Monetäre Kreativität III. !

Schimpfen sollen die Anderen, wir tun was!

Bravo, sage ich nur. Chapeau an Alle, die sich bisher zu diesen Thema geäußert haben. Öffentlich, oder auch privat per E-Mail. Danke. Das macht stark und gibt Energie, weiter zu machen. Auch wenn ich dadurch heute auch nicht mein Auto tanken kann, um morgen in die Werkstatt zu fahren.

Es gibt ja für viele Dinge im Leben immer einschneidende Ereignisse, wo man dann vor einer Entscheidung steht. Vielleicht haben einige schon mit bekommen, dass ich schon vor einiger Zeit hier eine Gruppe gegründet habe, die sich „Rette meinen Job“ nennt. Auslöser war die Tatsache, dass wir heuer in der Werkstatt, schon zu Beginn des Jahres, eine erschreckende Meldung vernehmen mussten. „Leute, es wird eng“. Das hat mir im ersten Moment enorm viel Angst gemacht und ich war wie gelähmt. Es war, als würde mir ein Arzt sagen: „Frau Susanne, sie haben Krebs“, Aids oder eine andere schlimme Krankheit.


Dann ist mir das Formular für den Antrag zur Mindestsicherung in die Finger gekommen. Ich war schockiert. Abgesehen davon, wie umfangreich es ist, es gelten für jedes Bundesland andere Kriterien. Was ich zum einem schon einmal nicht richtig finde. Aber das erschreckendste für mich, ist der Eingriff in die Privatsphäre (Weitergabe von Daten an andere Institutionen) und wenn man dieses umfassende Formular ehrlich beantwortet hat und z.B. auch das Ersparte eines Kindes angibt, dann kann es passieren, das man gar nichts bekommt. Da habe ich gesagt: Nein, Danke!


Ich war schon vor einigen Jahren in der Situation von Sozialhilfe und Beihilfen leben zu müssen. Als qualifizierte Fachkraft mit Praxis im Jahre 1997, mit 35 Jahren war es schon damals äußerst mühsam. Die unterschiedlichen Argumente, warum man mich nicht „will“ kann man unterm Strich auf einen Nenner bringen: zu alt, zu teuer! Heute stehe, gehe, liege und lebe im 50. Lebensjahr, da stelle ich mir schon die Frage, was wird sein, wenn tatsächlich 2012 der Ofen aus ist? Einen Lottosechser, zusätzlichen Job (fragt sich welchen, bei einem maroden Rücken) oder gar sexuelle Bedürfnisse, zahlungswilliger Männer (Frauen) bedienen? Vielleicht sagen Einige: „Warum nicht, wenn es Kohle bringt“

Meine Beobachtungen, vorwiegend der Mitarbeiter, die wir in unserer Werkstatt anstellen sind die, dass diese Menschen ohnehin schon Nutten dieses Systems geworden sind. Sie werden von einer Stelle zur anderen verschoben. Eine Mitarbeiterin meinte unlängst: „Ich möchte nicht immer als Nomade, durch die Firmen ziehen“. Was spricht wirklich gegen einen sicheren und fixen Arbeitsplatz, den man ein ganzes Leben hat? Vielleicht ist das nicht für alle, die Erfüllung. Aber für die Menschen, die es ohnehin schon von Anfang an, nicht so einfach gehabt haben in ihrem Leben, für die ist es doch eine enorme Lebenssäule. Arbeit ist ein Fixpunkt in unserem Dasein. Arbeit sollte Freude machen und das Leben finanzieren. Mittlerweile ist von alldem wenig übrig geblieben.


Unlust, Frust, Ärger und Unzufriedenheit auf ganzer Strecke. Und vor allem, Ratlosigkeit.


Auch wenn man nicht immer weiß, was genau, eine Sache verbessern kann, sollte man es zumindest versuchen. Für mich ist das vergleichbar mit einer Beziehung zwischen zwei Menschen. Entweder, akzeptiert man über Jahre die Fehler des anderen, und lernt damit um zu gehen, trennt sich oder man sucht nach einer adäquaten Lösung für Beide. Das es nicht leicht ist, ist klar, dass es nicht immer fair ist, ist auch klar, aber zuschauen und nichts tun ist meiner Meinung nach das negativste, was man tun kann.


Ich möchte einfach hinter die Kulissen sehen, um vorab einmal zu analysieren, woran es tatsächlich liegt, dass wir täglich Angst haben, morgen auf der Straße zu schlafen. Mag ja sein, dass man hier dann einige Dinge entdeckt, die lösbar sind.


Also Vorhang auf!


Hier noch ein paar (Blitz)Gedanken:


Mindestsicherung, nein Danke!

Arbeitsplatzsicherung, ja Bitte!


Ein gesunder Mensch ohne Geld ist halb krank.

(Johann Wolfgang von Goethe)


Artikel 23 + 25 / Menschenrecht

Wien, Sonntag, 22. Mai 2011 um 19:42

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