent. Außerdem turnt mich das in gewisser Weise an. Wobei es ja meist im Büro eine seltsame Situation ist, und ich mich da eher zurück halte. Zwar nicht ganz einfach und auch nicht meine Art, aber hier gibt es wohl einige Spielregeln. Anregend finde ich es trotzdem. Naja solange ich nicht Regelmäßigkeit beim Sex einstellt, werden derartige Vorstellungen öfters vorkommen. Geil bin ich ohnehin die meiste Zeit.

Mi. 06.09.2006

Heute Nacht habe ich den Langsamen Abschied an G. versandt. Wieder ein Versuch ihn zu erklären, wie es gefühlsmäßig in mir aus sieht. Nicht viel anders, als bisher, vielleicht mit dem Unterschied, es diesmal durch zuziehen. Wie genau das funktionieren soll, weiß ich nicht.

Samstag, 1. Mai 2010

Teil 50 - Endlich Urlaub!

So.27.08.2006

5.Frühstück. Sonne, was sonst. Habe wie immer gut geschlafen. Das französische Ehepaar, welches ich regelmäßig sehe, hat sich heute an meinen Tisch gesetzt. Schade, dass ich so verdammt wenig in ihrer Sprache spreche. Ich denke, es sind nette Leute. Um 09:45 Uhr ist vor dem Hotel Treffpunkt für den Ausflug. Nachdem, was ich gelesen habe, geht es in den Norden.

Abend, mein Stammplatz. Bei der Rückfahrt vom Ausflug, erschreckend festgestellt, dass ich eigentlich nur noch Montag den ganzen Tag hier bin! Wie im Flug! Jetzt wo ich mich sozusagen akklimatisiert habe, geht es dem Ende zu. Sellerie. Der heutige Tag, ging viel zu schnell vorüber. Um 09:45 Uhr trafen wir vor dem Hotel, Vera aus Kanada. An ihrer Aussprache vermute ich schon einen Ansatz aus Österreich. Richtig. War einige Zeit da. Und mit einem Österreicher verheiratet. Mein Tourenführer oder wie man das nennt, war aus Kitzbühel. Nennt sich Kurt. Wir fuhren in einem Jeep, der weit über 100.000 km drauf hatte Diese Straßen sind hier tatsächlich ein Abenteuer. So steil und eng, unfassbar. Ich denke, zumindest hier habe ich meine Höhenangst überwunden. Die Wanderung an sich war für mich ebenfalls eine Herausforderung. Wege, neben der Levada. Schmal, zum größten Teil unbefestigte Wege. Die Umgebung zu bewundern, kann man nur, wenn man stehen bleibt. Bei dieser Wanderung waren die Natur und die Landwirtschaft im Mittelpunkt. Relativ flott ging es voran. Naja, bei einem Tiroler Bergfex voran, kein Wunder. Er erzählte, dass es heuer schon 12 tödliche Abstürze gab. Nicht grade förderlich für meine kleine Unsicherheit. Dachte nicht lange darüber nach, und versuchte mich auf die Schritte zu konzentrieren. Im Ort, wo der Adlerfelsen gigantisch über den Atlantik thront, kam ich beim Parkplatz mit Kurt ins Gespräch. Weiter ging es in das höchst gelegene Dorf zum Markt, wo zum großen Teil portugiesische Zigeuner CDs, T-Shirts und Sonstiges anbieten. Vorwiegend gibt es aber Obst und Gemüse. Viele einheimische gehen hier shoppen. Beim Park, Tierpark, lag Kurt auf einer Bank und quatschte mich an. Wir gingen in den Park und setzten uns dort hin. Hatte mir zuvor ein frisches Brot mit einem nach Knoblauch schmeckenden Aufstrich gekauft. Wir plauderten über Land und Leute. So hieß ja auch die Tour. Dann holte ich mir noch Wasser. Auf dem Weg zum Auto, fragte er mich dann, ob ich alleine da bin und was ich Dienstag mache. In der festen Annahme, erst Mittwoch zu fliegen, stimmte ich einen Anruf seinerseits (im Hotel) zu. Jetzt wo ich den Irrtum festgestellt habe, wollte ich fairer weiße zumindest eine Nachricht per E-Mail hinter lassen. Habe bei meiner kurzen Recherche im Internet nichts gefunden. Soll so sein.

