Dienstag, 23. Januar 2007

Tanzfreudige...

Menschen sind herzlich willkommen!

subzero

Dancables from the turntables! by Bluesanne!

Multiple Joys! Your DJane

Sonntag, 9. Juli 2006

Einheimeliger Jazz

Als vielseitig musikalisch orientierter Mensch habe ich eine enorme Auswahl. Eine stetig wachsende Sammlung an Hörerlebnissen breitet sich in meinem Wohnzimmer aus. Viele dieser Tonträger werden wahrscheinlich das Schicksal eines OneNightStands erleiden, und deshalb nur bei Erwerb gespielt. Zu diesem Zeitpunkt spielen sie eine spezielle Rolle für das akustische Wohlbefinden. Sie decken ein momentanes Bedürfnis ab. Jedoch gibt es da auch die Alben, welche wie ein immer wieder gern gelesenes Buch, im Regal stehen. Auf die man in bestimmten Momenten zugreift. Ich nahm also diese Cd intuitiv und spontan und legte sie in das dafür vorgesehene Gerät. Gespannt in erwartungsvoller Stimmung lausche ich den ersten Tönen. Damals als ich diese CD gekauft habe, war ich schon begeistert und überrascht. Doch heute, war das Zuhören mehr als nur eine Aufnahme von Tönen. Es war ein Eintauchen in ein Gefühl der Verführung. Charmant und betörend wurde ich von den Klängen in Besitz genommen. Jeder Ton streichelte meine Seele und verwandelte sich in ein sattes Gefühl. Die einzelnen Instrumente schienen sich unmittelbar in meinem Zimmer auf zu halten. Lebendige Klänge, die mich wie ein sanfter Schleier umhüllten. Ich versank immer mehr auf meinem Sofa. Dieses außergewöhnliche Hörerlebnis wurde noch dadurch verstärkt, als ich mir anschließend dachte: „Aus Österreich!“ Mag vielleicht für so manchen völlig gleichgültig sein. Jedoch finde ich, hier bewahrheitet sich der Spruch: „Warum in der Ferne schweifen, das Gute liegt so nah.“

Gleichzeitig ist es aber auch für mich ein Zeichen, wie sehr ich derzeit mit mir und den Menschen, die mich umgeben, zufrieden bin. Eine Form von Standard, welchen ich pflege und sogar darauf bestehe, für mich persönlich. Zuverlässige Qualität im gehobenen Stil. Das Niveau ist kaum zu steigern, jedoch in diesem Fall ist es gar nicht mehr so wesentlich, der oberste Level an Kostbarkeit ist erreicht. Diese Art von Musik, wie auch solche Menschen, sind beständig und vermitteln mir ein heimeliges Gefühl. Sie sind ständige Begleiter im Leben und bestärken mich in meinem Dasein. Almost Blue!

Samstag, 10. Juni 2006

Wie im Himmel

Gabriellas Song

Jetzt gehört mein Leben mir
Meine Zeit auf Erden ist so kurz
Meine Sehnsucht bringt mich hierher
Was mir fehlte und was ich bekam
Es ist der Weg, den ich wählte
Mein Vertrauen liegt unter den Worten
Es hat mir ein kleines Stück gezeigt
Vom Himmel, den ich noch nicht fand
Ich will spüren, dass ich lebe
Jeden Tag, den ich habe
Ich will leben, wie ich es will
Ich will spüren, dass ich lebe
Wissen, ich war gut genug
Ich habe mein Selbst nie verloren
Ich habe es nur schlummern lassen
Vielleicht hatte ich nie eine Wahl
Nur den Willen, zu leben
Ich will nur glücklich sein
Dass ich bin, wie ich bin
Stark und frei sein
Sehen, wie die Nacht zum Tag wird
Ich bin hier
Und mein Leben gehört nur mir
Und der Himmel, den ich suchte
Den finde ich irgendwo
Ich will spüren
Dass ich mein Leben gelebt habe


Ein Tag, ein Abend, eine Woche neigt sich dem Ende entgegen. Und ich nehme diese Worte mit hinein. Es sind mehr als nur Buchstabengebilde. Es ist das, worum es geht. Im Leben. In der Quintessenz aller Dinge, die wir sonst als wichtig erscheinen lassen. Dieses Lied, welches aus dem Film "Wie im Himmel" stammt, bringt es mit einer Einfachheit auf den Punkt. An welchen wir oft stehen oder angelangt sind, und zu feig sind, ihn weiter zu gehen. Oft übersehen wir auch Vieles. Einen Moment des Glücks, egal worin in er stecken mag. Und eigentlich ist er in uns drin.
"Du hast Flügel" - ein Zitat aus dem Film. Wir alle mögen Flügel bekommen durch die Musik.

