Teil 10
Paris ist eine Reise wert!
Sa.24.05.1997
Am Freitag ist der Arbeitstag sehr schnell vorbei gewesen. War einiges zu tun. Drucker spinnt wieder mal. Um 13:30 Uhr treffe ich mich mit S. in Floridsdorf. Fahren ins Raiumundtheater. Vorher haben wir noch Zeit ins Kaffehaus zu gehen. Die Vorstellung dauert bis 17 Uhr. Ein Mix aus verschiedenen Musicals zu Einem zusammen gestellt. In der Pause können wir vor dem Theater auf Bänken in der Sonne sitzen. Herrlich. M. kommt zu S. bis 20:30 Uhr. Um 22:30 Uhr fahre ich in die City. Das übliche Krah Krah und Relax. Im Relax hat B. (der Mann von der Bar) Dienst. Wir unterhalten uns ganz gut. Was leiwand ist, er hält mir die Besoffenen lästigen Männer vom Leib. Der Chef ist auch da. Der hat immer die beste Musik in der Anlage. Gute Stimmung. Warum ist R. nicht da? Wir könnten so eine Gaude haben. Um 6 Uhr bin ich zu Hause. Mache ein ausgiebiges Frühstück und lege mich dann bis Mittag nieder, bis S. von der Schule kommt. Nachmittag rufe ich kurz R. an, und frage ihn ob er mit uns in den Donaupark fährt. Er war schon mit J. da. Jetzt wäscht er seine Wäsche. Fleißig. Morgen werden wir uns sehen. Bin schon wieder ganz kribbelig.
Mo.26.05.1997
14:30 Uhr, Firma, Hubert jodelt sich im Radio weg. Ja, gestern hat er das auch bei R. live getan. Er hat sich die Live – CD gekauft. Echt super. Es war ein warmer, gemütlicher Nachmittag, ab 15:30 Uhr, Kaffee, Kuchen, Balkon gesessen. In der Au spazieren. Gitarre hat er auch wieder gespielt, mit seinen neuen Saiten. Klingt toll. Sein Gitarrenspiel ist für mich sowieso mehr als nur ein Hörgenuss. In mir regen sich dann alle möglichen angenehmen wohltuenden Gefühle, die es so schön machen, verliebt zu sein. Dies wurde einmal zu einem ausgiebigen Gespräch bis 00:30 Uhr. R. versucht mir zum x-ten-mal zu erklären wie er glaubt zu mir zu stehen. Jetzt hat er mir zum zweiten Mal von der schönsten Frau von Stadlau erzählt. Und das dies auch ein unerreichbarer Traum – Wunsch ist. So wie er für mich. Warum? Ich glaube es nicht. Er will auf Distanz (was immer er damit auch genau meint?) gehen. Ich soll ihm Zeit geben, einiges zu verarbeiten. Als ich ihn mehr anfasse, fragt er mich, ob er für mich ein Lustobjekt ist. Es ist alles so verworren. In Paris meint er, wird es sich nicht vermeiden lassen, meint er dass wir intim miteinander werden. Klingt irgendwie komisch. So als fühle er sich dazu verpflichtet. Irgendwas Gröberes geht in ihm vor. Jetzt heißt´s wieder einmal geduldig sein. Ich sage ihm auch, dass ich mir wünsche, dass er mich nicht gleich verstößt, wenn ich ihn zu nahe komme. Das erinnert mich an das erste Wochenende, wo er gesagt hat, dass ich ihn ganz deppert mache. Habe ihn gefragt, was das bedeutet. Das er schon so lange niemand so nahe an sich kommen hat lassen. Geistig und körperlich. Das ist es eben, wo ich glaube, dass er mich doch viel mehr mag, als er sich eingesteht. Er will auch Spaß mit mir, aber als Freund. Und nachher geht jeder nach Hause. Ich glaube, ich habe einige Dinge zu selbstverständlich gesehen. Mir fallen die Augen zu, ich bin so müde, ich glaube, ich gehe jetzt Heim. War ziemlich erschöpft und grantig. S. hat im Wohnzimmer und in seinem Zimmer den ur Saustall hinterlassen. Ich flippe aus. Wollte eigentlich ins Studio trainieren gehen. R. ruft ca. 22:00 Uhr an. Erzählt mir noch genaueres über den Ablauf der Parisreise. Heute, Di. 