Mo. 28.08.2006

6. Frühstück. Am östlichen Tisch, wo die Sonne sich, im Laufe des morgendlichen Speisens, heranpirscht. Der Blick über den Garten, hindurch die Olivenbäume aufs Meer. Die Sonne und das Meer, ich denke, das werden die Dinge sein, die mir am meisten fehlen werden. Gemütlich zu Essen und zu Trinken, ohne davon selbst etwas zu zubereiten.

Habe mir gerade überlegt, was Urlaub bedeutet. Kommt das vielleicht von erlauben?

Falls ich wieder die Möglichkeit habe, weg zu fahren, dann 2 Wochen. In einer Woche findet man sich gerade so zurecht. Orientierung, was man alles so tun kann, dafür muss man erst ein gewisses Gefühl bekommen. Aber ich denke, nach einer Woche hat man auch schon einen ganz guten Ein und Überblick bekommen. Schnupperurlaube wären fein. Urlaubsortetester.

Nach einem ausgiebigen Spaziergang durch Funchal, im Hotel. Mit Erstaunen habe ich auf meinem Handy einen Anruf von G. gehabt. Wilde Phantasien kommen auf. Steht er plötzlich vor mir? Bleiben wir noch gemeinsam hier? Verrückt. Ich will noch nicht nach Hause. Habe mir heute ein exklusives Essen im Golden Gate gegönnt. Dieses Restaurant hat eine lange Tradition und gehört nun zu Regency. Ich genoss den Hauch von Luxus. Hätte dort noch Stunden verbringen können. Das Essen war sehr gut, besonders die Nachspeise. Natürlich bin ich wieder einer meiner Lieblingsbeschäftigungen nach gegangen, Menschen beobachten. Ein Polizist, der wahrscheinlich die Bank gegenüber im Auge behalten soll, hat die ganze Zeit mit diversen Männern gequatscht. G. ruft an! Ich pack´ das net! Er dachte ich komme heute in Wien an, wollte mich vom Flughafen abholen. Seit dem Anruf sind jetzt 2 Stunden vergangen. Wenn ich mir so überlege, was wir gesprochen haben…bunt gemischt, wobei, die Frage nach den Männern schon sehr eigenartig war, denke ich mir. Was denkt er sich dabei wohl? Um mein Wohlbefinden besorgt ja ok, aber danach? Interpretiere ich mal wieder zu viel? Als ich heute am Strand beim Madeira Ballon saß und meine Füße ins Meer stellte, ging es mir gut. Die Wellen umspülten meine Beine, oft bis zu den Knien. Der Gedanke am Meer zu leben, hat schon was. Diese unendliche Weite. Schön langsam sollte ich den Koffer fertig packen. Bin müde und fürchte mich schon vor den grauslichen Temperaturen in Wien. 20, 17, 19 Grad habe ich kurz im Internet gelesen und habe schockiert diese Seite geschlossen. Es ist wirklich ein Jammer diese Wärme, nicht speichern zu können. Die letzte Busfahrt von Funchal nach Garajau war nicht so fein. Habe mich auf die Land zugewandte Seite gesetzt. Eine junge Mutter mit einem kleinen Mädchen im Levis-Kleid saß neben mir. Sie war sehr aktiv. Einen kleinen Stau gab es auch.

Die. 29.08.2006

7. und letztes Frühstück hier. Heute mit Kopfweh aufgewacht. Wehmut hier weg zu müssen und enormes Grausen vor dem Wetter zu Hause. G. hat mir gestern beim Telefonat gesagt, dass er Montag wieder nach Rumänien fährt. Wird wohl wieder eine letzte Nacht. Sunny days are over.

Und hier für alle lesefaulen, optische und akustische Eindrücke von

Madeira

Dienstag, 13. April 2010

Teil 49 - Endlich Urlaub!