Freitag, 2. Juni 2006

Vorspiel oder Blue in Red

Nach einer Odyssee über die Hügellandschaft nördlich Wiens, fuhren sie mit der Limone vor. Die Ladefläche war voll bis oben hin. Equipment
Die komplette Musikanlage samt Boxen, Meterlange dicke Kabel, ein Rollwagen, zwei Kisten beladen mit Musik auf unterschiedlichen Tonträgern, vorwiegend Cds. Es war ein karges Dorf mit Kirche, Feuerwehr und einem Gasthaus. Hier sollte auch der heutige Auftritt stattfinden. Gut organisiert und geplant, wurde so ein Event immer angegangen. Doch, es gibt immer kleine Hindernisse. Diesmal, waren es einige Stiegen, die in den Saal nach oben führten. „Na, servas!“, wie bringen wir jetzt das ca. 70 kg schwere Equipment rauf. Vorab mal einen Kaffee für die Dame und ein Bierchen für den Herrn bestellt. Es wurden die starken Jungs aus der Gaststube angeheuert, um die Anlage zu schleppen. Für den Aufbau, war sie in Jeans, T-Shirt und flachen Turnschuhen gekleidet. Eher unscheinbar.DJ
Er, ebenfalls in Jeans, Sportschuhen, jedoch mit einem T-Shirt mit dem Aufdruck: „Backstage of Bluesanne“. Jeder Handgriff saß, in kürzester Zeit war die gesamte Musikstation installiert. Ein kurzer Soundcheck noch. Das war der erste spannende Moment, vor so einem Auftritt. Ein Warmlaufen für die Show, sich einstimmen, auf Touren bringen, wie man das auch immer bezeichnen mag, es kribbelte schon. Letzte Absprache mit den Gastgebern.

Licht aus…Spot an!

The Calling, Carlos Santana, feat. Eric Clapton

Nun ist Timing gefragt. Sanft zupft Carlos an den Saiten, ein anschwellendes Becken im Hintergrund, Spielereien mit der Gitarre, ein sanfter Trommelschlag, wellenartig spült sich die Melodie durch den Raum. Das Intro in dieser Form, dauert genau 2:30 min. Es herrscht absolute Stille während dessen im Saal. Er, mit sonorer Stimme in kurzen und plakativen Worten, kündigt an.
Die Spannung ist groß, kurz durchgeatmet, und….raus….im Rhythmus der Musik stolziert sie in den Raum. „…präsentieren wir heute hier heute live…DJ Bluesanne!“ Genau, in diesem Moment wo sich plötzlich die Musik steigert, lauter wird, der Takt schneller, ein kurzes, dennoch prägnantes „Servus“ ins Mikrophon gehaucht. Jaaaaaaaaaaaaaa……..geil! Ich liebe diesen Moment. blue-in-red

Donnerstag, 1. Juni 2006

Wäre doch gel...

...ogen, wenn wir nicht alle schon mal "Schnulzen" gehört haben! Ich glaube nicht, dass dies an irgendjemand vorüber gegangen ist, ohne die, vorab mal banalen Worte, in sein Herz zu lassen.

Nie war Zeit für Dich
ich lebte nur in meiner eigenen Welt
ich weiß Du wirst gehen
ich muss Dich verstehen

Lieb mich ein letztes Mal
es bleibt mir keine andere Wahl
ich weiß dass ich die Nacht mit Dir
an den Tag verlier
schenk mir die Zeit, die uns noch bleibt

Lieb mich ein letztes Mal
las mich Dich noch einmal spüren
bist Du auch morgen nicht mehr hier
etwas bleibt von Dir
wenn ich erwach, alleine erwach


Last Onenightstand ;-)

Leb´ wohl mein Freund, mach’s gut in der Ferne. Meine Gedanken begleiten Dich, auf Deinem neuen Weg. Ohne Wehmut und ohne Klagen. ...und vielleicht mal auch ohne Fragen.

