Teil 19
(W)Irrwege des Herzens
02.01.1998 (01:30Uhr)
Das Heurige Jahr hat bereits mehr als 24 Stunden am Buckel. Der Jahreswechsel ging völlig anders vonstatten als ich eigentlich dachte. H. hat sich nicht gemeldet und ich habe auch des Öfteren versuch ihn zu erreichen. S. ist schon am 30.12. Nachmittag zu Oma gefahren und hat bis 01.01.1998 um 16 Uhr auch die Zeit dort verbracht. Am 30.12. habe ich eigentlich nur Wäsche gewaschen und Wohnung geputzt. Irgendwie habe ich gehofft, dass H. anruft. Blödsinn. Fängt das ganz Herz & Schmerz Dilemma wieder von vorne an? Nein, das brauche ich wirklich nicht. Außerdem, glaube ich tief im Innersten ist sowieso nur ein Platz für Einen – R. Vielleicht kommen wir in einem anderen Leben irgendwie zusammen. Doch für momentan habe ich das mal innerlich mit mir so gedealt, dass eben zwei zum gemeinsam gehen gehören. Darum werde ich sicherlich in Zukunft in diese Richtung nicht bewusst arbeiten um das Ganze noch zu ändern. Der Silvester hat mir wieder mal gezeigt, dass es viel einfacher funktioniert planlos und ohne große Erwartungen etwas zu tun. Um 20:30 Uhr bin ich ins Krah gegangen. Habe mir Eiernockerl und ein Budweiser einverleibt. Am Tisch schräg gegenüber saßen vier Jungs. Wobei der eine davon mit mir Kontakt aufgenommen hat. O., 26 Jahre aus München. Jahreswechsel in Wien. Auf der Suche nach dem Wiener Schmäh. Er ist ganz einfach hingerissen vom Dialekt und den Leuten. Dürfte aber durch den hohen Alkoholgenuss den er schon intus hat, etwas verstärkt worden sein. Erinnert mich irgendwie an meinen Aufenthalt in Innsbruck. Auf alle Fälle, verbringe ich den Jahreswechsel dann mit O., B. und T. in der First Floor Bar. Versnobt, Publikum zum Einschlafen. Versuche etwas Stimmung zu machen. Bestelle mir einen Tequila Sunrise. Das war dann auch schon das letzte alkoholische Getränk für diese Nacht. Wollte die Jungs zu einer Privatparty zu mir einladen. Es wird jedoch dann eine ziemlich zärtliche Zweipersonengesellschaft mit O. Hatte ihn einmal kurz gefragt, ob er gerne Briefe schreibt. Dachte mir eigentlich, dass ich von ihm eine Adresse bekomme. So um 5 Uhr bin ich in den absoluten Tiefschlaf verfallen, weil, warum? Merkte absolut nicht, dass er weg gegangen ist und hat mir seine Anschrift hinterlassen. Habe schon einen Brief verfasst. H. hat eine Nachricht mit Neujahrswünschen auf dem AB hinterlassen. Klingt ziemlich freundschaftlich und neutral. Mit der Ankündigung von postalischen und Dank für meinen netten Brief, schaut es so aus, als dürfte der Aufenthalt meiner Person in Innsbruck bei ihm nicht so einen Herz-Abdruck hinterlasse haben. Man (Frau) warte mal zukünftige Kontakte ab. Aber eine Antwort möchte ich schon. Und wenn es nur mit meiner Nikotinsucht zu tun hat, ist es schon o.k. Heute (1.1.1997) war M. + Kids bei mir. Fabrizierten in der Küchen einen Thunfischauflauf. Konnte aber bei den Kindern keine Begeisterung hervorrufen. Wir haben dann bei einem Cappuccino beschlossen, am Samstag meine Küche zu renovieren. Hat sie dringend nötig. Gründlichst putzen und ausmisten. Bisschen ausmalen und so. Therapie für uns und die Wohnung. Eine gewisse Revitalisierung intern und extern. Zur Vorwarnung zukünftiger Herzensangelegenheiten – mach was Neues, Anderes, Konträres. Sogenannte Beschäftigungstherapie. Gibt ja noch einen ganzen Haufen zu erledigen. Führerschein, Job, moneymäßig usw. Step by step. Und natürlich S. schulische und diverse Probleme zu verbessern. Etwas besser in den Griff kriegen, das Ganze. Auch wenn meine Seele mehr zu sagen hat, muss ich bisserl mehr auf dem Teppich bleiben.