27.05.1997, ist das Kapitalsparbuch von S. abgelaufen. Erledige alles auf der Bank. Geld für Paris gewechselt. In der ist einiges los. Wir sind zu viert. Macht überhaupt nichts Vergeht die Zeit schneller. S. (Mausi) ruft mich an. Machen uns Telefonate für kommende Woche aus. Herr K. fährt mich bis zur Dopschstrasse. Er erzählt mir von seiner Parisreise. Gehe noch einkaufen. Zum Arzt den Krankenschein gebracht. Bei der Kinderärztin wegen S. Urlaub. Zu Hause, habe ich endlich die Paradeiser, die ich von Herrn T. bekommen habe, eingesetzt. Außerdem Wäsche gewaschen, Wohnung etwas zusammen geräumt. Den Koffer habe ich auch schon hergerichtet und einiges reingelegt. Auf der einen Seite freu ich mich auf die Reise. Auf der anderen Seite, weiß ich nicht was mich bezüglich R. Verhalten erwartet. Man wird ja sehen. Muss mich etwas entkrampfen. Hör mir gerade die neue Kurti-CD an. Damit am Dienstag einiges mit gesungen werden kann. O.k. gebe mich jetzt den Hörgenuss hin und dann meinen Träumen. R.I.L.D.
Fr.30.05.1997, in der Früh. Ich weiß nicht wie spät es ist. Aber die Sonne strahlt schon links beim Hotelfenster vorbei. Ich liege im Bett in der Rue St.Ferdinand in Paris. Gestern um 9:00 Uhr ist R. zu uns gekommen; wir haben etwas getratscht. Um 10:00 Uhr mit seinem Bus losgefahren. Er führt mich zu R. R. hat auch schon alles gepackt. Um 11:30 Uhr holen uns M. und S. ab. Wir stopfen unsere Koffer ins Auto und düsen los. Um 12:00 Uhr waren wir am Flughafen. Irgendwo dort gehen wir was trinken. S. und M. sind recht unterhaltsam. M. Lachen ist sehr ansteckend. Wie ein Kichern eines Teenagers. Um 13:50 Uhr fliegen wir mit AUA westwärts. Ich darf endlich beim Fenster sitzen. Und es ist endlich hell draußen. Super, alles sieht ganz toll aus, die Landschaft, Wolken. Zu Essen gibt es kaltes Rindfleisch. Um ca. 16:00 Uhr landen wir in Paris. Wir nehmen ein Taxi zum Hotel. Die S. sind im 2.Stock auf Zimmer 201 und R. und ich auf 301, genau über ihnen. Das Zimmer ist klein aber fein. Nachdem wir im Zimmer unser Gepäck abgeladen haben, gemma´s an. Wir gehen zum Arc de Triomphe. Der ist nicht weit von unserem Hotel entfernt. Zweimal um die Ecke. Da kann man raufgehen, bevor man Eintritt bezahlt hat; leider zweimal, R. zahlt für mich und ich kaufe auch noch eine Karte. Von da oben hat man einen tollen Ausblick auf die Stadt und den chaotischen Verkehr. Wir steigen die über zweihundert Stufen wendeltreppenmäßig hinab. Und setzen uns auf der Champs-Elysees in ein Lokal auf ein Getränk. Man sitzt dort der Straßenseite zugewandt und beobachtet das bunte Treiben. Es ist herrlich. Die Sonne scheint. Die Stimmung ist gut. Nach der Besichtigung der Touristen fahren wir mit der M2 (Metro) zum Sacre-Coeur. Dort oben hat man auch einen riesigen Ausblick auf Paris. In der Kirche ist es dunkel nur die bunten Fenster an den Seiten werden von der Sonne durchflutet. Die Kuppel ist irrsinnig hoch. R. schätzt sie auf 40 m (in Seillängen gemessen). Dann waren wir auf der Suche nach einem passablen Restaurant. Es wird ein riesiger Gastgarten (schaut aus, wie im Schweizerhaus). Das ist sehr gut und teuer. Irgendwo gehen wir noch was trinken und fahren mit der Metro retour. Wir kratzen unser Kleingeld für den Ticketautomaten zusammen. Eine Fahrt kostet pro Person 8 Fr. In einem pickfeinen Lokal gehen wir noch auf eine Espresso. Teuer und überhebliches Personal.
