Korrespondenz - G.

Langsamer Abschied‏

Von: Bluesanne

Gesendet: Mittwoch, 06. September 2006 01:54:21

An: G.

Servus G.,

hier folgen nun einige Worte, die ich in den letzten Tagen verfasst habe. Wohlüberlegt, keineswegs übereilt und vor allem aus tiefsten Herzen. Ich hatte auch sehr viel Zeit, auf Madeira, darüber nach zu denken. Es gab ja niemand mit dem ich wirklich reden konnte. Ich war diesmal tatsächlich völlig alleine. Auch wenn ich zu Hause, kaum Menschen um mich habe, aber das war eine eigene Erfahrung. Darum, denke ich, dass diese Zeilen, gerade zu diesem Zeitpunkt wichtig sind. Vor allem, aber für die weitere Zukunft.
Es geht für mich einfach in der Art und Weise nicht mehr weiter. Die Schmerzen und das Leid sind zwar vergleichsweise, zu vieler anderer Dinge auf der Welt, wahrscheinlich im Verhältnis klein. Jedoch, für mich eine Qual. Du kannst das nicht nachvollziehen, denke ich mal. All Deine Taten und Worte schmeicheln mir unheimlich. Viele davon habe ich in meinem ganzen Leben noch nie erfahren. Vielleicht ist es das, was mich von Dir nicht loslässt. Doch ich weiß auch, es ist nicht so, wie ich mir das wünsche. Deine Zuneigung reicht nicht aus, für das vollkommene Glück. Mag auch sein, dass Du nicht mehr daran glaubst. Seit Du im November wieder intensiver in mein Leben getreten bist, gab es so viele emotionelle Auf und Abs. Ich weiß, dass ich ein starker Mensch bin, ich habe schon so viel erlebt und überlebt. Doch Ungewissheit frisst mich Stück für Stück auf. Auch wenn Du immer wieder beteuerst, es selbst nicht zu wissen, einmal sollte es Klarheit geben. Für Dich mag das alles wie eine immer wieder kehrende Leier klingen. Doch diesmal, habe ich eine Entscheidung getroffen. Mich tatsächlich von Dir so viel wie möglich „fern“ zu halten. Ich kann alle diese Gefühle, die ich für Dich empfinde, nicht mehr zulassen. Es wäre gelogen, wenn ich sage, das ist der richtige Weg. Ich weiß es nicht wirklich.
Du hast mir einmal gesagt, wie Du das gehandhabt hast, als Du „einseitig“ verliebt warst. Du hast es einfach akzeptiert. Sicherlich wesentlich einfacher, weil diese Frau, wahrscheinlich, ziemlich bald aus Deinem Leben verschwunden ist. Du schwirrst schon über 2 Jahre in meinem herum. In mir besteht immer wieder die Sehnsucht, es ändert sich was an Deinen Gefühlen. Immer und immer wieder, denke ich mir, das ist doch Liebe. Vielleicht eine andere Art davon. Nicht aber die leidenschaftliche und innige, die ich mir tatsächlich wünsche. Es sind keine Erwartungen, die ich Dir gegenüber hege, nein, eher meine Träume, die ich endlich erfüllt wünsche. Wenn Du in Deinem Leben mit Kompromissen leben kannst, dann finde ich das in Ordnung. Das habe ich in vieler Hinsicht schon so oft getan, doch in Sachen Gefühlsangelegenheiten, gibt es da kaum welche.
Abgesehen davon, dass wir ja offiziell kein „Paar“ sind, bin ich trotz allem ein absolut treuer Mensch. Ich kann mein Herz nicht Dir schenken, und mich anderweitig „umsehen“. Das funktioniert nicht. Solange Du in Reichweite bist, wird es nicht gehen. Deine Zurückhaltung oder vielleicht auch Deine Unfähigkeit, all das, was in Dir vorgeht, mir mit zu teilen, machen mich teilweise wütend und verzweifelt. Rückzug, ausweichende oder gar keine Antworten, können hierfür keine Lösung sein. Aus Deiner Sichtweise ja, für mich nicht wirklich akzeptabel. Habe ich ohnehin schon all die Zeit getan. Ewig in einem Schwebezustand zu sein, und nicht zu wissen, ob man nun, zum anderen gehört, oder nicht, ertrage ich nicht.
Es gibt keine pragmatischen Gründe, also z.B., dass Du viel arbeiten musst, im Ausland bist, wenig Zeit hast, Deine Töchter oder Sonstiges. Nein, es hat ganz alleine, was mit meinen Gefühlen zu tun. Wieder einmal, in meinem Leben, nicht wirklich begehrt und geliebt zu werden, dass möchte ich nicht. Den Stellenwert, den ich derzeit bei Dir einnehme, den schätze ich hoch. Umgekehrt ist es sicherlich auch so, jedoch halt ohne diese „Wartestellung“, die Du tagtäglich einnehmen musst. Man sitzt vor einem vollen Teller, und darf nicht essen.
