Teil 24

23.04.1998
Es schaut momentan so aus, als hätte irgendwas den ersten Dominostein angestoßen, sodass alle Anderen ins Spiel kommen. Nummer 1, so wie das heute gelaufen ist, beginne ich am 11. Mai zu arbeiten. Wirklich wahr! Nummer 2, werde PC Kurs besuchen. Diese zwei Dinge geben mir schon unheimlich viel Power zum weitermachen. Gewisse Ziele, die ich mir vorgenommen habe zu erreichen. Seltsames, eigenartiges, mysteriöses ist mir heute Nachmittag im Auto passiert. Als ich auf dem Weg nach Strasshof war, sah ich auf der anderen Straßenseite beim Kreisverkehr einen weißen Opel Kadett älteren Baujahres. In diesem saß als Fahrer, meiner Meinung nach – R. Kann das sein? Habe ich schon Halluzinationen, Wunschvorstellungen? Das Auto ist Richtung Seyringerstraße eingebogen. Konnte leider keinen dritten Blick hinwerfen, der erste war zufällig, der zweite war…sage mal…fassungslos. Natürlich könnte ich nicht hundertprozentig beschwören, dass er es war. Allein die Tatsache, dass er ja keinen Führerschein besitzt (zumindest bis vergangenen Jahr) lässt mich daran zweifeln, aber wer weiß? Auf alle Fälle, war ich eine Zeitlang sehr verwirrt, und merkte, welche tiefen, innigen und starken Gefühle, da wieder hochkamen. Ja, ja das alte Lied. Es is hoit so. Heute war das erste Kurti Konzert in Ybbs – und ich nicht da! Aber Salzburg am 8.Mai ist so gut wie fix. H. besorgt Karten. Eine gute Kombi ihn wieder zu treffen und mit ihm über das Leben zu philosophieren. Heute habe ich den 25. Brief an ihn abgeschickt. Seit September 1997 besteht jetzt dieser schriftliche Kontakt. Habe einmal berechnet, dass das fast 2 Briefe pro Woche sind. Rekordverdächtig. In seinem letzten Schreiben, teilte er mit, dass er sich die Trost & Rat Matinee im TV angesehen hat. Am So. 12.04.1998 war ich live mit dabei. F.J. ist am Sa. Bei mir eingetroffen. Abends im Krah und Stamperl. Nach der 2stündigen Kurtologie war anschließend noch ein Osterbuffet mi den VIPs. Super, wie immer. Am Dienstag, dieser Woche war ich beim Z.R. meine Zähne reparieren. Dort traf ich einen Mann von der Nachbarstiege. Nach kurzem Gespräch, stellte sich heraus, dass er Polizist ist. Er hat einiges von meinem Trennungsdilemma mitbekommen. Am Abend war er dann bei mir zu Besuch. Erfuhr, dass seine Frau und er, R. schon x-mal bei uns herumschleichen sahen. Irgendwie ist das beruhigend zu wissen, es gibt da jemand, der sich mehr Gedanken, über gewisse Dinge macht, als nur neugierig zu sein. Das mit dem Auto, hat er auch gewusst. Hoffe, dass jetzt die absolut düstere Zeit sich so halbwegs lichtet. Zumindest was einige Dinge betrifft. Vorerst hat, glaube ich, die Langeweile ein Ende. Somit ist ja schon ein großes Minus weg.
So. 03.05.1009
Genau vor einem Jahr war das, was da mit R. gelaufen ist (was auch immer es war) so gut wie zu Ende. Ich glaube an diesem Abend im Jedermann ist alles was nur schief gehen kann, daneben gegangen. Obwohl, im Nachhinein betrachtet, hat sich schon Wochen vorher einiges ins Negative abgezeichnet. Er hat nicht mehr so genau gewusst, was er eigentlich bei mir macht. Und ich hatte so viele Tiefschläge hinter mir, dass ich wahrscheinlich gar nicht mehr die nötige Kraft hatte, an irgendwas Positives in meinem Leben zu glauben. Fassungslos bin ich vor einem Haufen zerbrochener Träume (die ich nicht einmal so richtig mitbekommen und erlebt, gefühlt habe) gestanden. Warum ich heute darüber noch nachdenke? Um durch diese Erlebnisse, einiges etwas besser zu begreifen. Worauf ich bis dato keine Antwort habe und wovor ich noch ratlos gegenüber stehe, ist die Tatsache, dass ich von R. seit Jänner nichts gehört habe. Soll ich, wie bei mir so üblich, Gedanken machen? Ich denke schon. Weil, warum? Meine Gefühle zu ihm sind momentan sicher gefestigter und intensiver (geht das überhaupt?) als zu der Zeit, wo er noch anwesend war. Vielleicht habe ich mein Defizit an Erfahrung; und die Bedeutung, was eine wahre Liebe zu einem Mann wirklich ist, ist mir erst heute klar geworden. Werde so eine Chance auf Glück wieder bekommen? Etwas, dass natürlich auch noch dazu kommt, warum ich mich frage, was er so tut, ist, dass er doch so intensiv auf weiteren Kontakt mit mir bestanden hat. Eigentlich brauche ich ja nur das Telefon zur Hand nehmen…aber ich bin zu feig. Wahrscheinlich habe ich Angst vor den Gefühlen, die dann in mir hochkommen. Ob es nun gute oder schlechte wären. Vielleicht ist jetzt ganz einfach die Zeit dafür noch nicht reif. Ich hoffe nur, dass es ihm gut geht. Das er sich seine Träume verwirklichen kann, und er nicht an Chancen vorbeirennt. Weil, so fest, wie er immer behauptet hat, sitzt er auch nicht im Sattel. Oder er ist einer, derjenigen, die lieber öfter runterfallen, um dann umso stärker zu sein – für die Dinge, die er erreichen will. So wie ich, ein Labyrinth, falschen Weg eingeschlagen – eine Wand – angerannt – den nächsten Weg suchen. Umfallen, Aufstehen. Das kostet viel Kraft. Aber ich gehöre halt nicht zu den Menschen, die vorher den Plan studieren, um dann problemlos zum Ziel zu kommen. So will ich nicht leben, und außerdem kommt es sowieso erstens anders als man zweitens denkt. So wie am So., 26.04.1998 bei T.T., wo zur Geburtstagsfeier meiner Oma, mein Vater aufgetaucht ist. Geredet in dem Sinn, haben wir eigentlich nicht. Es gibt einfach zwischen uns nicht viel zu sagen. Er hat einige negative Meldungen über R. losgelassen. Aber im Grunde genommen, ist fast alles, was von diversen Familienangehörigen kommt, für mich ziemlich belanglos. Wie schon so oft von mir festgestellt, versuche meine eigenen Wege zu gehen. Dabei sind mir Andere nicht ganz egal, aber sicher nicht wesentlich an meinen Aktionen beteiligt. Als ich vergangene Woche vor der Entscheidung stand, zwischen Kurs und einen Job zu wählen, war es zwar nicht ganz easy. Ein Tag in einer EDV-Firma mit eine ziemlich einseitigen Beschäftigung, hat mir die Wahl leichter gemacht. Den Kurs musste ich zwar stornieren (weil AMS), aber den Job, den ich am 11.05.1998 angehe, der hat einiges zu bieten. Viel Arbeit, Chaos, und was mir wichtig ist – selbständiges Werken.

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