Mo.02.06.1997
Ce la vie. Paris vorbei. Schade, es war herrlich vier Tage Sonnenschein. Alles haben wir gesehen, was sich Touristen so ansehen in Paris. Am Freitag, war R. schon am Morgen ganz lieb. Er umarmt mich, küsst mich und wünscht mir einen schönen guten Morgen. Bei einer Metrostation sagt er Schätzchen zu mir. Bei einem Fetzengeschäft namens Jennyfer kaufe ich mir einen Rock und eine Bluse. Mittags machen wir eine Pause im Hotel. R. schläft mit mir. Ich bin total fertig. Ich glaube, jetzt bin ich endlich einmal gekommen. Nachmittag und abends sind wir dann wieder viel unterwegs. Weiß eigentlich gar nicht mehr ganz genau was wir an welchen Tag gesehen und gemacht haben. Es war schön, hat riesen Spaß gemacht. Das Wetter war echt sommerlich. Ich habe immer nur einen kurzen Rock und eine kurzärmelige Bluse angehabt. R. hat seine Sportschuhe an. Duften dann leicht im Hotelzimmer. Ist aber halb so schlimm. Meine Schuhe stehen auch immer beim offenen Fenster. An einem Abend (nach Spaziergang an der Seine) war ich leider wieder irgendwie depressiv. Außerdem habe ich mich ein bisschen von den Dreien etwas gerollt gefühlt. Blöd. Auf alle Fälle, hatten R. und ich wieder eine Diskussion im Hotelzimmer. Er war ziemlich sauer. Wollte Frieden schließen. Klappte nicht ganz. Habe ihn zwar gestreichelt und gevögelt, aber ich glaube, dass war für ihn auch nicht das Wahre. Sonntag, ging´s dann heimwärts. Wir haben uns ganz gut unterhalten. M. führt mich zu R. Trinke Kaffee bei ihm. Hören uns noch den Rest von der OBK-Matinee im Radio an. Um 15 Uhr fahre ich nach Hause. Habe R. noch gesagt, dass es Spaß macht mit ihm zu reisen. Zu Hause, räume ich auf, mache die Schmutzwäsche. S. ist bei der Oma (R.) Er kommt um 18 Uhr. Heute um 21 Uhr ruft R. von der Firma an. Freue mich riesig. Jetzt höre ich mir die Neueste vom Kurti an, damit ich morgen beim Konzert mitsingen kann. O.k., hau mich in die Falle. R.I.L.D. P.S: Vielleicht schreibe ich noch an den nächsten Tagen einige Eindrücke von Paris auf.
Mi.04.06.1997
Gestern war es soweit. OBK-Konzert im Orpheum. Von 20 Uhr bis 23 Uhr höchstes Niveau. Spitzenmäßig. Die neuesten Lieder und alle alten Hits hat er von sich gegeben. R. und P. kommen um ca. 19:30 Uhr. R. erzählt von seinem Ärger in der Firma. Fährt nicht nach Deutschland zur Messe. Vor dem Konzert kaufen wir uns noch ein paar T-Shirts. Bei dem Lied Gspenster (Blues) halte ich R. Er ist nicht ganz da. Kopfweh, müde. Einmal legt er auch den Arm um meine Schultern. Das Konzert war wirklich beeindruckend. R. und P. fahren nach Hause. Ich gehe noch kurz ins Falk auf einen schnellen Kaffee. Um ca. 00:45 bin ich zu Hause. Heute habe ich das T-Shirt schon angehabt. Gestern und heute habe ich beim Billa zwei Phönixpalmen um je ATS 89,-- erstanden. Stelle sie auf meinen Balkon. Macht sich gut. Befestige ein Brett am Balkon. Blumen eingesetzt. Aufgeräumt. R. ruft um 19:00 Uhr und 22:00 Uhr von der Firma an. Armer Junge. Muss soviel hackeln. Versuche ihn auf zu heitern. Frage ihn, ob er wieder mal in die Steiermark fährt. Außerdem möchte ich ihn irgendwie Freude machen, und irgendwas für ihn tun (Einkaufen, bügeln, Essen vorbeibringen oder sowas). S. hat auf die Mathe-Schularbeit ein Gut bekommen. Toll. Bin stolz auf ihn. Jetzt geht es ihn schon wesentlich besser, als vor ein paar Wochen. Nun ja, sollte auch schön langsam ins Bett gehen. Bin in Gedanken bei R.I.L.D.