Sa.26.08.2006

4.Frühstück. Heute beim Aufwachen einen Muskelkater in den Wadeln verspürt. Strahlend blauer Himmel. Leichter Wind. Habe grad nachgezählt, mit dem heutigen Tag, noch vier. Vielleicht ist heute ein gemächlicher Tag angesagt. Morgen gibt es einen Ausflug. Heute habe ich einen Faultag. Nach dem Frühstück kurz im Supermarkt. Dann beim Außenpool gelegen. Kaffee getrunken, gelesen. Eines ist mir hier mittlerweile klar geworden, Gäste treten nur paarweise oder mit Familie auf. Eine ungarische Familie, Großeltern, Eltern und Sohn. Keine Ahnung, ob das überall in den Urlaubsorten so ist, es ist ja das erste Mal seit 10 Jahren. Grundsätzlich finde ich es ja nicht schlimm, alleine hier zu sein. Jedoch Anschluss in welcher Form auch immer, aus oben angeführten Gründen, ist schwierig. Das Gefühl, welches mich phasenweise überkommt, ist das gleiche, wie Daheim auch. Sehnsucht nach meinem händchenhaltenden, mich umarmenden Menschen. Das ist ja nicht neu. Wie hat G. in der SMS geschrieben:“…schöner ist es nur, wenn man es teilen kann!“ Wie Recht er doch hat Nur will er mit mir teilen? Im Brief, den ich ihn auf Hotelpapier verfasst habe, bin ich kurz darauf eingegangen. Scherzhaft…“Du gräbst ja lieber in Rumänien herum!“ Für so manche Tatsachen, gibt es nicht wirklich eine nachvollziehbare Erklärung. Die Akzeptanz fällt manchmal nicht ganz leicht. So harmonisch wir miteinander umgehen, finde ich schon bemerkenswert.

Aber jeder Mensch verknüpft anders und lässt dadurch Bilder entstehen. Auch Gefühlswelten setzen sich aus unterschiedlichen Komponenten zusammen.

Wenn ich seine Worte lese, empfinde ich es als starke Zuneigung. Es fühlt sich so innig an. Es berührt mein Herz. Wahrscheinlich, auch bei den Unmengen an Liebesbekundungen von meiner Seite, landet es nicht genau dort, wie bei mir. Wie schon in der ganz intensiven Phase, wo ich ihn auch meine Liebe vermittelt habe, gab es trotz allem immer einen Funken, der mich hoffen lässt. Hoffnung ist vielleicht das falsche Wort. Ich bin noch nicht ganz davon überzeugt, dass er es nicht doch mehr tut, als er es zu gibt oder vielleicht weiß. Es sind Kleinigkeiten, die er tut, die mich dabei ins Wanken bringen. Die Gedanken an mich. Es vermittelt mir damit unheimlich viel.

