Teil 23
So.22.03.1998 (fast Mo.23.03., weil bereits 23:45Uhr)
Wie sollte es um diese Zeit anders sein. Musik im Player, Kerzenlicht und herumirrende Gedanken im Schädel. Abgesehen davon, was das Feelingsmäßige betrifft, ist speziell textmäßig eine Nummer von Soraya der Wahnsinn. „One nights like this“ Nach meiner Übersetzung nach, versucht sie (und es gelingt ihr voll) endlose Nächte zu beschreiben. Dunkle Abende, wo man (Frau) an jemanden denkt, den man sehr vermisst. Gedanken an schöne Stunden, Berührungen und die Sehnsucht danach. Es kann sein, das dieser Mensch, nicht mehr da ist, es kann aber auch sein, dass er gestorben ist. Egal, beides ist im Grunde genommen, derselbe Schmerz. Obwohl man weiß, wenn ein Mensch tot ist, ihn wahrscheinlich nie wieder in den Arm nehmen kann, will man es aber trotzdem nicht ganz akzeptieren, und tröstet sich mit den Gedanken, ihn irgendwo wieder zu treffen. Und wenn man einen Menschen, den man unsterblich liebt, nicht mehr bei sich haben kann, ist die Trauer und Sehnsucht genauso. Der Kopf weiß, dass es sinnlos ist, noch länger dran zu kiefeln, aber das Herz hört nicht drauf. Die berühmte Zeit, die alle Wunden heilt, nützen bei manchen Dingen absolut nichts. Zumindest ist es bei mir eher umgekehrt. Umso länger ich R. nicht sehe, desto mehr und intensiver scheint in mir die Liebe zu wachsen. Dies unbeschreibliche Sehnsucht ihm nahe zu sein. Ganz einfach seine Gegenwart zu genießen. Müssten die 86 Tage, wo ich ihn schon nicht gesehen habe und die Tatsache, dass das letzte Treffen (26.12.1997) von mir injiziert wurde, nicht schön langsam reichen? Nein, das Ganze ist keine Frage der Zeit, Gefühle sind für die Ewigkeit gemacht. Und bei meiner innerlichen Überzeugung und der feste Glauben an meine Gefühle, ist das sowieso nicht logisch abzustellen. Gestern habe ich 23 Bewerbungsschreiben verfasst, und bin noch am Abend zum Westbahnhof gefahren um sie aufzugeben. Alle an Schallplatten-Firmen. Vormittag habe ich mir wieder einen Bilderrahmen für das Kurti-Plakat gekauft. Leider ist das Glas wieder zerbrochen. Jetzt kaufe ich mir aber keinen mehr. Ist mir ganz einfach schon zu kostspielig. Hoffe ich kann das Ganze bald aufhängen. M. hat eine Bohrmaschine, von A. (ihr neuer Lover), die sie mir borgt.
Do.26.03.1998 (00:15Uhr)
Ist das jetzt endgültig die Antwort auf tausend Fragen? Gestern durfte ich meinen 2 x 18ten Geburtstag erleben. R. hat sich nicht gemeldet. Erübrigt sich somit jede Frage nach seinen Gedanken an mich, oder…
Immer dieses ewige Ping-Pong Spiel in meinem Kopf. Es könnte ja sein, dass…usw. Sollte nicht schon längst ein dicker Strick darunter gemacht sein? Warum stelle ich noch immer diese und jene Möglichkeit in den Rau, wenn z.B. ein jede® andere alles schon vor ewigen Zeiten abgeschlossen hätte? Bin ich so eine unentschlossene und inkompetente Frau? Eine Frau, die glaubt genau zu wissen, was sie will, aber im Grunde genommen auch wieder nicht, und nach hinten hunderte von Notausgängen freimacht? Andererseits wenn ich mir das so überlege, wer sonst Aller nicht angerufen hat, ist es äußerst betrüblich. F. hat schon um 00:00 Uhr angerufen, aber das war zu erwarten. Frau B. hat Vormittag mit mir geplauscht. Und mit M. + Kinder + A. war ich am Abend, auf meinen Wunsch (durfte mir aussuchen, was wir machen) Billard spielen. Das macht Spaß. Ja, das war es dann auch schon. Diese Kälte (nicht nur meteorologisch betrachtet) die momentan um mich herrscht ist erschreckend. Eigentlich bin ich davon überzeugt, dass es nicht an