Teil 36

  • Ein beeindruckendes Konzert
  • Suizidgefahr!
  • Steinhof - Psychiatrie
  • Löcher im Hirn
Sa.21.07.2001
1 Uhr irgendwas. Willy DeVille im Ohr. 3 Tage nach dem sensationellen Abend im Planet Music Les Amants
Möchte diese Möglichkeit nicht verpasst haben. F.J. hat mich Nachmittag im Büro angerufen. Einladung zum Konzert! Super! Ein Glückstag. Kurz vorher habe ich im 2. Stock des Hauses von einem jungen Mann einen großen Becher Eis schenken bekommen. Wiegesagt das Konzert war beeindruckend. Eines ist schon seltsam, irgendwie habe ich das Gefühl, wie vor 5 Jahren. Etwas unausgeglichen. Suchend, dauernd nachfragend. Vielleicht ist es auch nur das Scheißwetter. Weiß nicht. Seit 2 Tagen haben wir Internetanschluss. Gestern schon gechattet. Ist irgendwie wie das Briefe schreiben. Vielleicht nicht so ausführlich, aber recht nett. Überlege, ob ich dem R. aus dem Come-Back Kurs ein Mail schreiben soll. Der kümmert sich irgendwie um mich. Kann das irgendwie nicht ganz einordnen. Vielleicht ist es auch nur dieses Helfersyndrom, das ich auch manchmal habe. Erinnert mich irgendwie an R. Aktionsmäßig gesehen. Vom Typ her optisch so wie P. Etwas kräftiger sozusagen. Übrigends, diese Woche einen ziemlichen Disput wegen dem Scheißgeld gehabt. Deshalb auch im Kurs ziemlich drauf – Reaktion von R., wollte sofort darüber reden. Wahr auch angeblich (seine Aussage) bei mir in der Gasse. Sagte mir, er hat sich Sorgen gemacht. Wirke ich so hilflos? Oder gar suizidgefährdet, wie er meinte? Vielleicht bin ich manchmal etwas melancholisch oder depressiv, aber umbringen will ich mich sicher nicht. Schön langsam komm ich drauf, was das Defizit in meiner Beziehung ist. Ich denke, es ist diese Gefühlsebene. Diese kuschelige, romantische Weise, die ich so gerne habe. Kann man (Frau) das einem anderen beibringen oder irgendwie vermitteln? Oder liegt es an mir? Weil ich mich etwas entferne? So kommt es mir vor. Oder brauch ich ganz einfach wieder nur diese Stunden ganz alleine mit mir und für mich? Wäre ich alleine zufriedener? Wieder auf die Suche nach neuen Freunden? Nein, Blödsinn. Heute (Fr.20.07.2001) war ich nach 8 Monaten wieder mal beim Friseur. Tolle rote Farbe, etwas gekürzt, aber der Arschlänge schon sehr nahe. Das mit dem richtigen Job, ist auch so eine Sache. Habe jetzt was von Eventmanagement gehört. Klingt interessant. Weiß aber nicht genau, ob ich es wirklich angehen soll. Abwartende Haltung sozusagen. Der Job beim Architekten ist o.k. Mal sehen. Egal. Es wird sich schon alles lichten. Wie das kühle, verregnete Wetter hoffe ich auch.
