Teil 13

Die Tort(o)ur beginnt ~ Walfahrt zum Ostbahnkurti!

Mo.16.06.1997
10:30 Uhr Vormittag. Bin zu Hause. Habe mir freigenommen. Die Heizungsablesung ist auch schon da gewesen. Heuer ist es wieder weniger. War um ca. 01:30 Uhr zu Hause. Habe ein Taxi genommen. Bin so egoistisch gewesen und habe R. noch angerufen. Nach ca. achtmal läuten hat er abgehoben. Und mit mir geredet. Er konnte dabei sogar humorvoll reagieren. Ich frage mich im Nachhinein wieder mal, warum tut er das. Ich sollte nicht schon wieder fragen, sondern einfach froh darüber sein. Er sagt wieder mal, dass ich schwer in Ordnung bin. Will ihn erklären, dass es mir lieber ist, öfters Kontakt zu haben, weil mir das meiner Meinung mehr helfen. Kann. Er meint halt, Abstand ist besser. Ich will es nicht glauben. Will es testen. Er sagt auch wieder, dass er es nicht wert ist, mir das alles an zutun. Wenn er alles was er gesagt und getan hat, ehrlich war, und das glaube ich, ist er es tausendmal wert. Diese Woche hat er besonders viel Stress in der Firma. Trotzdem hat er gesagt, dass er anruft. Ich will aber nicht, dass er sich schuldig fühlt. Und auch nicht irgendwas aus Mitleid zu mir tut. Das Zweite (Mitleid) habe ich ihm auch gesagt. Außerdem sagte er noch, dass es heute saublöd war, weil jedes Mal, wenn ich angerufen habe, jemand bei ihm war. Er entschuldigt sich bei mir, obwohl ich so lästig bin. Ich hoffe, er hat kein schlechtes Gewissen. Übrigends die Tinte verblasst nicht, ich habe nur eine rosa Patrone rein gegeben. Habe S. einen Zettel geschrieben, dass er nach der letzten Stunde nach Hause gehen kann. Vielleicht gehen wir dann endlich wegen dem Computer schauen. Habe übrigends R. die Spiele für die Sony Play Station durchgesagt. Habe R. auch gefragt, wie er das bei seiner Trennung gemacht hat. Er wollte es für sich ausmachen und alleine fertig werden. Sein war an seiner Seite und hat vieles mit ihm unternommen. Zur Ablenkung zum Vergessen. Wenn ich so überlege, habe ich dafür eigentlich niemand. Reden kann man sowieso mit niemand darüber. Weil ich es alleine akzeptieren muss. Woher bekomme ich soviel Energie, um das aus zuhalten? Ich glaube, eigentlich nur von der Zeit die vorbeigehen wird. Und irgendwie auch von R., weil warum, er ist ein wahrer Freund. Er hat auch wieder gesagt, dass ich nicht irgendwelche Fehler bei mir suchen soll. Soll mir sagen, dass alles richtig, war, dann geht es leichter. Ganz einfach zu dem stehen, was man tut und getan hat.
Mo. 16.06.1997, 23:30 Uhr. War Nachmittag mit S. beim Köck einen Computer bestellen. Er fährt dann nach Hause. Gehe noch zum Turbo-Schuh, zum Schlingermarkt, C& A, McDonalds. Habe schon den ganzen Nachmittag mit Tusche herum gemalt. Am Abend versuche ich den OBK mit Bleistift zu zeichnen. Es gelingt mir so gut, dass ich total stolz auf mich bin und mich wahnsinnig darüber freue. Der Ehrgeiz packt mich und ich zeichne S. von einem Foto ab. Es gelingt genauso gut. Freue mich. Rufe R. an, um ihn zu fragen, ob er diese Woche Zeit hat, mit uns zum Köck zu fahren den Computer ab zu holen. Er hat leider keine Zeit. M. hat Mittwoch Zeit. Vielleicht frage ich morgen die Frau K. R. hat heute Nacht gesagt, dass er anruft. Bis jetzt kein läuten. Wahrscheinlich ist er voll im Stress. Oder er mach das wieder um mich vor ihn zu bewahren. Abstand. Mann kann eh´ nichts mehr ändern. Aber ganz will ich ihn nicht verlieren. Weil warum, er ist ganz was Wertvolles.