mir liegt. Heute hatte ich mit dem Verkäufer von der Plattenabteilung im Interspar, Hr.F.S., ein vielversprechendes Gespräch bezüglich eines Jobs. Durch Zufall kamen wir drauf, dass eine der Firmen, die ich anfangs der Woche mit Bewerbungsschreiben bombardiert habe, in seinem Arbeitsbereich liegt. Vielleicht gibt es arbeitsmäßig jetzt eine kleine (vielleicht größere) Chance für mich. Es wäre ja höchste Zeit, dass da was weiter geht. I shall see! Hope the Best. Obwohl ich solche Schieber-Geschichten überhaupt nicht mag; doch er hat alles von sich aus getan, somit brauche ich mir nicht als Bittsteller vorkommen. Ja, das Beste hätte ich fast vergessen, habe von M. einen neuen Bilderrahmen für meine OBK-Kleinode bekommen. Hoffe, der bleibt jetzt ganz. Weil, es sogar ein wirklicher Rahmen (rot) ist. Wäre also absolut schade drum. Ist jetzt außerdem schon der Dritte, glaube das reicht. Jetzt ist es gleich 1 Uhr. Obwohl, ich heute nicht soviel gemacht habe, bin ich doch recht erschöpft. Mit drei halbwüchsigen Kindern Billard zu spielen, zehrt auch an den Nerven. Manchmal bin ich echt froh, abends bei Kerzenlicht und entspannender Musik alleine dazu sitzen, und ganz einfach die Ruhe zu genießen. Natürlich werde ich mir diese Momente noch sehr lange mit R. wünschen…Aber es wird schon einen Sinn haben, warum es jetzt halt nicht so ist. Hoffe nur, dass es ihn gut geht, und nicht noch mehr Haare ergraut sind. Ich für meinen Teil, weiß nur, dass er für immer wer ganz Besonderer sein wird. Fest in meinem Herz verankert. Die Sehnsucht wird sich wahrscheinlich zur Ruhe legen, zwar hin und wieder aufwachen und einen lauten Schrei von sich geben, die Liebe bleibt; ich denke sie wird verblasen wie Papier, aber immer da sein.
Mi.01.04.1998
00:15 Uhr Bin seit Donnerstagabend ziemlich marode gewesen. 39° C Fieber, Husten und ziemlich erschöpft. Die meiste Zeit habe ich geschlafen. Am Sonntag, Notarzt angerufen. T.T. kommt vorbei. M. ruft öfters an, ob ich was brauche. Seit gestern kein Fieber mehr. Heute war ich mit S., Rollerskates kaufen. Mariahilferstrasse beim Westbahnhof. Ist schon sein Geburtstagsgeschenk. Beim Spar die Stange angefahren. Stoßstange vorne im Arsch. Vorher noch Autowaschen. Abends kurz bei M. drüben. Habe heute endlich Kurti den passenden Rahmen verpasst. Schaut edel aus. Höre mir wieder mal Soraya zum Träumen an. Irgendwie lässt es mir noch immer keine Ruhe, warum my Love nicht zum Geburtstag, angerufen hat. Es ist ganz einfach (denke ich mal) nicht sein Stil. Es gäbe viele Gründe – doch die meisten sind meiner Meinung, auszuschließen. Was mich am meisten beunruhigt, ist der Gedanke, dass es ihn nicht gut geht; wer weiß, vielleicht ist er wieder krank. Oder er reist wieder einmal, so wie vergangenes Jahr, in der Welt herum. Warum ich mir schon wieder so viele Gedanken mache? Ganz einfach, weil mir irrsinnig viel an ihm liegt, und er was ganz was Besonderes ist und bleiben wird. Auch, wenn es so sein sollte, und er absichtlich nicht angerufen hat. Nun durchflutet die Mystik des 9er Songs von Soraya „Nach Nächten wie diesen“ das Zimmer. Dieses Lied, wo all die Sehnsucht, Trauer, Wünsche und der Kummer zum Ausdruck kommt, den man hat, wen man (Frau) sich einsam und verlassen (ungerechtet?) vorkommt. Bin ich schon verrückt? Autos stehen vorm Balkon. Post verschwindet. Anrufe, fas, oder besser gesagt überhaupt keine. Ich glaube, es wird echt wieder gut sein, wenn ich wieder arbeiten gehe, um etwas auf andere Gedanken zu kommen. Und wieder mehr unter Menschen bin.