Dienstag, 30. Mai 2006

Wann wird's 'mal wieder richtig Sommer

(Rudi Carrell) (1975)

Original: City of New Orleans – Steve Goodman (1971)

Wir brauchten früher keine große Reise,
wir wurden braun auf Porkum und auf Sylt.
Doch heute sind die Braunen nur noch Weiße,
denn hier wird man ja doch nur tiefgekühlt.
Ja, früher gab's noch hitzefrei, das Freibad war schon auf im Mai,
ich saß bis in die Nacht vor unserem Haus.
Da hatten wir noch Sonnenbrand und Riesenquallen an dem Strand,
und Eis, und jeder Schutzmann zog die Jacke aus.

Wann wird's 'mal wieder richtig Sommer, ein Sommer, wie er früher
einmal war?
Ja, mit Sonnenschein von Juni bis September,
und nicht so nass und so sibirisch wie im letzten Jahr.

Und was wir da für Hitzewellen hatten, Pulloverfabrikanten gingen ein.
Dann gab es bis zu 40 Grad im Schatten,
wir mussten mit dem Wasser sparsam sein.
Die Sonne knallte ins Gesicht, da brauchte man die Sauna nicht,
ein Schaf war damals froh, wenn man es schor.
Es war wie in Afrika, wer durfte, machte FKK,
doch heut- heut' summen alle mit dem lauten Chor:

Wann wird's 'mal wieder richtig Sommer?...

Der Winter war der Reinfall des Jahrhunderts,
nur über tausend Meter gab es Schnee.
Mein Milchmann sagt: "Dies Klima hier, wen wundert's?
Denn schuld daran ist nur die SPD- he he he."
Ich find', das geht ein bisschen weit, doch bald ist wieder Urlaubszeit,
und wer von uns denkt da nicht dauernd dran
Trotz allem glaub' ich unbeirrt, dass unser Wetter besser wird,
nur wann- und diese Frage geht uns alle an:

Sonntag, 28. Mai 2006

Spiel mir das Lied vom Tod

C´era una volta il West (1969) im Original. Der Western von Sergio Leone. Auch wenn man kein Fan dieser Art von Film ist, die Musik daraus kennt wohl Jeder. Die anschwellende Mundharmonika, welche das staubige Drama begleitet. Ennio Morricone (geb. 1928) aus Rom konnte nicht ahnen, das diese Melodie auch einem Mädchen im zarten Alter von 13 Jahren, Angst und Schrecken einjagen würde.

Verbotenerweise lud dieses Mädchen eine Freundin zu sich nach Hause ein. Nachdem sie ein wenig über die Schule geplaudert hatten, entdeckten sie die Schallplatten in einer Ecke des Wohnzimmers. Verbotenes Terrain. Jedoch die Neugierde war größer. Sie nahmen die schwarzen Vinyls aus ihren zerknitterten Hüllen. Der Plattenspieler war alt, aber er funktionierte noch. Der Plattenteller und der Tonarm waren Originalteile aus den Sechziger. Das Gehäuse bestand aus einer gebrauchten Obstkiste, auf welcher in blasen Schriftzügen Fruits zu entziffern war. Voller Anspannung legten sie die glänzende Scheibe, versucht ja keine Fingerabdrücke zu hinterlassen auf den Plattenspieler. Der Schalter „45“ war eingeschaltet. Es machte „Klick“. Die Nadel senkte und näherte sich nun der Single und tauchte in die Rille ein. Es knisterte ein wenig, doch die Mundharmonika übertönte das Rauschen. Die Stimmung war angespannt, keiner sagte was. Nicht nur wegen der Musik, nein, es war immer die Angst im Hinterkopf. Angst sie werden ertappt. Darum stand das eine Mädchen immer am Fenster und starrte vom 6. Stock hinab auf die Straße, um zu sehen, ob das Auto ihres Vaters schon geparkt hatte.

Der Rhythmus des Films ist darauf angelegt, die Spannung der letzten Atemzüge eines Menschen kurz vor seinem Tod wiederzugeben. Spiel mir das Lied vom Tod ist vom Anfang bis zum Schluss ein Tanz mit dem Tod (Sergio Leone)

Noch heute lässt mich diese Melodie mit Schaudern an diesen Moment denken.

I foa o auf...

