Monetäre Kreativität VI.!

Es gibt ja unzählige Legenden und, oder aber auch wahre Geschichten, über Künstler, die aus der Armut heraus, äußerst kreativ wurden. Zwangsläufig, weil sie ja auch Essen, Trinken und ein Dach über den Kopf benötigten. Zum Teil, kann ich das teilweise nach vollziehen. Wenn man kaum was hat, muss man sich viel einfallen lassen. Natürlich kommen einem dabei auch böse Gedanken. Nein, keine Sorge ich raube keiner alten Dame das Handtascherl. Breche nicht, gegenüber in den Reihenhäusern ein, wo offensichtlich ein paar gut betuchte Leute logieren. Habe auch keine Lust eine Bank zu überfallen. Die haben ja nicht mehr so viel an der Kassa. Einen Bankomat sprengen, wie soll ich den transportieren, mit meinem maroden Rücken? Schon gar nicht, käme es mir in den Sinn, in der Firma Geld aus der Kassa zu entwenden.

Eines bemerke ich schon, ich bin äußerst dünnhäutig. Sensibler, als ich es, ohnehin schon bin. Meine Feinfühligkeit schmerzt oft. Besonders, wenn sich die Gedanken dauernd um ein Thema drehen: „Wo kriege ich morgen wieder Geld her?“ Heute habe ich schon mindestens fünfmal auf meinem Konto nach gesehen, ob das Gehalt schon überwiesen wurde. Könnte ja sein. Nein, noch immer eine dicke rote Zahl. Man möchte ja meinen, das gibt es doch gar nicht, in der heutigen Zeit. Doch, mehr als man denken mag. Damit meine ich jetzt nicht die roten Zahlen auf dem Konto, oder Schulden, die man irgendwann einmal in der Vergangenheit gemacht hat, weil man sich z.B. ein Bett kaufen musste. Das alte ist zusammen gebrochen, war ja auch schon ein gebrauchtes.


Wie kommt es dazu? Ganz einfach, ich zahle am Beginn jedes Monates, brav und anständig meine Rechnungen. Eigentlich bin ich ganz tief in mir, oft gar nicht so manierlich. Es tummeln sich einige, für andere, schmutzige Gedanken in meinem Hirn herum. Details würden wohl, gegen das Jugendschutzgesetz verstoßen. Aber ich bin wohl nicht ganz alleine, mit derartigen Gedanken. Nicht nur einmal, hörte ich den Berufswunsch, des PornoStars. Ob sich da, die Selbststandhaftigkeit, lohnt?


Das positive an dieser prekären Situation ist, dass man sich extrem gut kennenlernt. Vorausgesetzt, man möchte sich selbst, das antun. Und natürlich auch das nahe Umfeld betrachtet sich anders, aus dieser Perspektive. Die unterschiedlichsten Reaktionen, zeigen mir, wie der eine oder andere Mensch zu mir steht, oder auch sich von mir abwendet. Ich habe in meinem Leben (seit 1997) gelernt, mich von Dingen und Leuten ab zuwenden, die mich belasten, die mich aussaugen, die mir enorm viel Energie kosten. Auf der Tasche konnte mir nie jemand liegen, weil ich nie viel Geld hatte. Doch einmal in meinem Leben; aber damit habe ich meine Freiheit eröffnet. Damals, mit 34 Jahren habe ich meinen geilen Arsch (sagen Mann!), auf ein Motorrad geschmissen und den Führerschein dafür gemacht. Gut, dass mich mein Fahrlehrer, dazu überredet hat, auch Auto fahren zu lernen. Mein Sohn hätte mich damals, am liebsten für verrückt erklären lassen. Ich hab´s durchgezogen.

Es ist gerade jetzt, manchmal ganz angenehm, dass ich einige Dinge aus der Vergangenheit hervor krame, die verdammt gut waren. Um mir vor Augen zu führen, dass es sich lohnt, weiter zu tun. Es sich keineswegs auszahlt, die dunklen und zerstörenden Hirngespinste siegen zu lassen. Allerhöchstens für kreative Aktivitäten, hier kann man ruhig schwarz und böse sein. Aggressionen abbauen. Andere gehen laufen, saufen sich an, hauen irgendjemand die Goschen ein, schlagen Kinder und Frauen zu Hause, pöbeln Leute an, labbern dich voll, kotzen andere voll und speiben Dir ihren Scheiß mitten ins Gesicht.


Meine Grenze, etwas zu ertragen ist sehr hoch angesiedelt, aber auch mir reicht es allzu oft. Besonders, und ich kann es nicht oft genug erwähnen, die für mich stark fühlbare Unzufriedenheit, die nicht aus den luftleeren Hirnen ungebildeter dummer Menschen kommt. Nein, es ist mehr, als nicht zufrieden zu sein, es ist Angst.

So und bevor sich der Tommy B. heißer singt, beende ich mal für heute, und hoffe, dass morgen mein um, etwa € 50,-- niedrigerer Gehalt (Alleinerzieherfreibetrag, gestrichen), auf dem Bankkonto gelandet ist.

Wien, Freitag, 27. Mai 2011 um 01:02

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