Mo.06.04.1998
Entweder bin ich noch nicht ganz gesund, oder meine innerliche Antriebslosigkeit und Leere hat andere Ursachen. Es ist so verdammt ruhig um mich. Und eigentlich will ich momentan auch keinen größeren Trubel. Heute ist ein Brief vom H. gekommen. Nachträgliche Geburtstagswünsche und diverse Fragen, warum keine Post von mir kommt. Keine Vorwürfe, nur sorgenvolle Gedanken. Finde ich nett von ihm, außerdem tut es mir gut, in der jetzigen Stimmung, doch noch nicht ganz vergessen zu sein. M. ruft auch regelmäßig an, und wir sehen uns auf einen Kaffee. Aber die hat ihren Kopf wo anders. Ihr jetziger Freund ist bei ihr eingezogen. Und wiegesagt, momentan verbringe ich die Zeit lieber alleine. Obwohl es umgekehrt vielleicht besser wäre. Aber die Lust fehlt mir ganz einfach dazu. Vielleicht wird es wieder besser, wenn der Kurti wieder on Tour ist. Bekannte Leute zu treffen, und vielleicht mehr Menschen kennen zu lernen, die man öfters treffen kann. Was ist eigentlich mit den anderen los? H.? T.? R.? H.? S.? Von denen hätte ich mir schon wenigsten hin und wieder einen Anruf erwartet. Ist das zu viel? Ich kann mich einfach mit der Tatsache, dass niemand mehr Kontakt hält, abfinden. Woran liegt das? Habe ich mit meinen negativen Nachrichten alle immer nur genervt? Habe ich zu wenig zur Erhaltung der Freundschaften getan? Was steckt dahinter? Oder bilde ich mir das schonwieder einmal nur alles ein? Es ist doch aber Tatsache, dass sich ja wirklich niemand meldet. Samstag war ich bei Mama am Friedhof. S. war das ganze Wochenende bei Oma. Heute habe ich einen Teil von dem alten Gewand im Keller zur Caritas gebracht. Am Abend haben S. und ich begonnen, das Kinderzimmer vor zubereiten, für die Renovierung in den nächsten Tagen. S. kauft von dem Geld, dass er zum Geburtstag bekommen hat, einen Teppich und Farbe. Finde ich eine gute Idee. Ausgemistet hat er ja schon genug in seinem Zimmer. Das WC gehört auch schon verfliest, aber monetär momentan nicht drinnen, wie so manches. Hoffe, wirklich, bald einen Job zu haben, das zehrt am Geldsackl und an meinen schwachen Nerven.
Wie sollte es um diese Zeit anders sein. Musik im Player, Kerzenlicht und herumirrende Gedanken im Schädel. Abgesehen davon, was das Feelingsmäßige betrifft, ist speziell textmäßig eine Nummer von Soraya der Wahnsinn. „One nights like this“ Nach meiner Übersetzung nach, versucht sie (und es gelingt ihr voll) endlose Nächte zu beschreiben. Dunkle Abende, wo man (Frau) an jemanden denkt, den man sehr vermisst. Gedanken an schöne Stunden, Berührungen und die Sehnsucht danach. Es kann sein, das dieser Mensch, nicht mehr da ist, es kann aber auch sein, dass er gestorben ist. Egal, beides ist im Grunde genommen, derselbe Schmerz. Obwohl man weiß, wenn ein Mensch tot ist, ihn wahrscheinlich nie wieder in den Arm nehmen kann, will man es aber trotzdem nicht ganz akzeptieren, und tröstet sich mit den Gedanken, ihn irgendwo wieder zu treffen. Und wenn man einen Menschen, den man unsterblich liebt, nicht mehr bei sich haben kann, ist die Trauer und Sehnsucht genauso. Der Kopf weiß, dass es sinnlos ist, noch länger dran zu kiefeln, aber das Herz hört nicht drauf. Die berühmte Zeit, die alle Wunden heilt, nützen bei manchen Dingen absolut nichts. Zumindest ist es bei mir eher umgekehrt. Umso länger ich R. nicht sehe, desto mehr und intensiver scheint in mir die Liebe zu wachsen. Dies unbeschreibliche Sehnsucht ihm nahe zu sein. Ganz einfach seine Gegenwart zu genießen. Müssten die 86 Tage, wo ich ihn schon nicht gesehen habe und die Tatsache, dass das letzte Treffen (26.12.1997) von mir injiziert wurde, nicht schön langsam reichen? Nein, das Ganze ist keine Frage der Zeit, Gefühle sind für die Ewigkeit gemacht. Und bei meiner innerlichen Überzeugung und der feste Glauben an meine Gefühle, ist das sowieso nicht logisch abzustellen. Gestern habe ich 23 Bewerbungsschreiben verfasst, und bin noch am Abend zum Westbahnhof gefahren um sie aufzugeben. Alle an Schallplatten-Firmen. Vormittag habe ich mir wieder einen Bilderrahmen für das Kurti-Plakat gekauft. Leider ist das Glas wieder zerbrochen. Jetzt kaufe ich mir aber keinen mehr. Ist mir ganz einfach schon zu kostspielig. Hoffe ich kann das Ganze bald aufhängen. M. hat eine Bohrmaschine, von A. (ihr neuer Lover), die sie mir borgt.