Mo.23.06.1997, fast 2 Uhr. Im Cd-Player liegt Kurti. Wer sonst. Bin vor ca. 45 Minuten nach Hause gekommen. Donauinselfest. OBK – live 2 Stunden. Live auf der Radio Wien Bühne. Ich bin ganz vorne gestanden. Echt Spitze. Könnte ich mir jeden Tag geben. Wahnsinn. Muss schauen, dass ich bei jedem Konzert an der Front stehe. Seit Di.17.06.1997 haben wir einen Computer. Deshalb habe ich seit Tagen nichts mehr hier eingetragen. Frau und Hr. K. haben das Kastl mit mir vom Köck abgeholt. Am Mi.18.06.1997 war M. + R. bei uns. R. hat den Computer kurz überprüft. Am Do.19.6.1997 war ich wieder im Fitnessstudio. Ich glaube, ich kann bei manchen Geräten schon das Gewicht erhöhen. Am Abend habe ich R. kurz eine Nachricht am Band hinterlassen. Toi, Toi, Toi für die Firmeneröffnung gewünscht. Er ruft mich dann an. Zwecks Treffen legt er sich absolut nicht fest. Nicht einmal, dass er anruft. Vielleicht Sonntag, sagt er. Am Fr.20.06.1997 war ich leicht übermüdet von den letzten Computerverseuchten Nächten. Lege mich ein bisschen nieder. Am Abend fahre ich auf die Donauinsel. Schaue mir Chris Rea an. Fahre dann ins Relax. Kurz mit S. geredet, wegen meines letzten Absturzes. Am Sa.21.06.1997 kurz in Floridsdorf und Kagran. S. fährt mit Freunden auf die Donauinsel. Verbringe wieder bis in die Morgenstunden vor dem Computer. Mache ganz tolle Plattencover für die Singles. Ein Logo für OBK habe ich auch gemacht. Heute, So.22.06.1997, besser gesagt gestern, habe ich bis Nachmittag geschlafen. Um ca. 18:30 Uhr fahre ich auf die Donauinsel. Kaufe mir ein Kebab und ein großes Bier. Ich schaffe es wiegesagt, bis ganz nach vorn. Fernsehen ist auch da. Gebe ein kurzes Interview. Besser gesagt, singe den 57er Chevy. Das Konzert war echt super, aber zu kurz. Nachher kommt wieder jemand mit Mikrofon und fragt mich, wie mir der Kurti gefallen hat. Na spitzenmäßig, was sonst. R. sehe ich leider nicht. Aber bei den vielen Menschen. Eigentlich ist es ganz gut, dass ich jetzt soviel tue. Weil, warum? Ich merke, sobald ich nur so da sitze, wie jetzt, wieder zum Denken anfange. Mein Herz schmerzt noch immer, bei dem Gedanken, dass R. nicht mehr mit mir zusammen ist. Ich liebe ihn über alles. Was solls. Schön langsam gehe ich jetzt ins Bett und träume von meinem Schatz. Ich hoffe, er denkt auch ein wenig an mich. Achja, ein Kurti-T-Shirt habe ich mir auch gekauft. Mia is wuascht, steht drauf. Nun gut.
So. 29.06.1997
Habe die ganze Woche abends vor dem Computer verbracht. Plattencovers gestaltet Videokassetten beschriftet. Ein super Poster von Kurti gemacht. Habe es schon auf gehängt. Sonst war nichts Besonderes los. Die Wäsche, die S. mitnimmt, habe ich auch beschriftet. Obwohl ich dauernd was mache, muss ich oft an R. denken. Er fehlt mir. Bin gespannt, ob er jemals wieder anruft. In den nächsten Wochen bin ich alleine. Wie ich mich kenne, werde ich es nicht aushalten und selbst anrufen. Ob es gut ist oder nicht, weis ich nicht. Ich weis nur, dass ich ihn wahnsinnig liebe. M. war am Mittwoch da. Bisschen geplaudert.