Di. 24.07.2001
Wetter beschissen. Sitze im Cafe Ritter. War bei Planet-Entertainment vorstellen. Mal sehen. Ist ein Promotionjob. Kontakte mit Presse und Radiostationen sind hauptsächlich zu erledigen. Gestern habe ich mit M., dem Sockerl, getroffen. Bisschen geplaudert. Abends dann noch für P. die Staplerstatements getippt. Etwas mühsam. Meine Zeit für mich geht da immer drauf. Etwas (untertrieben gesagt) sehr frustig, wegen der letzen sexlosen Monate. Habe irgendwie Angst, dass ich da irgendwie rein kippe. Könnte schon vorkommen. Das Problem, mit der Unkenntnis bei P. auch, Sex nicht so radikal zu betreiben, wird bei mir anscheinend immer mehr zu einen Gefühl von…Beschreibung: Sehnsucht nach kuscheln, verstanden werden, streicheln, zärtlich sein usw. Ich liebe Sex, aber das gehört doch dazu. Ob P., das je lernen kann ? Schwierig. Momentan beschäftigt er sich eher mit dem Abnehmen. Ist auch gut so. Für mich aber auch sehr intensiv, weil ich zwangsläufig da sehr integriert bin. Vielleicht bin ich auch wieder nur etwas depressiv oder melancholisch. R. hat auf meine Mail kurz und bündig zurück geantwortet. Kann ich auch nicht so recht einordnen seine Aktionen und Aussagen. Gestern hat er mir eine ganze Menge Katzenfutter mitgebracht. Nett, wahrscheinlich wirklich nur sehr zuvorkommend. Man (Frau) ist das einfach nicht mehr gewöhnt, auf solche Menschen zu treffen. Vielleicht, schon wieder, sollte ich das Ganze nicht hinterfragen. Es ist meistens eh viel einfacher. Sollte es dennoch anders sein, was solls. Aber Eines kann ich schon bei mir beobachten, meine Wanderei, jobmäßig, da habe ich auch noch nicht wirklich das Gefühl mich irgendwie zu festigen. Und in der Beziehung? Großes Fragezeichen? Es liegt echt bei mir. Unsicherheit, woher auch immer. Vielleicht kommt das bei mir wirklich in regelmäßigen Abständen vor. Diese Orientierungslosigkeit. Muss wahrscheinlich, damit leben lernen.
Do.27.09.2001
2. Nacht auf der Baumgartner Höhe. Etwas klarer, mein Kopf. Viel geschlafen. Noch immer sehr schlapp, aber es geht. P. kümmert sich um Alles. War bis jetzt immer für mich da. Geht einkaufen. Händelt das mit dem Geld, mit S. usw. T.T. war auch mit bei der Einlieferung am Di.25.09.2001. Hatte megamäßigen Breakdown. P. hat hinsichtlich dessen, die Rettung geholt. Ab Mittag auf Station. Spinat gegessen. Nachmittag im Cafe. Dienstag, EKG, Blutabnahme. P. Nachmittag da. Heute Lungenröntgen. P. kommt wieder. Auf Terrasse gewesen. Nicht mehr so müde, wie gestern. War echt schlimm.