Fr.06.06.1997
Fahre in die Firma. Die Straßenbahn pendelt vor sich hin. Gestern habe ich die Fotos von Paris bekommen. Ich glaube die Kamera gibt den Geist auf. Einige Bilder sind verschoben und übereinander fotografiert. Als würde der Transport nicht funktionieren. Aber im Großen und Ganzen sind sie ganz gut geworden. Eines davon ist besonders toll. R. im Kaffeehaus. Echt zum verlieben. Wenn ich es nicht schon wäre. Auf diesem Bild kann ich ihn immer in die Augen sehen. Mein Herz beginnt jedesmal zum galoppieren, wenn ich es anschaue. Er ist wirklich was Besonderes. Auf allen Ebenen. Gestern hat er leider nicht angerufen, aber bei dem Stress. Dafür ist ein Foto dabei, wo ich auch im Kaffeehaus zu sehn bin. Fürchterlich. Um X Jahre gealtert. Ich glaube, ich sollte mich ein wenig schonen und mehr schlafen. Vielleicht stimmt der Wetterbericht fürs Wochenende und es wird ein Badewetter. Dann radle ich auf die Insel faulenzen.
So.08.06.1997
Mit dem Sommerbad ist es doch nichts geworden. Das Wetter hat nicht ganz mitgespielt. Trotzdem war es ein lustiges Wochenende. Freitagabend habe ich R. um 23 Uhr angerufen. Er war spazieren und im Kaffeehaus. Mittags habe ich ihn kurz in der Straßenbahn bei der Unterführung in Stadlau gesehen. Mit Hut und geneigten Kopf ist er wie ein Mexikaner am Fenster gesessen. Wir telefonieren nicht lange, er ist müde und will fernsehen. Am Wochenende geht er Klettern und hat seine J. Erzähle ihm von dem tollen Foto, und das vom Verlieben. Ich glaube, er hat dann einen seufzenden Lacher von sich gegeben. Samstag, Vormittag war ich in Kagran. Nachmittag fahre ich mit S. auf die Mariahilferstraße. Wegen der Basketballsammelkarten. S. fährt nach Hause. Ich gehe noch bis 17 Uhr shoppen. Abends rufe ich T.T. an. Besuche sie im Garten. O.H., M. + M sind auch da. Es gibt gutes Essen und es wird recht lustig. M + M. kommen dann auch bis ca. 2 Uhr zu mir auf einen Kaffee. M. schläft bei S. Sonntag stehe ich um 9 Uhr auf. Frühstücke gerade, als H. anruft. Er holt mich ab, und wir fahren nach Kleinhaugsdorf. Im Duty-free-Shop kaufe ich Zigaretten und Cognac und Whisky. Wir gehen dann noch was Essen. Wir unterhalten uns ganz gut. Er will immer was von M. wissen. Auf die steht er sichs nämlich. Um 17 Uhr bin ich wieder zu Hause. Bin saumüde. Es tut mir schon weh, dass ich dieses Wochenende nicht mit R. verbringen konnte. Ich hoffe, ich sehe ihn bald wieder. Sehnsucht! Es fällt mir nicht leicht, nicht an ihn zu denken. Ich bin wirklich gespannt, wie das so weitergeht. Morgen, ist es genau sieben Monate her, dass wir eine ganze Nacht irgendwie bemerkt haben, dass wir viel gemeinsam haben. Dazwischen ist mehr passiert, als je in den letzten Jahren. Auf alle Fälle wünsche ich mir nichts mehr, als das wir zusammen sein können. Heute habe ich leider nicht Trost und Rat gehört. Dafür habe ich gestern eine Flaco Jimenez CD bei Virgin erstanden. Da ist das Titellied von Kurtis Sendung drauf. Ich zittere wie irre, weil soeben zwei Burschen beim Balkon geklopft haben, und nach B., dem Nachbarn gefragt haben. Bin so erschrocken. Jetzt bin ich wirklich schon erledigt. Nur Eines könnte mich jetzt noch aufbauen. R.I.L.D. Gute Nacht.