Sa.17.01.1998
Fast 17 Uhr. Draußen ist es natürlich schon wieder dunkel. Eigentlich ist es in den letzten Wochen eigentlich egal, welche Tageszeit gerade ist, keine Spur von Sonne. Wie schaut´s bei mir aus? Nicht ganz so düster. Aber irgendwie geht nicht viel weiter. Gestern hatte ich nach langen wieder eine Motorradfahrstunde. War ziemlich nervös. Im Gegensatz zur PKW-Fahrstunde. Ging besser. Donnerstag habe ich my big Love in der Firma angerufen. Nettes Gespräch . Natürlich noch immer mit dem Herzklopfen und Kribbeln im Bauch; wird das einmal vorbei sein? Wünsche es mir eigentlich nicht. Es ist ein total gutes Gefühl, für einen anderen Menschen so zu empfinden. Habe in letzter Zeit relativ viele Bewerbungsschreiben abgeschickt. Die Resonanz ist ganz gut. Was mich in letzter Zeit, wieder einmal beschäftigt, ist eigentlich das Übliche. Kommunikation. Anrufe und Briefe, sehr spärlich. Sogar F., der mich im letzten vergangenen halben Jahr, regelrecht bombardiert hat, lässt von sich nichts hören. Der deutsche Boy dürfte mir eine falsche Adresse untergejubelt haben, weil mein abgeschickter Brief, kam wieder retour. H. wird von meinen beiden letzten Briefen leicht flach liegen-vor lauter shocking. Vergangenes Wochenende traf ich nach langen, wieder mal H. Freitag, plaudern und auf ein paar Getränke im Trendhotel beim DZ. War eigentlich recht unterhaltsam, bis zu dem Zeitpunkt, wo ich merkte, dass er mehr will. Das wäre ja im Grunde genommen für mich nicht das größte Problem gewesen. Es ist mehr, wie er mit meiner offenen, ehrlichen Art umgeht. Das mit M. war angeblich ein Vorwand, an mich ran zukommen. So oder so, eine miese Art. Samstag, waren wir dann mit einigen Leuten aus dem Bier+Bier Billard spielen. Kam mir aber nach kürzester Zeit recht deplatziert vor. Woran es ganz genau gelegen hat, weiß ich nicht genau. Die eingeschworene Clique, ich neu? Egal, keine guten Feelings. H. ist außerdem immer fordernder geworden. Soll mehr lachen usw.…Als ich dann gehen wollte, war er sauer. Ungut. Ich lasse mich nicht lenken. Auch wenn mich das wieder einen Bekannten gekostet hat, das ist es mir, besser gesagt, das bin ich mir schuldig und oder Wert. Werde sicher bei gewissen Dingen, die für mich gute Freunde ausmachen, keine großen Abstriche machen. Erwarte mir, das Wichtigste, Ehrlichkeit. Das wurde in diesem Fall, ziemlich missbraucht. Von Lügen habe ich genug. Und ich lebe ein ziemlich – nein ich denke – ein sehr ehrliches Leben. Und das möchte ich auch nicht ändern. Der gerade Weg ist für mich am Wichtigsten. Es wird einem nicht leicht gemacht, aber gekämpft, habe ich ja bisher schon immer. Herausforderung macht stark und animiert zum weiterleben. Bin auch gespannt, ob eine Reaktion von meinem Vater kommt. Glaube, schon mindestens 2 Jahre nicht direkt Kontakt gehabt zu haben Warum? I don´t know. Auch der kärgliche Rest der Familie hält nicht sehr viel von Kommunikation. Eigentlich bin immer ich diejenige, die den ersten Schritt macht. Es ist immer wieder erstaunlich wie fremd einem langjährig bekannte Leute eigentlich sind (oder werden?) Auf der anderen Seite ein Mensch, mit dem man nur ein kurzes Stück im Leben gemeinsam gegangen ist. Und dieser ist jener, wo ich ganz genau weiß und vor allem fühle, der Mittelpunkt in meinem Dasein zu sein. Es ist kein unerfüllter Traum. Es ist die Gewissheit, einen Menschen zu kennen, der absolut, für mich da ist. Auch wenn er physisch nicht da ist. Vielleicht gibt es mal ein kitschiges Happy End. I wüs garned wissen! Ich weiß, dass es R. gibt. Er für sich. Er für mich. Ich für ihn. Ich für mich.