Do.03.07.1997
Montag, war es soweit. S. fährt ab. Treffpunkt 08:45 Uhr Westbahnhof obere Halle. Hunderte Kinder waren da. Aber wir haben dann doch die richtige Gruppe gefunden. Um 9:00 Uhr musste S. schon einsteigen. Es war urschwül, und die 28 Minuten bis zur Abfahrt wurden zur Ewigkeit. Zu guter letzt habe ich S. gar nicht mehr gesehen, weil die Sonne so geblendet hat. Vor der Abfahrt habe ich S. noch ein Taschenbuch gekauft. Habe auch gleich das Asterix auf wienerisch erstanden. Das hat der Kurti übersetzt. In der U-Bahn habe angefangen, es zu lesen. Habe mich zerwutzelt vor lachen. War gut zur Erheiterung. Weil warum, als der Zug los fuhr, war mir doch recht mulmig zumute. Montag und Dienstag habe ich abends nur computerisiert. Für S. habe ich das Austria-Emblem gebastelt und einen Brief geschrieben.
So.05.07.1997
Sitze im Schabanack. War grad bei T.T. im Garten. M+M, P. und Frau und P. waren auch da. Mittwoch habe ich mich mit H. im DZ getroffen. Viel gequatscht. Er will unbedingt wissen wo M. wohnt. Zuerst waren wir in der Sektbar. Nachher im Bier+Bier. Die Leute dort sind OBK Fans. M. habe ich auch getroffen. Sie hat sich Karten für das Jazzfest in der Stadthalle besorgt. Nach dem DZ waren H. und ich beim Würstelstand. Um ca. 00:00 Uhr war ich zu Hause. Donnerstagabend wieder vor dem Computer verbracht. Vorher habe ich noch im DZ Karten für die Stadthalle besorgt. Werde mit M. hingehen. Freitagnachmittag habe ich mir die Karte fürs OBK-Konzert geholt. Im Ronacher. Kurze Zeit habe ich wieder vor dem Computer verbracht. M. angerufen und Treffpunkt für Montag ausgemacht. Abends bin ich wieder mal (mit roten Haaren) losgezogen. Meinen Liebeskummer bekämpfen. R. ich liebe dich. Zuerst (wie immer) im Krah, dann im Relax. Am nach Hause weg hat mich dieser Sternzeichenbesessene Fußballer mit Schatzikomplex angequatscht. Samstag, war es wieder soweit. Brauerei Schwechat 20 Uhr – Kurti-Konzert. Ganz Vorne. Echt Wahnsinn. Fast 4 Stunden total gutes Gefühl. W. hat ein Loch in seinem Stoffschuh gehabt. Mit R. führte ich kurz ein Gespräch. Leider konnte ich nicht heraus finden, wo die Partie hingeht. Schade. War in einem Kaffee, Toast und Kaffee. Dann bin ich in der Etrichgasse gewandert. Um 01:50 Uhr ist er gekommen. Um ca. 03:15 Uhr war ich zu Hause. Bis heute um 13:15 Uhr geschlafen. T. ruft an. Hingefahren. Jetzt sitze ich da, nach einem ausgiebigen Blunzengröstl. Überlege, ob ich am Freitag ins Burgenland fahren soll. Sicher fahre ich. Konzert auf Burg Buchschachen. Im tiefsten Burgenland. Weiß noch nicht wie ich hinkomme. Werde das schon checken. Es ist wirklich seltsam, so alleine zu sein. Es hat viele Vorteile. Es tut aber auch zeitweise sehr weh. Überhaupt wenn man grad seine große Liebe (ist es!) verloren hat. Lass mich nicht ganz hängen R. Du bist doch mein Freund. S. hat schon eine Karte geschrieben. Es geht ihm gut. Regen hat er und wandern geht er. Werde ihn jetzt dann wieder einen Brief schreiben. Eine Woche ist schnell vergangen. Die nächsten werden genauso rennen. Jetzt ist es genau ein Monat her, dass ich R. gesehen habe. Umso länger es her ist, desto mehr merke ich, was ich verloren habe. Schlimm. Es war so ideal. Das Reden, Verstehen, aufeinander eingehen, das Vertrauliche und das Intime in jeder Hinsicht. Sellerie. Vielleicht treffen wir uns wieder, und es beginnt was Neues.

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