Sa.24.05.1997
Am Freitag ist der Arbeitstag sehr schnell vorbei gewesen. War einiges zu tun. Drucker spinnt wieder mal. Um 13:30 Uhr treffe ich mich mit S. in Floridsdorf. Fahren ins Raiumundtheater. Vorher haben wir noch Zeit ins Kaffehaus zu gehen. Die Vorstellung dauert bis 17 Uhr. Ein Mix aus verschiedenen Musicals zu Einem zusammen gestellt. In der Pause können wir vor dem Theater auf Bänken in der Sonne sitzen. Herrlich. M. kommt zu S. bis 20:30 Uhr. Um 22:30 Uhr fahre ich in die City. Das übliche Krah Krah und Relax. Im Relax hat B. (der Mann von der Bar) Dienst. Wir unterhalten uns ganz gut. Was leiwand ist, er hält mir die Besoffenen lästigen Männer vom Leib. Der Chef ist auch da. Der hat immer die beste Musik in der Anlage. Gute Stimmung. Warum ist R. nicht da? Wir könnten so eine Gaude haben. Um 6 Uhr bin ich zu Hause. Mache ein ausgiebiges Frühstück und lege mich dann bis Mittag nieder, bis S. von der Schule kommt. Nachmittag rufe ich kurz R. an, und frage ihn ob er mit uns in den Donaupark fährt. Er war schon mit J. da. Jetzt wäscht er seine Wäsche. Fleißig. Morgen werden wir uns sehen. Bin schon wieder ganz kribbelig.
Mo.26.05.1997
14:30 Uhr, Firma, Hubert jodelt sich im Radio weg. Ja, gestern hat er das auch bei R. live getan. Er hat sich die Live – CD gekauft. Echt super. Es war ein warmer, gemütlicher Nachmittag, ab 15:30 Uhr, Kaffee, Kuchen, Balkon gesessen. In der Au spazieren. Gitarre hat er auch wieder gespielt, mit seinen neuen Saiten. Klingt toll. Sein Gitarrenspiel ist für mich sowieso mehr als nur ein Hörgenuss. In mir regen sich dann alle möglichen angenehmen wohltuenden Gefühle, die es so schön machen, verliebt zu sein. Dies wurde einmal zu einem ausgiebigen Gespräch bis 00:30 Uhr. R. versucht mir zum x-ten-mal zu erklären wie er glaubt zu mir zu stehen. Jetzt hat er mir zum zweiten Mal von der schönsten Frau von Stadlau erzählt. Und das dies auch ein unerreichbarer Traum – Wunsch ist. So wie er für mich. Warum? Ich glaube es nicht. Er will auf Distanz (was immer er damit auch genau meint?) gehen. Ich soll ihm Zeit geben, einiges zu verarbeiten. Als ich ihn mehr anfasse, fragt er mich, ob er für mich ein Lustobjekt ist. Es ist alles so verworren. In Paris meint er, wird es sich nicht vermeiden lassen, meint er dass wir intim miteinander werden. Klingt irgendwie komisch. So als fühle er sich dazu verpflichtet. Irgendwas Gröberes geht in ihm vor. Jetzt heißt´s wieder einmal geduldig sein. Ich sage ihm auch, dass ich mir wünsche, dass er mich nicht gleich verstößt, wenn ich ihn zu nahe komme. Das erinnert mich an das erste Wochenende, wo er gesagt hat, dass ich ihn ganz deppert mache. Habe ihn gefragt, was das bedeutet. Das er schon so lange niemand so nahe an sich kommen hat lassen. Geistig und körperlich. Das ist es eben, wo ich glaube, dass er mich doch viel mehr mag, als er sich eingesteht. Er will auch Spaß mit mir, aber als Freund. Und nachher geht jeder nach Hause. Ich glaube, ich habe einige Dinge zu selbstverständlich gesehen. Mir fallen die Augen zu, ich bin so müde, ich glaube, ich gehe jetzt Heim. War ziemlich erschöpft und grantig. S. hat im Wohnzimmer und in seinem Zimmer den ur Saustall hinterlassen. Ich flippe aus. Wollte eigentlich ins Studio trainieren gehen. R. ruft ca. 22:00 Uhr an. Erzählt mir noch genaueres über den Ablauf der Parisreise. Heute, Di. 27.05.1997, ist