Teil 41

Do.05.01.2006

Wieder eine Füllfeder gekauft. Schreibt sich gleich flüssiger und man ist bemühter schöner zu Schreiben. Was tut man, wenn man denkt, den Status des Selbstliebens und der Akzeptanz erreicht zu haben?

Mo.20.02.2006

Wochenbeginn nach einem Wochenende, welches völlig anders verlief als vorgesehen. Am Freitag meldet sich Prof.H. um mit mir ins Davis zu gehen. Penzing Blue mit Claus Spechtl spielt auf. Der GV trinkt sich ziemlich leicht. Spontan entschließen wir uns ins Bücke Dich (Bendl) zu fahren. Keine Ahnung wie spät es war, sicherlich aber schon nach Mitternacht. Dieses Lokal ist einfach eine Mischung aus…was eigentlich…Allem. Bevor ich noch dieses Ambiente samt Besuchern mustern konnte, saßen an unserem Tisch zwei Männer. Der Eine gleich neben mir. Eigentlich war ich nicht wirklich in Flirtstimmung. Naja, wenn man so wie ich an diesem Abend bekleidet auftritt, war es nur eine Frage der Zeit, dass ich angesehen und auch angesprochen werde. Er, fesch, jung und äußerst charmant. Nicht nur wegen der permanent an mich gewendeten Komplimente. Nein, ich hatte das Gefühl, da war mehr. Zumindest reichte es mir, mit ihm im Taxi in seine Wohnung zu fahren. Ein behagliches Gefühl war dort ebenfalls gleich vorhanden. Da ich ja mittlerweile nicht mehr wirklich verwundert bin, mit welch positiven Menschen ich mich einlasse, war es auch gar nicht mehr überraschend, wie harmonisch alles ablief. Erstaunlich war jedoch, das was er so von sich erzählte. Vor allem, seine Einstellung zu vielen Dingen im Leben. Als würde er meine Gedanken kennen, und er sprach es nur noch aus. Ohne das alles überbewerten zu wollen und in Anbetracht des nächtlichen euphorischen Aufeinandertreffens – es fühlte sich verdammt gut an. Samstagmittag holt er er ein paar Leckereien. In dieser Zeit spielten meine Gedanken Ping Pong. Soll ich ihm davon erzählen, was ich denke? Ich kann es nicht lassen. Vielleicht etwas geheimnisvoll und kryptisch, doch ich versuchte es in eine Frage zu packen:“…ob ich ihn, mehr als nur mögen dürfte?“ Blöd, naiv, ungeschickt? Mutig, meinte er. Und jetzt? Abwarten. Obwohl ich ja fast denke, dass seine Entscheidung schon gefallen ist. Wie auch immer, er ist ein Typ zum Verlieben! Wenn auch wahrscheinlich wieder mal einen Moment Wohlfühlgefühl auf Zeit.

Mi.05.04.2006

Da baut man sich offensichtlich ein neues selbstbewussteres Leben auf. Ändert von Grund auf so ziemlich alles in seinem Leben. Versucht auf sein Innerstes zu hören und…Ist es wieder einmal eine Phase, eine Art Stillstand oder einfach wieder nur meine Ungeduld gegenüber Entwicklungen oder Ereignissen die zu langsam oder gar nicht eintreffen? Wahrscheinlich einfach die unbändige Sehnsucht nach gemeinsamer Zärtlichkeit. Die Tatsache, die Liebe die ich so in mir habe, die täglich droht aus zu brechen noch nie in dieser Form von irgendjemand erhalten zu haben – die ist nicht schön. Worte von Menschen wie G.:…“kannst Du Dir sicher sein…Ich hab´ Dich sehr lieb“, die verstärken das enorm. Ja nur nach keinerlei Interpretation zu suchen. Es ist einfach schön zu finden, doch wieder auf was warten? Was vielleicht, gar nicht eintrifft? Sich darüber Gedanken zu machen, finde ich schon in gewisser Hinsicht als Belastung. Und im Grunde genommen eigentlich schon sehr sinnlos…im Sinne von: Diese Gedanken sind da relativ störend und nicht angebracht. Doch, ob es nur der enorme Wunsch, geliebt zu werden, oder gar zu hohe Vorstellungen und Erwartungen sind..

es fühlt sich traurig an. Nicht hoffnungslos.