Ein weiterer Abend hier in der Lounge. Es gibt tatsächlich jeden Abend Musik. Heute eine quirlige Sängerin mit kräftiger Stimme. Singt sich quer durch den musikalischen Garten. Auch Songs, die Männer interpretieren. Jetzt „Mambo No.5“. Au der Tanzfläche, wie üblich, nur Mädels. Zuvor dachte ich mir, wie gerne ich doch jetzt mit der Interpretin tauschen würde. Einmal wieder im Mittelpunkt stehen. Geltungsdrang um geliebt zu werden? Vielleicht eher die Freude, den anderen Menschen Spaß zu bereiten, zu unterhalten. Es gibt da ein Mädel auf der Tanzfläche, welches mir schon mit ihrer Mutter gemeinsam beim Frühstück aufgefallen ist. Schlank, besonders aufrechte Haltung. Beim Tanzen unermüdlich und gelenkig. Ein Genuss ihr zu zusehen. Was man von dem Rest der Leute hier nicht wirklich behaupten kann. Nicht, das es mich irgendwie stört. Es fällt mir halt auf. Aber es ist ja in Wien nicht viel anders. Der Geschmack der Leute ist einfach schlecht. Werde ich immer mehr zu einer schrulligen Person, die sich immer mehr an solchen Dingen stößt? Eigentlich ist es mir egal. Jeder soll sein, wie er ist. Ich bin vielleicht doch anders, oder scheint das nur so? Nein, ich denke es ist so. Denke, sonst würde ich hier nicht sitzen und mir diese Gedanken machen. Auch viele andere Gepflogenheiten laufen bei mir anders ab. Meine fast permanente Geilheit. Ob das anders wird, falls ich doch noch in meinem Leben „ihn“ treffe? Ich denke kaum, er muss ebenfalls drauf stehen, unter anderem. Sonst…mich lieben. Einfach, oder doch nicht? Was weiß ich? Sind eh´ immer dieselben Gedanken. Sind kaum ab zuschalten. Man sagt ja immer, „es“ passiert dann, wenn man am wenigsten damit rechnet. Na dann! Manchmal kämpfe ich schon damit, diese quälende Sehnsucht aus zu knipsen. Es überkommt mich plötzlich. Tränen stehen in den Augen. Wie sehr passen nach wie vor, einige der Songs von OBK. Habe mir sogar die 3er CD von dem Livemitschnitt Hohe Warte mitgenommen, auf die Insel. Im Koffer, wie bei der Abreise schon vermutet, zu viel. Teilweise auch nicht ganz, was ich hier gebrauchen kann. Was ziemlich sicher unbenutzt bleiben wird, sind die Kondome. Seitdem es mit G. wieder so intensiv, gefühlsmäßig ist, gab es keine ONS. Gefragt habe ich mich da schon manchmal, ob das im Zusammenhang steht. Kann, aber muss nicht sein, denke ich mal. Vielleicht sollte ich darüber mit ihm doch wieder mal intensiver reden. Nicht seine Gefühle betreffend. Eher offensichtlich die Tatsache, dass er sich doch ein wenig distanzieren muss. Keine Ahnung, ob es dann anders ist. Oder liegt es doch an mir und meiner Fehlinterpretation seiner Taten, Aktionen, Worten?

Wenn ich auf die Tanzfläche sehe: Kinderdisco. Fein für all diese heranwachsenden Menschen. Applaus für den Ketchup-Song, welchen die Mädels mit Bravour ab getanzt haben, und die Versuche der Männer kläglich gescheitert sind. Wäre ich heute, falls morgen nicht der Ausflug wäre, nach Funchal, flanieren gefahren? Sind ja noch Montag und Dienstag da. Mal sehen. Zumindest einen Abend direkt am Meer möchte ich erleben. Jetzt werde ich mich dann auf den Weg in mein Zimmer 1303 machen. Um 09:45 Uhr Treffpunkt vor dem Eingang. Laut Aushang geht es in den Westen dieser Vulkaninsel. Wird sicherlich fein. Auf die Autofahrt freue ich mich ohne hin, wegen der genialen Aussicht.

Also Fensterplatz ergattern!

Sonntag, 11. April 2010

Teil 48 - Endlich Urlaub!

Fr.25.08.2006

3.Frühstück. Leicht bedeckter Himmel, aber die Sonne setzt sich durch, denke ich. Mal sehen, wo ich heute hinfahre. Irgendwas gibt es sicherlich zu besichtigen. Das Meer auf alle Fälle. Welches ich auch hier von der Terrasse sehen kann. Unendlich weit.