02.01.1998 (01:30Uhr)
Das Heurige Jahr hat bereits mehr als 24 Stunden am Buckel. Der Jahreswechsel ging völlig anders vonstatten als ich eigentlich dachte. H. hat sich nicht gemeldet und ich habe auch des Öfteren versuch ihn zu erreichen. S. ist schon am 30.12. Nachmittag zu Oma gefahren und hat bis 01.01.1998 um 16 Uhr auch die Zeit dort verbracht. Am 30.12. habe ich eigentlich nur Wäsche gewaschen und Wohnung geputzt. Irgendwie habe ich gehofft, dass H. anruft. Blödsinn. Fängt das ganz Herz & Schmerz Dilemma wieder von vorne an? Nein, das brauche ich wirklich nicht. Außerdem, glaube ich tief im Innersten ist sowieso nur ein Platz für Einen – R. Vielleicht kommen wir in einem anderen Leben irgendwie zusammen. Doch für momentan habe ich das mal innerlich mit mir so gedealt, dass eben zwei zum gemeinsam gehen gehören. Darum werde ich sicherlich in Zukunft in diese Richtung nicht bewusst arbeiten um das Ganze noch zu ändern. Der Silvester hat mir wieder mal gezeigt, dass es viel einfacher funktioniert planlos und ohne große Erwartungen etwas zu tun. Um 20:30 Uhr bin ich ins Krah gegangen. Habe mir Eiernockerl und ein Budweiser einverleibt. Am Tisch schräg gegenüber saßen vier Jungs. Wobei der eine davon mit mir Kontakt aufgenommen hat. O., 26 Jahre aus München. Jahreswechsel in Wien. Auf der Suche nach dem Wiener Schmäh. Er ist ganz einfach hingerissen vom Dialekt und den Leuten. Dürfte aber durch den hohen Alkoholgenuss den er schon intus hat, etwas verstärkt worden sein. Erinnert mich irgendwie an meinen Aufenthalt in Innsbruck. Auf alle Fälle, verbringe ich den Jahreswechsel dann mit O., B. und T. in der First Floor Bar. Versnobt, Publikum zum Einschlafen. Versuche etwas Stimmung zu machen. Bestelle mir einen Tequila Sunrise. Das war dann auch schon das letzte alkoholische Getränk für diese Nacht. Wollte die Jungs zu einer Privatparty zu mir einladen. Es wird jedoch dann eine ziemlich zärtliche Zweipersonengesellschaft mit O. Hatte ihn einmal kurz gefragt, ob er gerne Briefe schreibt. Dachte mir eigentlich, dass ich von ihm eine Adresse bekomme. So um 5 Uhr bin ich in den absoluten Tiefschlaf verfallen, weil, warum? Merkte absolut nicht, dass er weg gegangen ist und hat mir seine Anschrift hinterlassen. Habe schon einen Brief verfasst. H. hat eine Nachricht mit Neujahrswünschen auf dem AB hinterlassen. Klingt ziemlich freundschaftlich und neutral. Mit der Ankündigung von postalischen und Dank für meinen netten Brief, schaut es so aus, als dürfte der Aufenthalt meiner Person in Innsbruck bei ihm nicht so einen Herz-Abdruck hinterlasse haben. Man (Frau) warte mal zukünftige Kontakte ab. Aber eine Antwort möchte ich schon. Und wenn es nur mit meiner Nikotinsucht zu tun hat, ist es schon o.k. Heute (1.1.1997) war M. + Kids bei mir. Fabrizierten in der Küchen einen Thunfischauflauf. Konnte aber bei den Kindern keine Begeisterung hervorrufen. Wir haben dann bei einem Cappuccino beschlossen, am Samstag meine Küche zu renovieren. Hat sie dringend nötig. Gründlichst putzen und ausmisten. Bisschen ausmalen und so. Therapie für uns und die Wohnung. Eine gewisse Revitalisierung intern und extern. Zur Vorwarnung zukünftiger Herzensangelegenheiten – mach was Neues, Anderes, Konträres. Sogenannte Beschäftigungstherapie. Gibt ja noch einen ganzen Haufen zu erledigen. Führerschein, Job, moneymäßig usw. Step by step. Und natürlich S. schulische und diverse Probleme zu verbessern. Etwas besser in den Griff kriegen, das Ganze. Auch wenn meine Seele mehr zu sagen hat, muss ich bisserl mehr auf dem Teppich bleiben.