Sa.15.04.2006, 00:51 Uhr, Falk

Sicherlich einer der Plätze, wo ich schon unzählige Zeilen verfasst habe. Das Falk. Ich glaube, auch in 100 Jahren, in welcher Person auch immer, werden hier die Gedanken zu fließen beginnen. Es gibt offensichtlich Orte, auf dieser Welt, wo das besonders leicht fällt. Ob es nur Erinnerungen sind, Ereignisse, die wegweisend waren, oder einfach nur ein heimeliges Gefühl. Inmitten der Geräuschkulisse aus Stimmenfetzen, der kurz durchdringenden Musiklaute, Geschirrgeklapper, Würfeln die an einem Tisch in den grünen Teller rollen, Leben rundherum. Eine Mischung einer Akustik, welche in eigenes Flair ergibt. Vielleicht sogar ein Gesamtorales Gemälde für die wesentlichen Dinge eines Daseins. Wie viele Literaten haben das Kaffeehaus schon zu ihrem zu Hause gemacht. Es muss was dran sein. Welche Orte eignen sich sonst noch dazu? Oder vielleicht, welche schon gar nicht? Vielleicht ist das auch nicht wirklich wesentlich. Bei Durchsicht aller Kontakte auf meinem Handy, machte ich (nicht zum ersten Mal) die Entdeckung, dass da niemand dabei ist, welchen ich spontan anrufen bzw. ein SMS senden könnte, um ihn zu bitten, mir hier vielleicht ein wenig Gesellschaft leisten zu können. Vor allem jemand, den ich tatsächlich hier haben wollte. Mich jetzt zu fragen, warum das so ist, wäre eigentlich überflüssig. Denke mal, durch mein Zutun könnte sich das vielleicht ändern. Mag sein. Schön langsam, möchte ich mir über derartige Dinge keine Gedanken machen. Das tendiert dann bald in die mathematisch Formelunterstützen Thesen bis in die Quantenphysik reichenden Gedankengänge von Prof.H. Denke, das möchte ich eigentlich nicht wirklich. Es mag ja auch sein, dass derzeit eine Art Pause für mich angesagt ist. Nicht im Sinne von Warten, eher Abwarten. Ansehen, Fühlen vielleicht. Es fühlt sich ja nicht unangenehm an. Etwas leer vielleicht.

Aber den Mistkübel und den Darm leert man ja auch regelmäßig, warum sollte das nicht auch mir unserem Hirn und Herz geschehen. Platz schaffen für Neues. Frühjahrsputz der Seele.

Gleichzeitig ein wenig zur Ruhe kommen.

So.21.05.2006

Ein seltsamer Abend, der gestrige. Eigentlich wäre ja Songcontest gewesen. Welchen ich in den letzten Jahren immer verfolgt habe. Ich weiß gar nicht, wer gewonnen hat. Doch, wenn sich ein Freund, am Tag zuvor meldet, und einem sagt, die letzten Stunden seines Da Seins mit mir verbringen will, na dann. G., mein Maulwurf, dessen Gedanken mir bis heute in so manchen Bereichen noch immer ein Rätsel sind. Auch dieser Wunsch regt mein Gehirn wieder mal zu ausführlichen Spekulationen an. Abschied, in irgendeiner Art und Weise. Abschied, um Neues zu Betreten. Ein neuer Lebensabschnitt, ein Einschnitt vor allem für ihn. Er konnte trotz seiner Coolness und Gelassenheit, die er meist bei emotionalen Dingen zu Tage bringt, hier nicht ganz auf Recht halten. Einzelne Wortfetzen wiesen darauf hin. Natürlich auch einiges in seinen Augen und seinem Verhalten. Jedoch wollte und konnte ich mich diesmal nicht darauf einlassen. Auch ich muss offensichtlich ab und an einen kleinen Schutzwall vor meine wahren Gefühle aufstellen. Empfinde das schlimm bis hin sehr schmerzhaft. Wieder einmal stellt sich die immer wieder kehrende Frage: Will ich das? Ein Kompromiss mit mir selbst. Tausche die kurzen Momente der Geborgenheit gegen was eigentlich? Gegen ein Dasein, völlig ohne irgendeinen Menschen zum Festhalten. Ich dachte immer, es funktioniert. Wahrscheinlich würde es auch gehen, wenn es solche Augenblicke gar nicht geben würde. Wenn ich nicht immer wieder Blut lecken würde. Den Duft der Haut riechen, den warmen lebendigen Körper berühren, den Atem hören…Sind diese Schmerzen hernach gerechtfertigt? Tief im Inneren immer darauf zu hoffen, es ist noch mehr. Mehr als nur eine Art Teilzeitkuschelfreundschaft. Keineswegs will ich irgendjemand zu etwas nötigen. Es würde nicht zielführend sein. Mein Wunsch im speziellen wäre ja einfach, seine Gedanken zu kennen. Um welche ich schon förmlich gebettelt habe. Mag ja sein, dass er mich nicht ganz versteht. Doch, was in ihm vorgeht, müsste er doch wissen, denke ich mal.

