Harald Schmidt meets Elvis in der Josefstadt!

Den Alltag zu vergessen und in eine andere Welt zu entfliehen, ist manchmal ganz einfach…wenn man es tut. Gut das wir es heute getan haben. Für mich ist ein Abend mit kulturellem Hintergrund mehr als ein Besuch an einem dafür vorgesehenen Ort. Ein kleines feierliches Prozedere, einem Vorspiel gleichend, gehört für mich einfach dazu. Ich liebe es mich gebührend auf das kommende Ereignis vor zubereiten und ein zu stimmen. Dazu gehört ein kleines Nickerchen auf der Couch, anschließend eine angenehme Dusche. Frisch duftend einen ebensolchen Kaffee zu genießen, um dann in besonders adrette Kleidung zu schlüpfen. Endlich wieder feminine Schuhe an die bestrumpften Füße zu lassen. Natürlich schmeißt sich meine männliche Begleitung auch in Schale. Diese äußerliche Renovierung stärkt auch das innerliche Gefühl. Abgesehen davon, finde ich es einfach angebracht, dem Künstler dementsprechend gegenüber zu sitzen. Auch wenn dieser das Publikum nicht wirklich so genau sieht, um zu erkennen, ob dieser ordentlich gekleidet ist.
Da wir die Karten für diese Vorstellung in „Der Josefstadt“ spontan bekommen hatten, gab es leider keine Plätze nebeneinander. Dennoch waren wir Nachbarn. Einer saß in Loge 3 und der andere in Loge 2. Getrennt voneinander konnten wir uns somit einen ganz persönlichen Eindruck machen. Spannend. Nun ein außergewöhnlicher Abend. Ein aus den Medien bekannter Entertainer trat mit einem musikalischen Programm in einem traditionellen Theater in Wien auf. Harald Schmidt mit einem sehr musikalischen Ensemble. 90 Minuten, die wie im Flug vergingen. Eine akustische und politische Reise. Als Parameter das Leben des King Elvis Presley. Seitenhiebe in unterschiedlichste Genres. Lobenswert war sicherlich der spezielle Bezug im Programm vom King Dirty Harry auf Österreich. Auch wenn davon, wieder einmal der meist gehastete Mann der Welt (denke ich mal) herhalten musste. Das RAF-Mitglied Andreas B. sang dem kleinen Mann mit charakteristischem Bärtchen das Hobellied von Nestroy. Adi und Andi gemeinsam in einem Krankenbett vereint. Ob das Datum der heutigen Vorstellung da wohl ein Zufall war? (Am 02.April 1968 kam es zu den Kaufhaus-Brandstiftungen). Selbst wenn man historisch nicht so bewandert ist, konnte man dem Programm sehr gut folgen. Es langweilte nie und Herr Schmidt zeigte sich einfach so wie er ist. Groß, selbstsicher, nachdenklich, bissig, kritisch und vor allem authentisch. Besonders hervorheben möchte ich die körperliche Ausdauer und die hervorragende Beweglichkeit. Einfach ein Augenschmaus. Es endete mit wohlwollendem Applaus des Publikums mit mehrmaligem Verbeugen des Ensembles.

Dirty-Harry

Mein Süßer und ich waren gleichermaßen begeistert von diesem Stück. . . Kultur. So möchte ich das ganz simpel bezeichnen. Wir diskutierten darüber, wie man dieses Gesamte, auf der Bühne dargebotene bezeichnen könnte. Politisches Kabarett mit musikalischer Begleitung? Oder ein musikalischer Abend mit politischen und historischen Seitenhieben? Vielleicht Gedankengänge eines Kings? Zwei Legenden in der ehrwürdigen Josefstadt? Uns hat es gefallen. Eine Wohltat für Geist und Seele. Vor allem eine Entschädigung für all´ die abgestumpften und in ihrer Welt eingeschlossenen Menschen, die mich so manches Mal zur Verzweiflung bringen. Mir hat es zumindest meine Seele gereinigt und ein wenig meine Sehnsucht an mehr Geist befriedigt.

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