Zum, ich weiß nicht wievielten Male, versuche ich Dir das in Worte zu fassen und Dir näher zu bringen, was mich so quält. Wahrscheinlich, wirst Du es auch diesmal nicht verstehen. Keine Ahnung. Jedoch, akzeptieren, denke ich mal. Noch weitere Jahre, in diesem, eigentlich immer dem gleichen Zustand, sind nicht erträglich für mich. Ich kenne mich nur allzu genau. Auch wenn ich mich in so manchen Dingen geändert habe. Eines weiß ich gewiss, ich möchte einen Menschen an meiner Seite haben, der mein Lebenspartner ist. Der mich liebt, so wie ich bin, mit all meinen Wahnsinnigkeiten, Vorlieben, Wünschen, meinem Aussehen, Wimmerln, nicht mehr so glatten Körper einer jüngeren Frau, die unendliche Sehnsucht nach Zärtlichkeit und Nähe, eine Umarmung bis an mein Lebensende. Ob, dieser Mensch, irgendwo da draußen in der weiten Welt ist, weiß ich auch nicht. Ich glaube daran. Warum? Weil ich so, wie ich mir die Liebe wünsche, auch die Liebe empfinde. Den anderen, mit allem drum und dran so zu nehmen, und mit ihm alle Unabdingbarkeiten des Lebens meistern kann. Das habe ich immer getan, sobald ich jemand ins Herz geschlossen habe. Es war bei meinem Ehemann so, und bei meinem letzten Partner auch. Ich habe aber auch akzeptiert, dass dies ab einen gewissen Zeitpunkt nicht mehr funktionierte. Weil Liebe bedeutet, nicht nur geben, sondern auch erhalten. Auch wenn man sich das nicht eingestehen mag, es ist so. Einmal, sind die Energien verbraucht.
Von Dir erhalte ich viel. Jedoch denke ich, es ist eine besondere Art der intimen Freundschaft. Egal, wie man das bezeichnen mag. Wahrscheinlich, habe ich es solange in Kauf genommen und auch genossen, solange ich selbst noch nicht genau wusste, wo es mit mir hingehen soll. Mag sein. Wenn man ausgehungert ist, nach Zuneigung und Anerkennung, nimmt man alles was man bekommen kann. Dies ist natürlich keineswegs eine Schmälerung Deiner Taten. Auf keinen Fall. Jedoch in der Quintessenz, sehr unausgewogen, was die Liebe betrifft. Ich werde mich hüten, jetzt dies aufwiegen zu wollen, nein, das tue ich sicherlich nicht. Jeder hat eine andere Art, dies dem anderen mit zuteilen und zu vermitteln.
Mein Bestreben ist es immer gewesen, die Freundschaft aufrecht zu erhalten. Vielleicht war es auch unfair, Dich mit meinem Gefühlsgeständnissen zu konfrontieren. Ich kann aber nicht anders. Früher sagte ich immer, ich bin gnadenlos ehrlich. Ja das bin ich, und vorwiegend zu mir selbst. Die Wahrheit schmerzt oft, aber man muss ihr ins Auge blicken. Mir weiterhin, vor zu machen, dass Du eines Tages vor der Tür stehst und sagst: „Hey, lass uns heiraten, der Rest klappt, schon!“, dieser Tag wird nicht kommen. Einmal hast Du gesagt, …nicht den einfacheren Weg gehen…wohin?
Ich denke, unsere Ziele sind zu unterschiedlich. Wie es nun weitergeht, weiß ich im konkreten nicht genau….aber so wie bisher…nicht mehr. Das ist für mich klar.
Warum, ich Dir das hier wieder einmal schriftlich mitteile? Zum einem, weil Du zu derartigen Gesprächen, nicht wirklich zu bewegen bist, und zum anderen, weil ich denke, dass Du es dann öfters lesen kannst. Mehrmals, um irgendwann mal zu begreifen, wie schwer das für mich ist, wieder einen Menschen aus meinen Herzen zu nehmen. Natürlich nicht ganz, ich werde Dich immer auf eine gewisse Art und Weise lieben, aber die Sehnsucht muss raus!
Jede Sache, hat immer zwei Seiten. Die Positive daran: Du ersparst Dir all meine Liebesbekundungen und sehnsüchtigen Worte und Blicke in Deine Augen. Es gab nie Erwartungen, jedoch immer eine gewisse Art der Hoffnung.

Nundenn...

Liebe Grüße Susanne

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