Sa.17.01.1998
Fast 17 Uhr. Draußen ist es natürlich schon wieder dunkel. Eigentlich ist es in den letzten Wochen eigentlich egal, welche Tageszeit gerade ist, keine Spur von Sonne. Wie schaut´s bei mir aus? Nicht ganz so düster. Aber irgendwie geht nicht viel weiter. Gestern hatte ich nach langen wieder eine Motorradfahrstunde. War ziemlich nervös. Im Gegensatz zur PKW-Fahrstunde. Ging besser. Donnerstag habe ich my big Love in der Firma angerufen. Nettes Gespräch . Natürlich noch immer mit dem Herzklopfen und Kribbeln im Bauch; wird das einmal vorbei sein? Wünsche es mir eigentlich nicht. Es ist ein total gutes Gefühl, für einen anderen Menschen so zu empfinden. Habe in letzter Zeit relativ viele Bewerbungsschreiben abgeschickt. Die Resonanz ist ganz gut. Was mich in letzter Zeit, wieder einmal beschäftigt, ist eigentlich das Übliche. Kommunikation. Anrufe und Briefe, sehr spärlich. Sogar F., der mich im letzten vergangenen halben Jahr, regelrecht bombardiert hat, lässt von sich nichts hören. Der deutsche Boy dürfte mir eine falsche Adresse untergejubelt haben, weil mein abgeschickter Brief, kam wieder retour. H. wird von meinen beiden letzten Briefen leicht flach liegen-vor lauter shocking. Vergangenes Wochenende traf ich nach langen, wieder mal H. Freitag, plaudern und auf ein paar Getränke im Trendhotel beim DZ. War eigentlich recht unterhaltsam, bis zu dem Zeitpunkt, wo ich merkte, dass er mehr will. Das wäre ja im Grunde genommen für mich nicht das größte Problem gewesen. Es ist mehr, wie er mit meiner offenen, ehrlichen Art umgeht. Das mit M. war angeblich ein Vorwand, an mich ran zukommen. So oder so, eine miese Art. Samstag, waren wir dann mit einigen Leuten aus dem Bier+Bier Billard spielen. Kam mir aber nach kürzester Zeit recht deplatziert vor. Woran es ganz genau gelegen hat, weiß ich nicht genau. Die eingeschworene Clique, ich neu? Egal, keine guten Feelings. H. ist außerdem immer fordernder geworden. Soll mehr lachen usw.…Als ich dann gehen wollte, war er sauer. Ungut. Ich lasse mich nicht lenken. Auch wenn mich das wieder einen Bekannten gekostet hat, das ist es mir, besser gesagt, das bin ich mir schuldig und oder Wert. Werde sicher bei gewissen Dingen, die für mich gute Freunde ausmachen, keine großen Abstriche machen. Erwarte mir, das Wichtigste, Ehrlichkeit. Das wurde in diesem Fall, ziemlich missbraucht. Von Lügen habe ich genug. Und ich lebe ein ziemlich – nein ich denke – ein sehr ehrliches Leben. Und das möchte ich auch nicht ändern. Der gerade Weg ist für mich am Wichtigsten. Es wird einem nicht leicht gemacht, aber gekämpft, habe ich ja bisher schon immer. Herausforderung macht stark und animiert zum weiterleben. Bin auch gespannt, ob eine Reaktion von meinem Vater kommt. Glaube, schon mindestens 2 Jahre nicht direkt Kontakt gehabt zu haben Warum? I don´t know. Auch der kärgliche Rest der Familie hält nicht sehr viel von Kommunikation. Eigentlich bin immer ich diejenige, die den ersten Schritt macht. Es ist immer wieder erstaunlich wie fremd einem langjährig bekannte Leute eigentlich sind (oder werden?) Auf der anderen Seite ein Mensch, mit dem man nur ein kurzes Stück im Leben gemeinsam gegangen ist. Und dieser ist jener, wo ich ganz genau weiß und vor allem fühle, der Mittelpunkt in meinem Dasein zu sein. Es ist kein unerfüllter Traum. Es ist die Gewissheit, einen Menschen zu kennen, der absolut, für mich da ist. Auch wenn er physisch nicht da ist. Vielleicht gibt es mal ein kitschiges Happy End. I wüs garned wissen! Ich weiß, dass es R. gibt. Er für sich. Er für mich. Ich für ihn. Ich für mich.
Bluesanne - 6. Nov, 00:12
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