Do.26.03.1998 (00:15Uhr)
Ist das jetzt endgültig die Antwort auf tausend Fragen? Gestern durfte ich meinen 2 x 18ten Geburtstag erleben. R. hat sich nicht gemeldet. Erübrigt sich somit jede Frage nach seinen Gedanken an mich, oder…
Immer dieses ewige Ping-Pong Spiel in meinem Kopf. Es könnte ja sein, dass…usw. Sollte nicht schon längst ein dicker Strick darunter gemacht sein? Warum stelle ich noch immer diese und jene Möglichkeit in den Rau, wenn z.B. ein jede® andere alles schon vor ewigen Zeiten abgeschlossen hätte? Bin ich so eine unentschlossene und inkompetente Frau? Eine Frau, die glaubt genau zu wissen, was sie will, aber im Grunde genommen auch wieder nicht, und nach hinten hunderte von Notausgängen freimacht? Andererseits wenn ich mir das so überlege, wer sonst Aller nicht angerufen hat, ist es äußerst betrüblich. F. hat schon um 00:00 Uhr angerufen, aber das war zu erwarten. Frau B. hat Vormittag mit mir geplauscht. Und mit M. + Kinder + A. war ich am Abend, auf meinen Wunsch (durfte mir aussuchen, was wir machen) Billard spielen. Das macht Spaß. Ja, das war es dann auch schon. Diese Kälte (nicht nur meteorologisch betrachtet) die momentan um mich herrscht ist erschreckend. Eigentlich bin ich davon überzeugt, dass es nicht an mir liegt. Heute hatte ich mit dem Verkäufer von der Plattenabteilung im Interspar, Hr.F.S., ein vielversprechendes Gespräch bezüglich eines Jobs. Durch Zufall kamen wir drauf, dass eine der Firmen, die ich anfangs der Woche mit Bewerbungsschreiben bombardiert habe, in seinem Arbeitsbereich liegt. Vielleicht gibt es arbeitsmäßig jetzt eine kleine (vielleicht größere) Chance für mich. Es wäre ja höchste Zeit, dass da was weiter geht. I shall see! Hope the Best. Obwohl ich solche Schieber-Geschichten überhaupt nicht mag; doch er hat alles von sich aus getan, somit brauche ich mir nicht als Bittsteller vorkommen. Ja, das Beste hätte ich fast vergessen, habe von M. einen neuen Bilderrahmen für meine OBK-Kleinode bekommen. Hoffe, der bleibt jetzt ganz. Weil, es sogar ein wirklicher Rahmen (rot) ist. Wäre also absolut schade drum. Ist jetzt außerdem schon der Dritte, glaube das reicht. Jetzt ist es gleich 1 Uhr. Obwohl, ich heute nicht soviel gemacht habe, bin ich doch recht erschöpft. Mit drei halbwüchsigen Kindern Billard zu spielen, zehrt auch an den Nerven. Manchmal bin ich echt froh, abends bei Kerzenlicht und entspannender Musik alleine dazu sitzen, und ganz einfach die Ruhe zu genießen. Natürlich werde ich mir diese Momente noch sehr lange mit R. wünschen…Aber es wird schon einen Sinn haben, warum es jetzt halt nicht so ist. Hoffe nur, dass es ihn gut geht, und nicht noch mehr Haare ergraut sind. Ich für meinen Teil, weiß nur, dass er für immer wer ganz Besonderer sein wird. Fest in meinem Herz verankert. Die Sehnsucht wird sich wahrscheinlich zur Ruhe legen, zwar hin und wieder aufwachen und einen lauten Schrei von sich geben, die Liebe bleibt; ich denke sie wird verblasen wie Papier, aber immer da sein.