Man kann einige Gedanken, gar nicht denken. Nur phasenweise, ein paar Splitter.

??.09.2001
P. + T.T. Besuch, T.T. bringt mir einen dicken, fetten, roten Kuli mit; wo Susanne drauf steht. Schreibe gerade damit. Fließt gut, und das wichtigste: eine Mehlspeise…lecker. Das Essen ist zum Vergessen. Grausam; ich esse deswegen nicht sehr viel, und weil die Portionen zu groß sind. Gott sei Dank, kennt P. ein Beisl in der Umgebung (wo nicht ;-)) Wenigstens einmal etwas Anständiges zu Schnabulieren und Trinken.

Prinzipiell kann man (Frau) sich bewegen, aber es ist und bleibt eine Anstalt mit lauter verwirrten Menschen drin. So wie ich. Bei manchen ist es offensichtlich, bei anderen eher weniger.

Die menschliche Seele ist ein weites Feld.

Und mein Innerstes scheint ein Labyrinth.

Viele Wege gehen, gehen links, gerade, vorwärts, rückwärts, rechts, im Kreis, aber kaum Ausgänge gesichtet, oder kurz davor wieder umgedreht, um frei zu bekommen. Auf die Zehenspitzen gestellt, drüber geguckt, um von hunderten Gefühlen abgehalten, nicht weiter zu gehen, oder gar ans Ziel gehen.
Mo.08.10.2001
Baumgartner Höhe, Pavillon 4, Raucher-Aufenthaltsraum. Ich glaube, schön langsam ordnen sich die Gedanken wieder. Zu mindestens empfinde ich es so. T.T. war heute da. Hat mir was vom Ströck mitgebracht. P. hat sie angerufen, damit ich Nachmittag nicht so alleine bin. Am Wochenende war ich zu Hause. Samstag zuerst frühstücken beim Cafe Ritter. Dann eine Jean bei Blaumax gekauft. Das hat mich wirklich gefreut. Schon so lange nichts eingekauft, zum Anziehen. Zu Hause etwas Cuvée-mäßig unterwegs. Computer gearbeitet, Wäsche gewaschen, nett gefrühstückt, gebügelt. P. ist wirklich lieb. Er versteht mich so gut. Weil er selbst schon hier lange Zeit verbracht hat. T.T. war mit mir beim Buffet. Auf Bankerl gesessen. Zwei schwarze Eichkatzerl auf Baum beobachtet. Viel geredet. War gut für mich und auch für sie, denk ich. Einige Gedanken sind wie ausgelöscht, ausradiert. Seltsam, vielleicht sind das die Tabletten. Weiß nicht so genau. Egal, fühlt sich recht gut an. Eines ist gleich geblieben, mich um Jeden zu kümmern. Halte Abstand.
Follow me– im Radio. Chatterlied – J. DJ – jsz. Vielleicht wird jetzt alles wirklich besser, so wie P. sagt. T.T. dürfte wieder finanziell einiges erledigt haben. Zumindest sind fast alle Rechnungen bezahlt. Tut auch gut. Lasten fallen ab. J.M. plant mit P. eine Firma. Klingt auch ganz gut. S. hat Spaß in der Schule und seiner neuen Freundin. Verbringt viel Zeit mit ihm. Die Zeichen stehen gut. Gerade die Mehlspeise verspeist. War echt lecker.
So.25.11.2001
Mittlerweile seit 15. Oktober zu Hause. Einige Panik-Attacken habe ich dazwischen gehabt. Meine Existenz- oder Verlustängste. Die intensiven Kontakte zu den Leuten im Chat von P. machen mich zeitweise sehr unsicher. Versuche das von einer ganz normalen Seite zu betrachten. Fällt mir nicht ganz leicht. Weiß manchmal nicht wo ich hingehöre. Mein Stellenwert als Frau, Geliebte, Freundin usw. ist mir nicht immer klar. Mein Aufgabenbereich ist momentan auf Hausarbeitet und Einkaufen beschränkt. Ein Reifen von unserem alten Schweden wurde von unseren lieben Nachbarn aufgeschlitzt. Insgesamt waren 12 Autos davon betroffen. S.M. vom Nachbarhaus hat einen Brief wegen der Delogierung aufgesetzt. Als sie damals das erste Mal da war, und erzählt hat, was der schon aufgeführt hat, habe ich mich ziemlich aufgeregt. Musste Truxal nehmen. Dr.A., die Psychologin hat mich Tabletten mäßig umgestellt. Und für Notfälle kann ich diese Tabletten zur Beruhigung nehmen. Jetzt muss ich mir einen Therapieplatz suchen. Dr.A. würde dafür pro Stunde ATS 300,-- bis ATS 500,-- verlangen. Hoffe wirklich, dass das klappt. Ohne Therapie komme ich sicherlich nicht weit. Der Amtsarzt hat mich mit 02.12.2001 abgeschrieben. Bin sicherlich noch nicht wirklich fähig, einen Job an zunehmen. Ich bin viel zu unsicher. Unvorhersehbare Dinge bringen mich schnell aus der Ruhe. Manchmal sehr zittrig unterwegs. Eigentlich nach wie vor sehr Gedankenintensiv unterwegs. Es gibt zwar unbedingt sehr viel Reize von außen, aber manchmal fangen sie zu Laufen an.

Das Schlimmste ist die Angst, vor Angst.

Etwas ungewiss durch die Gegend zu wandern ist sehr anstrengend. Es kostet mir sehr viel Kraft. Finanziell ist es zwar nicht mehr so knapp, aber einige Sachen sind noch immer nicht so leicht zu erledigen. Friseur, Schuhe, Gewand solche Dinge eben. Es wäre schon etwas leichter, wenn sich da etwas mehr tun würde. Auber auf der Bank hat sich da schon einiges verringert. Jedes Monat ATS 5.000,-- (€ 363,36) reduzieren, sukzessive.

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Miau! :-))
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