das Kapitalsparbuch von S. abgelaufen. Erledige alles auf der Bank. Geld für Paris gewechselt. In der ist einiges los. Wir sind zu viert. Macht überhaupt nichts Vergeht die Zeit schneller. S. (Mausi) ruft mich an. Machen uns Telefonate für kommende Woche aus. Herr K. fährt mich bis zur Dopschstrasse. Er erzählt mir von seiner Parisreise. Gehe noch einkaufen. Zum Arzt den Krankenschein gebracht. Bei der Kinderärztin wegen S. Urlaub. Zu Hause, habe ich endlich die Paradeiser, die ich von Herrn T. bekommen habe, eingesetzt. Außerdem Wäsche gewaschen, Wohnung etwas zusammen geräumt. Den Koffer habe ich auch schon hergerichtet und einiges reingelegt. Auf der einen Seite freu ich mich auf die Reise. Auf der anderen Seite, weiß ich nicht was mich bezüglich R. Verhalten erwartet. Man wird ja sehen. Muss mich etwas entkrampfen. Hör mir gerade die neue Kurti-CD an. Damit am Dienstag einiges mit gesungen werden kann. O.k. gebe mich jetzt den Hörgenuss hin und dann meinen Träumen. R.I.L.D.
Fr.30.05.1997, in der Früh. Ich weiß nicht wie spät es ist. Aber die Sonne strahlt schon links beim Hotelfenster vorbei. Ich liege im Bett in der Rue St.Ferdinand in Paris. Gestern um 9:00 Uhr ist R. zu uns gekommen; wir haben etwas getratscht. Um 10:00 Uhr mit seinem Bus losgefahren. Er führt mich zu R. R. hat auch schon alles gepackt. Um 11:30 Uhr holen uns M. und S. ab. Wir stopfen unsere Koffer ins Auto und düsen los. Um 12:00 Uhr waren wir am Flughafen. Irgendwo dort gehen wir was trinken. S. und M. sind recht unterhaltsam. M. Lachen ist sehr ansteckend. Wie ein Kichern eines Teenagers. Um 13:50 Uhr fliegen wir mit AUA westwärts. Ich darf endlich beim Fenster sitzen. Und es ist endlich hell draußen. Super, alles sieht ganz toll aus, die Landschaft, Wolken. Zu Essen gibt es kaltes Rindfleisch. Um ca. 16:00 Uhr landen wir in Paris. Wir nehmen ein Taxi zum Hotel. Die S. sind im 2.Stock auf Zimmer 201 und R. und ich auf 301, genau über ihnen. Das Zimmer ist klein aber fein. Nachdem wir im Zimmer unser Gepäck abgeladen haben, gemma´s an. Wir gehen zum Arc de Triomphe. Der ist nicht weit von unserem Hotel entfernt. Zweimal um die Ecke. Da kann man raufgehen, bevor man Eintritt bezahlt hat; leider zweimal, R. zahlt für mich und ich kaufe auch noch eine Karte. Von da oben hat man einen tollen Ausblick auf die Stadt und den chaotischen Verkehr. Wir steigen die über zweihundert Stufen wendeltreppenmäßig hinab. Und setzen uns auf der Champs-Elysees in ein Lokal auf ein Getränk. Man sitzt dort der Straßenseite zugewandt und beobachtet das bunte Treiben. Es ist herrlich. Die Sonne scheint. Die Stimmung ist gut. Nach der Besichtigung der Touristen fahren wir mit der M2 (Metro) zum Sacre-Coeur. Dort oben hat man auch einen riesigen Ausblick auf Paris. In der Kirche ist es dunkel nur die bunten Fenster an den Seiten werden von der Sonne durchflutet. Die Kuppel ist irrsinnig hoch. R. schätzt sie auf 40 m (in Seillängen gemessen). Dann waren wir auf der Suche nach einem passablen Restaurant. Es wird ein riesiger Gastgarten (schaut aus, wie im Schweizerhaus). Das ist sehr gut und teuer. Irgendwo gehen wir noch was trinken und fahren mit der Metro retour. Wir kratzen unser Kleingeld für den Ticketautomaten zusammen. Eine Fahrt kostet pro Person 8 Fr. In einem pickfeinen Lokal gehen wir noch auf eine Espresso. Teuer und überhebliches Personal.