22.05.2006

22.05.2006


23.05.2006

24.05.2006


Di.23.05.2006

Kaum eine Stunde vergeht, dass ich nicht an G. denken muss. Rundherum habe ich alle schon traktiert mit meiner Trauer. Dieser etwas abrupte Abschied hat mich doch etwas mitgenommen. Vor allem deswegen, weil ich all diese Emotionen vor ihm zurück halte. Nicht einfach für mich. Doch was sollte es bringen. Alles was ich bisher losgelassen habe, hat nur Ratlosigkeit bei ihm hervor gerufen. Konnte dabei absolut nicht durchdringen. Offensichtlich verschließt er sich davor völlig. Ein paar kleine Anmerkungen von ihm dazu: „Keine Schmetterlinge im Bauch, keine Partnerschaft mir und ich sollte mich durch ihn nicht blockiert fühlen. Doch befreit kann ich wahrscheinlich erst dann sein, wenn ich mich auskenne. Seine Gedanken klarer und eindeutiger definiert. Manchmal scheint es so, als würde sich das R.-Drama wiederholen. Mit dem Unterschied, dass dieses nach knapp einem halben Jahr vorbei war. G. kenne ich mittlerweile 2 Jahre. Es gab dazwischen eine Pause. Wobei ich mich erinnere, diese auch von mir inszeniert wurde. Weil ich es damals (Sommer 2005?) schon nicht ganz ertragen konnte. Keine Ahnung was mich immer daraus schließen lässt, dass er doch wesentlich mehr für mich empfindet, als er es zugeben möchte. Mag ja mal wieder so sein, dass sich das alles nur durch mein intensivstes Wunschdenken in meinem Kopf zusammen phantasiert.



25.05.2006


Fr. 26.05.2006

Es regnet, es ist kalt. Alleine, zu Hause. Nicht wirklich gut drauf. G. hat mich heute zwar schon angerufen, sollte mich das nicht freuen? Im Fernsehen singt Willie Nelson, What a wonderful world. Paare verlieben sich. Etwas trist das alles. Na ja, was solls. Mal sehen, was ich noch so mache. Heute, morgen, übermorgen. Schreiben. Seit kurzem Blog, im Internet. Gut als Training um fit bleiben hinsichtlich Schreibstil. Vielleicht auch ein wenig Response oder Feedback bekommen. Seit geraumer Zeit ist der Kontakt zu G. ziemlich intensiv hinsichtlich Häufigkeit geworden. Eine Möglichkeit, warum das vielleicht so ist, ich bin offensichtlich ein sehr wichtiger Gesprächspartner für ihn. Sozusagen, das was ich auch brauche. Sinnvolle, seinem Geist entsprechende Unterhaltungen. Natürlich ist die Möglichkeit, ein wenig Körpernähe zu bekommen auch nicht ganz von der Hand zu weisen. Sehr bequem. Die defiziteren Dinge, die eben als Single da sind. Natürlich könnte auch ich das so handhaben. Nur leider funktioniert das von meiner Seite nicht ganz. Ich bilde mir doch tatsächlich ein, dass er einige Dinge doch tut, weil er mich vielleicht liebt. Etliche Parallelen, die sich bei mir immer wieder zeigen. Sobald ich jemand im Visier habe, läuft es in einem ähnlichen Schema ab. Wahrscheinlich ein Kampf gegen Windmühlen. Obwohl ein Kampf in Sachen Liebe völlig verkehrt ist. Die völlig unterschiedlichen Interpretationen hinsichtlich Taten, sind schon sehr unbefriedigend. Mir ist es nun einmal nicht gleichgültig. Ich habe Sehnsucht. Er nicht?! Ich möchte ihn andauernd berühren. Er nicht?! Ich betrachte ihn und mein Auge freut sich. Ich rieche ihn und ich schließe genussvoll meine Augen. Diese Liste könnte ich unendlich weiterführen. Es kann doch nicht sein, dass ich weiterhin darauf warte. Kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass das passiert. Habe versucht ihn das zu vermitteln. Aber wie? Auch wenn er nicht leidenschaftlich in mich verliebt ist, würde er meine Konsequenz daraus, sicherlich nicht ganz leicht verkraften. Aber soll ich mich weiterhin damit quälen? Sehnsüchtig auf ihn zu warten. Oder was passiert, wenn er doch tatsächlich seine Traumfrau trifft? Wäre eine Art der Lösung. Und ich? Warum spielt mir mein Herz immer einen Streich? Alles wäre einfacher, wenn er mehr und detaillierter darüber reden könnte. Frage mich immer wieder, warum er das nicht tut. Er meint zwar meine Gefühle zu kennen, doch wenn tatsächlich, warum diese intensiven Kontakte. Zumindest hat es sich in letzter Zeit stark vermehrt. Und eigentlich schreibe ich hier nur weiter, weil dieses Bücherl gleich zu Ende ist. Habe mir heute zwei neue gekauft, die sehr edel aussehen.

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steppenhund - 6. Apr, 11:29
Miau! :-))
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steppenhund - 13. Dez, 02:42
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