Der heutige Tag endet (vorerst) mal zwischen Rezeption und Bar. Ein Tag voller Eindrücke. Nach dem Frühstück saß ich bei der Haltestelle, die als solche kaum zu erkennen ist. Habe dann beschlossen, wieder Richtung Funchal zu fahren. Der Bus der kam, wurde aus dem Verkehr gezogen. Hatte offensichtlich ein Gebrechen. Aber der nächste kam bald. Voll gestopft, bis auf den letzten Platz. Diese Fahrten auf den extrem kurvenreichen, engen und steilen Straßen sind einfach sensationell. Alleine die Aussicht, egal ob man auf der Küstenseite oder der Land(Schluchten)Seite sitzt. In der Hauptstadt kommt man sehr gut zu Recht, auch ich! Gut mich hetzt ja nichts. Machte einen Rundgang. Ein Park terrassenförmig, wie fast alles auf dieser Insel. Ob es nun der Sisi-Park war oder nicht, weiß ich nicht. Bei der Marina, die ich besonders hübsch finde, trank ich Kaffee und Wasser. Bisher der beste Kaffee, wobei er meist gut schmeckt. Dann ging ich auf die Suche nach dem Bus nach Santa Cruz. Auf der Fahrt stiegen 2 alte Damen ein. Die eine redete mich an. Ich konnte ihr nur lächelnd sagen, dass ich sie nicht verstand. Fand das aber dennoch reizend. In der Stadt angekommen, stürzte ich gleich zum Atlantik. Ein mit schwarzen großen Steinen belegter Strand. Ab die Wellen schlugen schön schaumig auf. Herrlich. Die Sonne war sehr stechend. Ich spazierte durch die sehr übersichtliche Stadt, und machte Rast bei einer kleinen Dose(Konditorei). Diese war etwas tiefer gelegen und der Wind blies teilweise so heftig, dass die Schirme umfielen. Knapp an mir vorbei. Bis auf ein wenig Sand, traf mich nichts. Zuvor hatte ich schon ein nettes kleines Lokal entdeckt. Jetzt war ein Platz frei. Ich bestelle Espada + Salat. Degenfisch. Er schmeckte so deliziös, dass ich noch die letzten Stückchen Fisch von den Gräten raus kratzte. Nach diesen kulinarischen Genuss, zum Bus, wieder nach Funchal. Ob nun einer direkt nach Garajau fährt, weiß ich nicht. Egal. Funchal gefällt mir sowie die Busfahrt an sich. War nicht allzu lange da. Kurz im Supermarkt. Bus war schon da.

Nun, nachdem ich einer Volkstanzgruppe bei ihrem fröhlichen und ausgelassenen Treiben zugesehen habe, Kaffee trinke und diesen Tag resümiere, kann man die Zeit nicht anhalten? Eine SMS an G. gesandt. Der könnte glatt als Portugiese durchgehen…gibt hier viele die seinem Typ entsprechen. Somit werde ich noch öfter an ihn erinnert. Ob es nur „das“ ist? Manchmal habe ich noch immer den Eindruck, es ist mehr, als er weiß. Oder ist es wieder ein R-Syndrom. Wäre mir fast lieber.

Was ich auch schon hier auf der Insel festgestellt habe, die Leute sind sehr fleißig. Auf den vielen Baustellen herrscht reges Treiben. In Santa Cruz hat ein Tankwagen einen Kanal aus gepumpt. Viele Gärtner sind unterwegs. Straßenkehrer ebenfalls. Meist ältere Leute. Polizei habe ich in Funchal auch schon gesehen. Einen „Brandweiner“, wie man bei uns sagen würde, habe ich ebenfalls entdeckt. Angepöbelt wurde ich nie. Auf den Straßen gibt es auch Frauen, die kleine Blumensträußchen verkaufen. Viele Obststände. Ein wahrlich farbenfrohes und buntes Treiben. Alles umrahmt vom Atlantik.

Freitag, 9. April 2010

Teil 47 - Endlich Urlaub!

Mi.23.08.2006
Erstes Frühstück hier. Die Sonne strahlt, eine kleine dreifarbige Katze sitzt ebenso hier, wie jede Menge Touristen auf der Terrasse. Bunte Mischung, verschiedenste Sprachen. Heute Nacht mit Unterbrechungen geschlafen.

