Teil 49 - Endlich Urlaub!

Sa.26.08.2006

4.Frühstück. Heute beim Aufwachen einen Muskelkater in den Wadeln verspürt. Strahlend blauer Himmel. Leichter Wind. Habe grad nachgezählt, mit dem heutigen Tag, noch vier. Vielleicht ist heute ein gemächlicher Tag angesagt. Morgen gibt es einen Ausflug. Heute habe ich einen Faultag. Nach dem Frühstück kurz im Supermarkt. Dann beim Außenpool gelegen. Kaffee getrunken, gelesen. Eines ist mir hier mittlerweile klar geworden, Gäste treten nur paarweise oder mit Familie auf. Eine ungarische Familie, Großeltern, Eltern und Sohn. Keine Ahnung, ob das überall in den Urlaubsorten so ist, es ist ja das erste Mal seit 10 Jahren. Grundsätzlich finde ich es ja nicht schlimm, alleine hier zu sein. Jedoch Anschluss in welcher Form auch immer, aus oben angeführten Gründen, ist schwierig. Das Gefühl, welches mich phasenweise überkommt, ist das gleiche, wie Daheim auch. Sehnsucht nach meinem händchenhaltenden, mich umarmenden Menschen. Das ist ja nicht neu. Wie hat G. in der SMS geschrieben:“…schöner ist es nur, wenn man es teilen kann!“ Wie Recht er doch hat Nur will er mit mir teilen? Im Brief, den ich ihn auf Hotelpapier verfasst habe, bin ich kurz darauf eingegangen. Scherzhaft…“Du gräbst ja lieber in Rumänien herum!“ Für so manche Tatsachen, gibt es nicht wirklich eine nachvollziehbare Erklärung. Die Akzeptanz fällt manchmal nicht ganz leicht. So harmonisch wir miteinander umgehen, finde ich schon bemerkenswert.

Aber jeder Mensch verknüpft anders und lässt dadurch Bilder entstehen. Auch Gefühlswelten setzen sich aus unterschiedlichen Komponenten zusammen.

Wenn ich seine Worte lese, empfinde ich es als starke Zuneigung. Es fühlt sich so innig an. Es berührt mein Herz. Wahrscheinlich, auch bei den Unmengen an Liebesbekundungen von meiner Seite, landet es nicht genau dort, wie bei mir. Wie schon in der ganz intensiven Phase, wo ich ihn auch meine Liebe vermittelt habe, gab es trotz allem immer einen Funken, der mich hoffen lässt. Hoffnung ist vielleicht das falsche Wort. Ich bin noch nicht ganz davon überzeugt, dass er es nicht doch mehr tut, als er es zu gibt oder vielleicht weiß. Es sind Kleinigkeiten, die er tut, die mich dabei ins Wanken bringen. Die Gedanken an mich. Es vermittelt mir damit unheimlich viel.

Ein weiterer Abend hier in der Lounge. Es gibt tatsächlich jeden Abend Musik. Heute eine quirlige Sängerin mit kräftiger Stimme. Singt sich quer durch den musikalischen Garten. Auch Songs, die Männer interpretieren. Jetzt „Mambo No.5“. Au der Tanzfläche, wie üblich, nur Mädels. Zuvor dachte ich mir, wie gerne ich doch jetzt mit der Interpretin tauschen würde. Einmal wieder im Mittelpunkt stehen. Geltungsdrang um geliebt zu werden? Vielleicht eher die Freude, den anderen Menschen Spaß zu bereiten, zu unterhalten. Es gibt da ein Mädel auf der Tanzfläche, welches mir schon mit ihrer Mutter gemeinsam beim Frühstück aufgefallen ist. Schlank, besonders aufrechte Haltung. Beim Tanzen unermüdlich und gelenkig. Ein Genuss ihr zu zusehen. Was man von dem Rest der Leute hier nicht wirklich behaupten kann. Nicht, das es mich irgendwie stört. Es fällt mir halt auf. Aber es ist ja in Wien nicht viel anders. Der Geschmack der Leute ist einfach schlecht. Werde ich immer mehr zu einer schrulligen Person, die sich immer mehr an solchen Dingen stößt? Eigentlich ist es mir egal. Jeder soll sein, wie er ist. Ich bin vielleicht doch anders, oder scheint das nur so? Nein, ich denke es ist so. Denke, sonst würde ich hier nicht sitzen und mir diese Gedanken machen. Auch viele andere Gepflogenheiten laufen bei mir anders ab. Meine fast permanente Geilheit. Ob das anders wird, falls ich doch noch in meinem Leben „ihn“ treffe? Ich denke kaum, er muss ebenfalls drauf stehen, unter anderem. Sonst…mich lieben. Einfach, oder doch nicht? Was weiß ich? Sind eh´ immer dieselben Gedanken. Sind kaum ab zuschalten. Man sagt ja immer, „es“ passiert dann, wenn man am wenigsten damit rechnet. Na dann! Manchmal kämpfe ich schon damit, diese quälende Sehnsucht aus zu knipsen. Es überkommt mich plötzlich. Tränen stehen in den Augen. Wie sehr passen nach wie vor, einige der Songs von OBK. Habe mir sogar die 3er CD von dem Livemitschnitt Hohe Warte mitgenommen, auf die Insel. Im Koffer, wie bei der Abreise schon vermutet, zu viel. Teilweise auch nicht ganz, was ich hier gebrauchen kann. Was ziemlich sicher unbenutzt bleiben wird, sind die Kondome. Seitdem es mit G. wieder so intensiv, gefühlsmäßig ist, gab es keine ONS. Gefragt habe ich mich da schon manchmal, ob das im Zusammenhang steht. Kann, aber muss nicht sein, denke ich mal. Vielleicht sollte ich darüber mit ihm doch wieder mal intensiver reden. Nicht seine Gefühle betreffend. Eher offensichtlich die Tatsache, dass er sich doch ein wenig distanzieren muss. Keine Ahnung, ob es dann anders ist. Oder liegt es doch an mir und meiner Fehlinterpretation seiner Taten, Aktionen, Worten?

Wenn ich auf die Tanzfläche sehe: Kinderdisco. Fein für all diese heranwachsenden Menschen. Applaus für den Ketchup-Song, welchen die Mädels mit Bravour ab getanzt haben, und die Versuche der Männer kläglich gescheitert sind. Wäre ich heute, falls morgen nicht der Ausflug wäre, nach Funchal, flanieren gefahren? Sind ja noch Montag und Dienstag da. Mal sehen. Zumindest einen Abend direkt am Meer möchte ich erleben. Jetzt werde ich mich dann auf den Weg in mein Zimmer 1303 machen. Um 09:45 Uhr Treffpunkt vor dem Eingang. Laut Aushang geht es in den Westen dieser Vulkaninsel. Wird sicherlich fein. Auf die Autofahrt freue ich mich ohne hin, wegen der genialen Aussicht.

Also Fensterplatz ergattern!

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