Mo.02.06.1997
Ce la vie. Paris vorbei. Schade, es war herrlich vier Tage Sonnenschein. Alles haben wir gesehen, was sich Touristen so ansehen in Paris. Am Freitag, war R. schon am Morgen ganz lieb. Er umarmt mich, küsst mich und wünscht mir einen schönen guten Morgen. Bei einer Metrostation sagt er Schätzchen zu mir. Bei einem Fetzengeschäft namens Jennyfer kaufe ich mir einen Rock und eine Bluse. Mittags machen wir eine Pause im Hotel. R. schläft mit mir. Ich bin total fertig. Ich glaube, jetzt bin ich endlich einmal gekommen. Nachmittag und abends sind wir dann wieder viel unterwegs. Weiß eigentlich gar nicht mehr ganz genau was wir an welchen Tag gesehen und gemacht haben. Es war schön, hat riesen Spaß gemacht. Das Wetter war echt sommerlich. Ich habe immer nur einen kurzen Rock und eine kurzärmelige Bluse angehabt. R. hat seine Sportschuhe an. Duften dann leicht im Hotelzimmer. Ist aber halb so schlimm. Meine Schuhe stehen auch immer beim offenen Fenster. An einem Abend (nach Spaziergang an der Seine) war ich leider wieder irgendwie depressiv. Außerdem habe ich mich ein bisschen von den Dreien etwas gerollt gefühlt. Blöd. Auf alle Fälle, hatten R. und ich wieder eine Diskussion im Hotelzimmer. Er war ziemlich sauer. Wollte Frieden schließen. Klappte nicht ganz. Habe ihn zwar gestreichelt und gevögelt, aber ich glaube, dass war für ihn auch nicht das Wahre. Sonntag, ging´s dann heimwärts. Wir haben uns ganz gut unterhalten. M. führt mich zu R. Trinke Kaffee bei ihm. Hören uns noch den Rest von der OBK-Matinee im Radio an. Um 15 Uhr fahre ich nach Hause. Habe R. noch gesagt, dass es Spaß macht mit ihm zu reisen. Zu Hause, räume ich auf, mache die Schmutzwäsche. S. ist bei der Oma (R.) Er kommt um 18 Uhr. Heute um 21 Uhr ruft R. von der Firma an. Freue mich riesig. Jetzt höre ich mir die Neueste vom Kurti an, damit ich morgen beim Konzert mitsingen kann. O.k., hau mich in die Falle. R.I.L.D. P.S: Vielleicht schreibe ich noch an den nächsten Tagen einige Eindrücke von Paris auf.
Mi.04.06.1997
Gestern war es soweit. OBK-Konzert im Orpheum. Von 20 Uhr bis 23 Uhr höchstes Niveau. Spitzenmäßig. Die neuesten Lieder und alle alten Hits hat er von sich gegeben. R. und P. kommen um ca. 19:30 Uhr. R. erzählt von seinem Ärger in der Firma. Fährt nicht nach Deutschland zur Messe. Vor dem Konzert kaufen wir uns noch ein paar T-Shirts. Bei dem Lied Gspenster (Blues) halte ich R. Er ist nicht ganz da. Kopfweh, müde. Einmal legt er auch den Arm um meine Schultern. Das Konzert war wirklich beeindruckend. R. und P. fahren nach Hause. Ich gehe noch kurz ins Falk auf einen schnellen Kaffee. Um ca. 00:45 bin ich zu Hause. Heute habe ich das T-Shirt schon angehabt. Gestern und heute habe ich beim Billa zwei Phönixpalmen um je ATS 89,-- erstanden. Stelle sie auf meinen Balkon. Macht sich gut. Befestige ein Brett am Balkon. Blumen eingesetzt. Aufgeräumt. R. ruft um 19:00 Uhr und 22:00 Uhr von der Firma an. Armer Junge. Muss soviel hackeln. Versuche ihn auf zu heitern. Frage ihn, ob er wieder mal in die Steiermark fährt. Außerdem möchte ich ihn irgendwie Freude machen, und irgendwas für ihn tun (Einkaufen, bügeln, Essen vorbeibringen oder sowas). S. hat auf die Mathe-Schularbeit ein Gut bekommen. Toll. Bin stolz auf ihn. Jetzt geht es ihn schon wesentlich besser, als vor ein paar Wochen. Nun ja, sollte auch schön langsam ins Bett gehen. Bin in Gedanken bei R.I.L.D.