Do.24.08.2006

2. Frühstück mit 2 Franzosen am Tisch. Die Plätze auf der Terrasse sind heiß begehrt. Gestern war ich fast den ganzen Tag in Funchal unterwegs. Das Wetter war gerade richtig. Bedeckt und nicht so besonders warm. Es reichte aber da im Freien zu sitzen. Einmal in einem Kaffeehaus im Zentrum und dann bei der Seilbahn. Nach dem gestrigen Frühstück habe ich mir einen Rucksack gekauft. In den Farben der Landestracht gewebt. Diese konnte ich gestern auch bei Frauen in der Markthalle entdecken. Obst, Gemüse, Körbe, Webereien, Stickereien und eine große Fischhalle. Auch die schwarzen Degenfische. Große Messer wurden geschwungen. Die Stadt, zumindest der Kern, ist übersichtlich und ich fand mich gut zu Recht. Lange habe ich nach der Post gesucht. Entdeckte dann blaue und rote Kästen – es sind die Postkasten – blau offensichtlich für das Ausland. Hoffe ich mal, da habe ich nämlich die Karten und den Brief an G. rein geworfen. Bei der Abfahrt der Seilbahnstation saß ich in einem Kaffeehaus. Beobachtete die Gondeln. Nach einiger Überlegung, habe ich beschlossen, nicht zu fahren. Die Fahrt mit dem Linienbus auf den extrem engen und kurvigen Straßen waren genug Abenteuer. Jedoch der Blick aus dem Fenster ist hervorragend. Das Meer und die Gebäude, die an den Hängen kleben, sind einfach faszinierend. Später Nachmittag am Innenpool. Bei der Bar einen large coffee with milk geholt. Zuvor war ich im Supermarkt. Eigentlich wollte ich mit dem Bus auf den östlichen Teil der Insel fahren. Dann entschloss ich mich aber kurzfristig zu der Christos Statue zu gehen. Der Weg dorthin ist nicht weit. Die Straße steil. Wenn man hin geht, abwärts, zum Monument kurzfristig hinauf. Von da hat man einen herrlichen Blick auf das Meer. Auch die nächsten Orte erkennt man gut. Ein friedlicher Platz mit einigen Sitzgelegenheiten und jede Menge Eidechsen. Etwas seltsam anmutend war mir die Tatsache, diese kleinen flinken Vierbeiner zu füttern. Mit einem kugelförmigen Süßgebäck, überzogen mit Zuckerguss. Egal, es war mir danach. Hier trifft man vorwiegend Paare, Alter von Mitte 20 bis unbegrenzt. Kinder eher weniger. Franzosen, Engländer, Deutsche und ich denke auch Portugiesen machen hier Urlaub. Nach dem Frühstück habe ich G. eine SMS und eine Hotmail-Glückwunschkarte gesandt, zum Geburtstag. Ich bin das erste Mal alleine auf Urlaub. Eine völlig neue Erfahrung. Keine Ahnung, wie es ist, mit jemand weg zu fahren, mit dem man sich gut versteht. Vor der Abreise, habe ich schon vermutet, dass es eigenartig sein wird, mit niemanden wirklich reden zu können. Ich weiß noch nicht, ob es sich gut oder schlecht anfühlt. Bisher nur kurze Bestellungen oder ein obrigado in Geschäften. Darauf beschränkt sich derzeit meine Konversation. Zum Nachdenken gibt es nicht viel. Kurzfristig zu überlegen vielleicht, was ich als nächstes tue. Heute gab es nur strahlenden Sonnenschein, auch jetzt, 19 Uhr Ortszeit kann man noch auf der Liege die Wärme genießen. Ein angebrochener Abend zwischen Rezeption und Pool-Bar. Musikalische Untermalung. Möglichkeit um Karaoke zu singen. Enormer Andrang ggg …sind wohl alle noch zu nüchtern. Dieses Phänomen scheint überall dasselbe zu sein. Trinke noch einen Kaffee. Habe kurz mal im Internet nach meiner Post gesehen. G. hat seine Karte schon abgeholt. Hoffe, es geht ihm und all den Daheimgebliebenen, gut. Eines habe ich schon festgestellt, Menschen benehmen sich offensichtlich überall gleich. Zumindest habe ich es bisher so empfunden. Jetzt versucht der Animateur die Leute mit einem Lied von Togo Cotugno zu animieren. Na bitte, ein zögerlicher Versuch, dazwischen…Ein weißhaariger dahin schlurfender Mann. Nur 2 Mädels. Discosong? Nicht zu erkennen. Aber sie geben sich Mühe! Inklusive Tanzeinlage. Seltsamerweise ist seit heute Morgen meine Stimmung ein wenig angeschlagen. Weswegen? Kann ich nicht so genau sagen. Darüber nachdenken möchte ich auch nicht wirklich. Der nächste „Star“ Herr im grasgrünen Hemd und weißer Hose – „Hey Jude“ – Beatles. Von denen ja in Funchal im Hafen ein Schiff als Lokal fungiert. Nebenan ein Restaurant, welches aus lauter kleinen Booten die mit Stegen zusammengefügt sind, besteht. Ich denke, hier werde ich nochmals hinfahren, vielleicht Degenfisch essen. Mal sehen. So wie ich es seit der Ankunft handhabe. Zu viele Erwartungen? Eigentlich nicht. Vielleicht zu kuschelbedürftig, wie sonst auch immer. Ein Mädel quält sich gerade mit „Candle in the wind“ ab.

