Teil 43

Mo.12.06.2006

Ein Wochenende vollgepackt mit Emotionen. Liebeskummer im höchsten Ausmaß. Von Samstag auf Sonntag eine CD für G. produziert. Habe etwas Kopfweh. Wahrscheinlich der wenige Schlaf, zu viel geraucht und vor allem viel zu viel nachgedacht. Es wird noch einige Zeit vergehen, um all das zu verarbeiten. Wieder einmal, meine Ungeduld. Abstand wird auch gut sein. Vielleicht nicht so krass, wie ich das vorhatte. G. meinte im Chat, es würde ihn wie ein Faustschlag im Gesicht treffen. Abgesehen davon sprach er auch davon, dass nicht immer der einfache Weg, der bessere sei. Das hätte ich fast in meinem Kummer überlesen. Mag sein, dass ich wieder mal versuche, Rosinen raus zu picken; jedoch scheint ihn das schon zu beschäftigen. Heute habe ich mit C. darüber gesprochen. Meist komme ich bei derartigen Gesprächen, auf andere Perspektiven. Was wäre, wenn ich ihm nicht meine Gefühle gestanden hätte? Für mich unvorstellbar. Ich kann das nicht, man muss nicht den einfachen Weg gehen.

Fr.16.06.2006

Fenstertag, Zeitausgleich. Relativ früh aufgestanden. Kurzurlaub in Stadlau. Einstündiger Sparziergang an einem Ort voller Erinnerungen. Fühlt sich relativ neutral an. Obwohl es sich um einen geschichtsträchtigen Platz handelt. Vielleicht hat die Zeit doch ihre Aufgabe erfüllt. Oder weil ich mehr mit der Suche der Pferde, die damals hier waren, beschäftigt war. Fotos gemacht und diese unbeschreibliche Natur mitten in einer Metropole genossen habe. G. hat sich heute schön höflich für meine Post bedankt. Welche weiß ich nicht, ob es die CD oder das Buch ist.

Auf der einen Seite fühlt sich vieles an, als würde es völlig stehen. Anderes rast in einem Tempo, das ich es kaum mit bekomme. Einem läuft man offensichtlich nach, anderem kann man kaum nachsehen. Zu Viele Gedanken für zu wenige Ereignisse? Geschehnisse welche etwas bewirken. Vielleicht merkt man das meist erst hernach. Worüber sich sehr viele Menschen keine Gedanken machen, davon habe ich wahrscheinlich im Kopf.

Hoffentlich versäume ich dadurch nicht das Leben. Vielleicht ist es nur eine andere Weise zu leben. Kopflastig, vollgestopft mit tausenden Fragen, denke aber nicht ganz unbewusst. Vielleicht sogar intensiver nur etwas anders. Eine andere Ebene. Manchmal etwas ruhelos doch nicht angespannt.

So.17.06.2006

Als ich heute um 05:30 Uhr aufgewacht bin, hörte ich Georgie draußen mauzen, holte ihn rein und blieb gleich auf. Sensationell für einen Samstag. Nach einem ausgiebigen Frühstück machte ich mich wieder auf, um die Natur zu erkunden. Diesmal fuhr ich zur Eßlinger Furt. Da gibt es einen Eingang in die Lobau. Bewaffnet mit dem Fotoapparat ging ich los.

Sa.24.06.2006

01:37 Uhr. Eine Schale Kaffee, aus dem Häferl, das ich vergangene Woche bei dem zufällig entdeckten Flohmarkt erstanden habe. Der PC funktioniert seit dem frühen Abend nicht. Hoffe nur, dass die Daten zu retten sind. Habe seit vergangenem Sonntag nicht mehr mit G. gechattet. Dienstag habe ich ihm die CD (Vol.II) und das Wörterbuch, ebenfalls am Flohmarkt erstanden, gesendet. Es scheint so, als ob ich derzeit nicht wirklichen Gesprächsstoff finde. Mag auch sein, dass es aus einem Urinstinkt heraus einfach so ist. Vielleicht auch einige Gesprächsfetzen, die mir von den letzten Konversationen übrig geblieben sind. Was auch immer das verursacht hat, ich bin offensichtlich auf dem Weg der Besserung. Abstand, welchen ich ohnehin vorher gesehen habe. Es ist als ob ich eine Türe geschlossen habe. Nicht völlig, das mache ich selten, komplett absperren. Im Grunde genommen, bin ich wieder um eine Erfahrung reicher. Diesmal scheint es so, als hätte sich meine Hartnäckigkeit ausgezahlt. Die Gespräche und das Thema Gefühle ein wenig stark zu forcieren. Auch G. muss ja irgendwo einmal darauf eingehen. So sehr er es gemieden hat, es hat sich, denke ich für mich einiges heraus kristallisiert. Jetzt, wenn ich darüber schreibe, ist es mir gar nicht mehr so wichtig, was es definitiv ist oder war. Es scheint klar zu sein, dass er seine Bedürfnisse abgedeckt hat. Ohne, tatsächlich wirklich nur im Ansatz darüber zu wissen, was in mir eigentlich fast zwei Jahre vorging. Es wird nun ein neues Kapitel begonnen. Mal sehen, ob ich diese mit mehr Verstand meistern kann. Wobei ich grundsätzlich nicht auf irgendwelche Überlegungen mit dem Kopf zurück greifen möchte.

Diese intensiven Glücksgefühle sind äußerst anregend, wenn auch nicht immer angenehm. Sie motivieren und aktivieren Geist und Seele. Eine Art Kneipp-Kur. Das Alles so zu empfinden, ist schon sehr schön. Es ist als ob man sich ins Bett fallen lässt, und losgelöst in den Schlaf abdriftet. Da gibt es auch oft davor einige Gedanken, die einen beschäftigen. Jedoch irgendwann verwandeln sie sich, werden scheinbar unsichtbar und man schlummert ein. Alltäglichkeiten werden nicht zum Alltag.

Da ich in den letzten Tagen, relativ viel an meinem Buch geschrieben habe, ist mir aufgefallen, wie detailliert ich es beschreibe. Vor allem empfinde ich es als äußerst positiv. Das in den Mittelpunkt zu rücken, macht ruhig. Würde es sogar als friedlich bezeichnen. Das nicht aus den Augen verlieren, ist oft, allzu oft sogar nicht so einfach. Vielleicht kann ich mir da einen Alarmschalter einbauen. Einer der sagt:“Stopp, Retour!“ Komm wieder zu Dir. Zu sich kommen im wahrsten Sinne des Wortes. Einkehr finden, back tot he roots, innere Ruhe, Ausgeglichenheit, wie auch immer man das bezeichnen mag. Ruhe und Frieden ganz tief drinnen. Eine Art Stabilität. Anhalten an dem, woran ich festhalte. Wohlfühlen, auch wenn es manchmal nicht so angenehm ist.

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