Mi.01.04.1998
00:15 Uhr Bin seit Donnerstagabend ziemlich marode gewesen. 39° C Fieber, Husten und ziemlich erschöpft. Die meiste Zeit habe ich geschlafen. Am Sonntag, Notarzt angerufen. T.T. kommt vorbei. M. ruft öfters an, ob ich was brauche. Seit gestern kein Fieber mehr. Heute war ich mit S., Rollerskates kaufen. Mariahilferstrasse beim Westbahnhof. Ist schon sein Geburtstagsgeschenk. Beim Spar die Stange angefahren. Stoßstange vorne im Arsch. Vorher noch Autowaschen. Abends kurz bei M. drüben. Habe heute endlich Kurti den passenden Rahmen verpasst. Schaut edel aus. Höre mir wieder mal Soraya zum Träumen an. Irgendwie lässt es mir noch immer keine Ruhe, warum my Love nicht zum Geburtstag, angerufen hat. Es ist ganz einfach (denke ich mal) nicht sein Stil. Es gäbe viele Gründe – doch die meisten sind meiner Meinung, auszuschließen. Was mich am meisten beunruhigt, ist der Gedanke, dass es ihn nicht gut geht; wer weiß, vielleicht ist er wieder krank. Oder er reist wieder einmal, so wie vergangenes Jahr, in der Welt herum. Warum ich mir schon wieder so viele Gedanken mache? Ganz einfach, weil mir irrsinnig viel an ihm liegt, und er was ganz was Besonderes ist und bleiben wird. Auch, wenn es so sein sollte, und er absichtlich nicht angerufen hat. Nun durchflutet die Mystik des 9er Songs von Soraya „Nach Nächten wie diesen“ das Zimmer. Dieses Lied, wo all die Sehnsucht, Trauer, Wünsche und der Kummer zum Ausdruck kommt, den man hat, wen man (Frau) sich einsam und verlassen (ungerechtet?) vorkommt. Bin ich schon verrückt? Autos stehen vorm Balkon. Post verschwindet. Anrufe, fas, oder besser gesagt überhaupt keine. Ich glaube, es wird echt wieder gut sein, wenn ich wieder arbeiten gehe, um etwas auf andere Gedanken zu kommen. Und wieder mehr unter Menschen bin.
Mo.06.04.1998
Entweder bin ich noch nicht ganz gesund, oder meine innerliche Antriebslosigkeit und Leere hat andere Ursachen. Es ist so verdammt ruhig um mich. Und eigentlich will ich momentan auch keinen größeren Trubel. Heute ist ein Brief vom H. gekommen. Nachträgliche Geburtstagswünsche und diverse Fragen, warum keine Post von mir kommt. Keine Vorwürfe, nur sorgenvolle Gedanken. Finde ich nett von ihm, außerdem tut es mir gut, in der jetzigen Stimmung, doch noch nicht ganz vergessen zu sein. M. ruft auch regelmäßig an, und wir sehen uns auf einen Kaffee. Aber die hat ihren Kopf wo anders. Ihr jetziger Freund ist bei ihr eingezogen. Und wiegesagt, momentan verbringe ich die Zeit lieber alleine. Obwohl es umgekehrt vielleicht besser wäre. Aber die Lust fehlt mir ganz einfach dazu. Vielleicht wird es wieder besser, wenn der Kurti wieder on Tour ist. Bekannte Leute zu treffen, und vielleicht mehr Menschen kennen zu lernen, die man öfters treffen kann. Was ist eigentlich mit den anderen los? H.? T.? R.? H.? S.? Von denen hätte ich mir schon wenigsten hin und wieder einen Anruf erwartet. Ist das zu viel? Ich kann mich einfach mit der Tatsache, dass niemand mehr Kontakt hält, abfinden. Woran liegt das? Habe ich mit meinen negativen Nachrichten alle immer nur genervt? Habe ich zu wenig zur Erhaltung der Freundschaften getan? Was steckt dahinter? Oder bilde ich mir das schonwieder einmal nur alles ein? Es ist doch aber Tatsache, dass sich ja wirklich niemand meldet. Samstag war ich bei Mama am Friedhof. S. war das ganze Wochenende bei Oma. Heute habe ich einen Teil von dem alten Gewand im Keller zur Caritas gebracht. Am Abend haben S. und ich begonnen, das Kinderzimmer vor zubereiten, für die Renovierung in den nächsten Tagen. S. kauft von dem Geld, dass er zum Geburtstag bekommen hat, einen Teppich und Farbe. Finde ich eine gute Idee. Ausgemistet hat er ja schon genug in seinem Zimmer. Das WC gehört auch schon verfliest, aber monetär momentan nicht drinnen, wie so manches. Hoffe, wirklich, bald einen Job zu haben, das zehrt am Geldsackl und an meinen schwachen Nerven.
Bluesanne - 8. Nov, 20:06
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