Teil 46 - Endlich Urlaub!

Di.22.08.2006

Kurz vor 12 Uhr noch eine letzte Möglichkeit vor dem Abflug zu Rauchen. Der Flieger hat ca. 45 Minuten Verspätung. Statt 12:45 Uhr um 13:30 Uhr. Eigentlich ist das Fliegen sehr bequem geworden. Gleich beim Eingang kann man seinen Koffer abgeben und dann gibt es jede Menge an Einkaufsmöglichkeiten. Ideal finde ich hier die Möglichkeit ganz nahe beim Boarding noch im Kaffeehaus zu sitzen. Wirklich komfortabel. Jetzt wo ich hier sitze, hat sich die Aufregung etwas gelegt. Spannend und voller positiver Erwartung würde ich den derzeitigen Gemütszustand beschreiben. Beim ersten Anblick von ein paar Flugzeugen kam schon große Freude auf. Einfach geil. Was viele andere Menschen vielleicht als Alltag erleben, erlebe ich als kleines Abenteuer. Nach 10 Jahren! Wieder ans Meer zu kommen und nach 9 Jahren (1997-Paris) wieder in ein Flugzeug zu steigen, ist schon aufregend. Momentan sehe ich gerade 3 Männer die mich irgendwie an Mitarbeiter v. G. aus Rumänien erinnern.

Eigentlich unglaublich; ich fliege, es ist herrlich. Der Himmel strahlt. Die Wolken sind unter mir mittlerweile verschwunden. Als ich jetzt bei der Stewardess nachfragte, wo wir eigentlich sind, konnte ich es kaum glauben, dass wir bereits über Toulouse (F.) sind. Es scheint sich der Spruch „Die Zeit, vergeht wie im Flug“ zu bewahrheiten. In 11.000 m zu speisen durch die Luke hinab zu sehen auf die Erde, ist ein eigenes Gefühl. Wenn ich jetzt raus blicke, erkenne ich Berge. Am Beginn des Fluges sahen die Wolken wie geschlagenes Eiweiß aus. Häuften sich in verschiedensten Formen. Seltsam anmutend für mich der scheinbare Eindruck, als würde das Flugzeug sich kaum bewegen. Zu essen gab es Penne mit Tomatensauce, Salat mit Thunfisch und Nachtisch, Creme mit Obst. Momentan fasziniert mich das Gebirge unter mir. Sieht verdammt hoch aus. Beeindruckend. Man sieht alles aus einer Perspektive, die faszinierend ist. Jetzt wäre ein Plan fein, möchte wissen, was ich da unten alles sehe! Die Sonne strahlt, das Flugzeug bewegt sich kaum. Wenn ich über meine linke Schulter blicke, sehe ich einen Flügel und die darunter liegende Turbine. Sitz 3 A. Wann wir tatsächlich gestartet sind, weiß ich nicht, aber ich denke es war so gegen 14 Uhr. Witzig finde ich vor mir in der Tasche des Sitzes dieses Sackerl, welches ja relativ bekannt ist, falls der Magen einmal nicht mitspielt. Bei Niki-Fly nennt sich das Speibsackerl auf gut englisch Sickbag. Am Beginn des Fluges gab es die üblichen Instruktionen bezüglich anschnallen usw. Nur, dass das nicht mehr die Flugbegleiterinnen machen, sondern ein Video läuft ab. Es spricht Niki Lauda, verkörpert durch eine animierte Zeichentrickfliege.

Jetzt ficken wäre geil! Dann eine rauchen. Aber auch so geht es mir hervorragend. Der Blick aus dem Fenster fasziniert mich nach wie vor. Seit einiger Zeit fliegen wir über dem Meer. Seit wir Lissabon (war leider rechts zu sehen) passiert haben. Auf meiner Seite war ein sehr langer Strand zu sehen. Wie eine lange leicht gebogene Linie, an der Grenze von Land und Wasser.