Fr.06.06.1997
Fahre in die Firma. Die Straßenbahn pendelt vor sich hin. Gestern habe ich die Fotos von Paris bekommen. Ich glaube die Kamera gibt den Geist auf. Einige Bilder sind verschoben und übereinander fotografiert. Als würde der Transport nicht funktionieren. Aber im Großen und Ganzen sind sie ganz gut geworden. Eines davon ist besonders toll. R. im Kaffeehaus. Echt zum verlieben. Wenn ich es nicht schon wäre. Auf diesem Bild kann ich ihn immer in die Augen sehen. Mein Herz beginnt jedesmal zum galoppieren, wenn ich es anschaue. Er ist wirklich was Besonderes. Auf allen Ebenen. Gestern hat er leider nicht angerufen, aber bei dem Stress. Dafür ist ein Foto dabei, wo ich auch im Kaffeehaus zu sehn bin. Fürchterlich. Um X Jahre gealtert. Ich glaube, ich sollte mich ein wenig schonen und mehr schlafen. Vielleicht stimmt der Wetterbericht fürs Wochenende und es wird ein Badewetter. Dann radle ich auf die Insel faulenzen.
So.08.06.1997
Mit dem Sommerbad ist es doch nichts geworden. Das Wetter hat nicht ganz mitgespielt. Trotzdem war es ein lustiges Wochenende. Freitagabend habe ich R. um 23 Uhr angerufen. Er war spazieren und im Kaffeehaus. Mittags habe ich ihn kurz in der Straßenbahn bei der Unterführung in Stadlau gesehen. Mit Hut und geneigten Kopf ist er wie ein Mexikaner am Fenster gesessen. Wir telefonieren nicht lange, er ist müde und will fernsehen. Am Wochenende geht er Klettern und hat seine J. Erzähle ihm von dem tollen Foto, und das vom Verlieben. Ich glaube, er hat dann einen seufzenden Lacher von sich gegeben. Samstag, Vormittag war ich in Kagran. Nachmittag fahre ich mit S. auf die Mariahilferstraße. Wegen der Basketballsammelkarten. S. fährt nach Hause. Ich gehe noch bis 17 Uhr shoppen. Abends rufe ich T.T. an. Besuche sie im Garten. O.H., M. + M sind auch da. Es gibt gutes Essen und es wird recht lustig. M + M. kommen dann auch bis ca. 2 Uhr zu mir auf einen Kaffee. M. schläft bei S. Sonntag stehe ich um 9 Uhr auf. Frühstücke gerade, als H. anruft. Er holt mich ab, und wir fahren nach Kleinhaugsdorf. Im Duty-free-Shop kaufe ich Zigaretten und Cognac und Whisky. Wir gehen dann noch was Essen. Wir unterhalten uns ganz gut. Er will immer was von M. wissen. Auf die steht er sichs nämlich. Um 17 Uhr bin ich wieder zu Hause. Bin saumüde. Es tut mir schon weh, dass ich dieses Wochenende nicht mit R. verbringen konnte. Ich hoffe, ich sehe ihn bald wieder. Sehnsucht! Es fällt mir nicht leicht, nicht an ihn zu denken. Ich bin wirklich gespannt, wie das so weitergeht. Morgen, ist es genau sieben Monate her, dass wir eine ganze Nacht irgendwie bemerkt haben, dass wir viel gemeinsam haben. Dazwischen ist mehr passiert, als je in den letzten Jahren. Auf alle Fälle wünsche ich mir nichts mehr, als das wir zusammen sein können. Heute habe ich leider nicht Trost und Rat gehört. Dafür habe ich gestern eine Flaco Jimenez CD bei Virgin erstanden. Da ist das Titellied von Kurtis Sendung drauf. Ich zittere wie irre, weil soeben zwei Burschen beim Balkon geklopft haben, und nach B., dem Nachbarn gefragt haben. Bin so erschrocken. Jetzt bin ich wirklich schon erledigt. Nur Eines könnte mich jetzt noch aufbauen. R.I.L.D. Gute Nacht.
Bluesanne - 26. Okt, 23:33
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