57er-Chevygrölten die Massen durch das Zelt. Es war ein Gassenhauer, der auch im Radio gespielt wurde. Zwar niemals in den österreichischen Hitparaden, aber was sagt das schon aus. Mia is wuascht. Mein erstes, wahrhaftiges Livekonzert! Mitte der Neunziger, am südlichen Stadtrand von Wien. Damals konnte ich nicht ahnen, dass es der Beginn einer (Tor) Tour wurde. Zu Hause hatte ich eine einzige CD, die ich, nur wenn ich alleine war, kontinuierlich spielte. Zuerst, weil ich ein Freund österreichischer Musiker war, und dann, im Laufe der Zeit, wegen der Textpassagen. Umso öfter ich all diese Zeilen las, desto mehr entwickelte sich ein eigenartiges Gemeinschaftsgefühl mit diesen Worten. Auch hier kam offensichtlich wieder dieses Horoskopsyndrom zu Tage. Das bewusste Herausfiltern von Gleichheit. Gefuehlssynonyme (doc, 21 KB)vielleicht, oder Parallelen die ich genauso spürte, tief in mir drin. Intuitionen, die über Jahrzehnte hinweg verschüttet waren. Ob bewusst oder unbewusst, kann ich nicht wirklich sagen. Es ist geschehen. Doch jetzt, wo sie hochkamen, sollten sie befreit werden. Der erste Schritt in die Freiheit. Setzte vorsichtig, noch etwas unwissend meinen gedanklichen Fuß auf die Wogen der Noten. Das Abenteuer konnte beginnen.

Das Original, hörte ich Jahre später in der Kultserie "Knight Rider". I've Got A Rock N' Roll Heart gesungen von Eric Clapton.

Freitag, 26. Mai 2006

Nylons, Russentechno & Beerenauslese

Moj Marmeladny
, dröhnte und hämmerte aus den überlasteten Boxen des PCs. Ein völlig überladener Tisch breitete sich vor ihren Augen aus. Wenn dieser nicht aus einer stabilen Steinplatte bestehen würde, wäre dieser schon längst unter der Last, der aufgetürmten Cds, Bücher und sonstigen Utensilien zusammengebrochen. Draußen tobten die kalten Winterstürme. Die Bäume wankten vor dem Fenster im Schein der Laterne und man hatte das Gefühl, im nächsten Augenblick krallen sich die Äste am Fenstersims fest und kriechen in den Raum. Nichts hatte sich seit dem letzten Besuch geändert. Das wird es auch nicht tun in Zukunft. Das ahnte sie schon. Es war ein Ritual. Jedes mal war es schon finstere Nacht, oft weit nach Mitternacht. Eine Reise durch die ganze Stadt hatte sie dabei immer hinter sich gebracht. Aufgepeitscht im Auto durch laute, pochende Musik. Sie brachte sich damit in Stimmung. Meist lief das, was beim letzten Besuch als Hintergrund gespielt wurde. Neben ihr, am Beifahrersitz, meist ein bis zwei Taschen voll gepackt mit Wein, Knabbereien, Süßigkeiten, CDs und was sonst noch so gebraucht wurde. Benötigt für ein Spiel, welches die ersten Male, spannend und prickelnd war.

Der Kaffee wurde serviert. Fix und fertig mit Milch und Zucker, umgerührt. Das Zimmer war trotz, nicht funktionierender Heizung warm. Es war nicht groß. Der PC und zwei Lampen reichten um eine angenehme Temperatur zu schaffen. Sie war sehr kälteempfindlich. Wie die meisten Frauen. Drum war es schon eine Überwindung mit den Nylons und Straps bei eisigen Temperaturen unterwegs zu sein. Meist zog sie vorsorglicher Weise, eine Hose drüber. Abgesehen von der Kälte, wollte sie nicht wirklich, falls sie jemand beobachtete, dass man sah, wie sie außer Haus ging.

Aber es war auch ein Teil dieses reizvollen Spieles, im Laufe des Abends, die Taschen zu leeren. Einen Rock, der kaum den Arsch bedeckte. Raffiniert, auch schon deswegen, weil er zum umwickeln gedacht war und lediglich zwei Knöpfe besaß. Meist, noch bevor, die erste Flasche mit Beerenauslese Kracher-No7geöffnet wurde, saß Sie schon mit leicht geöffneten Beinen ihn gegenüber. Die russischen Frauen sangen leidenschaftlich und die fremden Wörter erregten sie sehr. Sie liebte Sprachen. Sang mit, obwohl sie kaum ein Wort verstand. Hielt ihm ihre weiblichen Reize hin. Die Nylons, waren das Hauptobjekt seiner Begierde. Seine Augen verloren kaum den Kontakt zu dem im dumpfen Licht schimmernden Anblick der Strümpfe. Es gab ja immerhin 2 x 102 cm zu betrachten. Haut sah er nur im Ansatz. Ab und an guckte ein Band der Straps hervor.