Sonntag, 10. Januar 2010

Teil 45

So.20.08.2006

Wenn diese Feder wieder schreiben sollte, kann ich vielleicht ein paar Gedanken verfassen? Der Countdown läuft. Hin zu meiner ersten Reise, die ich seit 10 Jahren antrete. Alleine mit wahrscheinlich zu viel Gepäck. Aber das ist ja gleich ein Pluspunkt, niemand mischt sich da ein. Außer ein paar hämische Bemerkungen von P., jedoch eher heiter gemeint. Die vergangene Woche war recht arbeitsreich, trotz des Feiertages. Vorbereitungen für das Büro, um nach meinem Urlaub kein Chaos vor zu finden. Diesmal habe ich den Eindruck, es wird anders als in den vergangenen beiden Sommern. Zum einen, weil diesmal nicht wirklich jemand als Vertretung vorgesehen ist und zum anderen die Ereignisse der vergangenen Wochen in der Werkstatt. Das Team bröselt ohnehin schon seit geraumer Zeit. Der Teamgeist hat sich mittlerweile eher zu einem Gespenst entwickelt, welches nur noch durch Gerüchte gefüttert wird. Der Großteil wird viel zu persönlich gesehen und die Gesamtheit übersehen. Vergangenen Sonntagnacht konnte ich nicht wirklich schlafen. Verschiedenste Gedanken kreisten durch meinen Kopf. Ein paar auch zur Firma. Jede Menge natürlich zum bevorstehenden Reiseerlebnis. Und selbstverständlich auch welche an G. Er ist so ein angenehmer Mensch. Habe ihn dann in meiner Schlaflosigkeit eine E-Mail geschrieben. Das ist jetzt eine Woche her. Seitdem habe ich leider nichts von ihm gehört. Aber ich denke, es geht ihm gut. Vielleicht geht ja das Internet im fernen Rumänien nicht. Dieser Mensch vermittelt mir immer dieses heimelige und familiäre Gefühl, welches ich noch nicht wirklich allzu oft erleben durfte. Manchmal denke ich, dass er auch diese Vertrautheit genießt und schätzt. Hin und wieder macht das auch auf mich den Eindruck einer harmonischen Teilzeitbeziehung. Aber es wird wohl eher eine tiefgehende Freundschaft mit sehr viel Intimität sein. P. ist auch Freund und der Prof. ebenfalls, jedoch es ist etwas anders. Egal wie auch immer, es fühlt sich gut an. Dieser enge Kreis an Menschen um mich herum gibt eine behagliche Sicherheit. Am Sa.12.08.2006 fuhr ich Nachmittag zu P. Auf der Fahrt dahin, ging mir bei strömenden Regen auf der Wagramerstrasse das Benzin aus. Mit 10 € in der Tasche besorgte ich mir einen Reservekanister und ein paar Liter Benzin. Gut, dass gleich auf der anderen Straßenseite eine Tankstelle war. Von 16 Uhr bis Samstag um 5 Uhr früh war ich dann bei P. Gutes und interessantes Gespräch. Am Donnerstag kam der Prof. mit Champagner, Feigen, Zitroneneis, Mehlspeisen und Nüssen. Ein entspannter Abend im Cafe Bluesanne auf der Loggia. Freitag ging es mir überhaupt nicht gut. Mir war so schlecht, saß ziemlich lang am Klo. Durchfall, Kopfweh und ziemlich erschöpft. Bin nach der Arbeit gleich nach Hause ins Bett. Das ist bei mir immer das Beste. War wohl eine Mischung aus zu viel Arbeit, dem Spezialdrink vom Prof. (Champagner, Wodka, Feigen und Zitroneneis) und vor allem Reisefieber. Gestern gab es dann auch kurzfristig Stress. Vormittag fuhr ich kurz in die Werkstatt. Anschließend wollte ich Geld beheben. Alle Geldautomaten hatten „Boxenstopp“, in ganz Österreich laut Bank-Hotline.

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