Heute hatte sich was besonders für ihn ausgedacht. Sie hatte ein Torselett gekauft. Sie freute sich insgeheim schon auf den Moment, es ihm zu zeigen. Doch davor kam ja noch das obligatorische Öffnen der Flasche. Süßwein. Beerenauslese, welche vorwiegend aus dem Burgenland kam. Er hielt die schmale 375 ml Flasche an den Rand des Glases, und hielt sein Ohr ganz Nahe dran. Er liebte dieses Geräusch beim Einschenken. „Nastrovje!“ Sie prosteten einander zu. Das süße, gelbe dickflüssige Getränk streifte ihre Gaumen. Er wagte nun endlich seine Hand über die, auf seinen Schoss platzierte Füße, gleiten zu lassen. Der Schweiß stand ihm auf der Stirn. Man konnte gar nicht mehr erkennen, was mehr glänzte, die echten-Nylons (doc, 32 KB) mit Naht oder sein blankes Haupt. Das besondere an diesen Strümpfen, war, dass sie lebten, wie er meinte. Jede kleine Bewegung, verwandelte das Bein in eine andere Formation. Es war wie ein Kaleidoskop. Inspiration für jeden Künstler.

Dieser Abend, sollte etwas anders, als die Anderen ablaufen. Auch, wenn nach der ersten Flasche, die nächste geöffnet wurde. Sie konnte es kaum erwarten, ihm endlich ihr neu erworbenes Darunter zu zeigen. Sie nützte den Augenblick, als er kurz in der Küche verschwand und streifte die Bluse, die sowieso schon bis zum Brustansatz geöffnet war, ab. Legte sie sorgfältig neben sich hin. Als er retour kam, hatte sie schon Angst, er könne gleich in Ohmacht fallen. Er fiel in sein Sofa. Lehnte sich zurück und versuchte noch schnell, die hereingebrachte Flasche zu öffnen. Aber eigentlich war das schon nebensächlich. Die russische Musik hämmerte durch den Raum. Es schien, als würde es mit einem Moment um einige Grade wärmer geworden sein.

Er sagte zu ihr: „Lass mich Dich betrachten“. Das waren die letzten Worte, für eine volle Stunde lang. Sie sahen einander nur noch an. Es war als sendeten sie einander Botschaften. Erotische Botschaften. Sie versuchte die Blicke zu deuten. Es war Bewunderung. Als würde er vor einem Meisterwerk im Centre Georges Pompidou stehen. Gleichzeitig hingerissen von der Schönheit und fassungslos es so nahe betrachten zu dürfen. Außer nach dem Glas zu greifen und hin und wieder eine Zigarette in den, mit Lippenstift bemalten Mund, zu stecken, bewegte sie sich nicht. Sie wagte es nicht. Es war zu ergreifend. Es war, als würde sie in eine Statue verwandelt worden sein. Nein, eher eine Schaufensterpuppe. Sie fühlte sich dabei aber keineswegs tot. Im Gegenteil. Sie bebte innerlich. Die vibrierenden Basstöne aus Russland verstärkten all das. Die Beerenauslese streichelte ihren Gaumen, und es war als floss sie hinab bis zwischen ihre Beine. Sie hatte Mühe, die Schenkel nicht zu spreizen, um ihm zu zeigen, wie sehr sie ihn begehrte.

Er saß voll bekleidet in seinem Ohrensofa und es kam ihr vor als würde er völlig paralysiert seinen Phantasien nachhängen. Im Raum herrschte eine Atmosphäre, als würde jeden Augenblick ein Blitz einschlagen, ein Feuerwerk losgehen, an einem Christbaum die Sternspritzer angezündet werden und alles unter lodernden Flammen verbrennen. Russische Tangomusik. In diesem Augenblick, schloss sie ihre Augen. Hob´ wieder einmal ab, in eine völlig irreale Welt. Eine Welt mit all den Genüssen die sie so liebte.

Niemals zuvor hätte sie gedacht, auf solche Art, befriedigt zu werden. Eine völlig neue Erfahrung. Alles was anschließend kam, war nur noch ein Nachspiel, ein Ausklang, ein krönender Abschluss zum Einschlummern in die Welt des Schlafes.

Die beiden Flaschen der Beerenauslese standen am nächsten Morgen geleert auf dem Tisch, die Russen waren verstummt und die Nylonnaht ein wenig verrutscht.

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